Wandheizung und Lehmputz

Diskutiere Wandheizung und Lehmputz im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo liebe Naturbaufreunde! Ende 2010 habe ich ein Massivhaus BJ 1897 übernommen. Die Außenwände bestehen aus 2 halben Steinen und einer ca. 7cm...
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bj1897

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Hallo liebe Naturbaufreunde!

Ende 2010 habe ich ein Massivhaus BJ 1897 übernommen. Die Außenwände bestehen aus 2 halben Steinen und einer ca. 7cm Luftschicht dazwischen.
Im Gespräch mit dem Energieberater hat sich gezeigt das die augenscheinlich fertigen Räume ein hohes Risiko mit sich bringen. Es wurde viel mit RigipsPlatten mit Luftschicht verkleidet.
Er konnte mich für Lehm als Ersatz begeistern. Ich werde nun testweise die Außenwand eines Raumes damit gestalten.

Ich empfinde Strahlungswärme als sehr viel angenehmer empfinde als den Einsatz von herkömlichen Konvektorheizkörpern mit trockner Luft z.B. Augen brennen

Da ich viel positives über die Kombination Wandheizung und Lehm gelesen habe, möchte ich das Heizrohr einfach selbst in die Lehmschicht integrieren und auf teure fertigsystem verzichten.

Ich habe mir Rapido-Universallehmputz trocken bestellt und grübel gerade, wie der Wandaufbau am besten zu realisieren wäre.
ich dachte daran das Heizrohr in Lehm einzzubetten, also so in etwa:

Ziegel | Lehm | Heizrohr | Lehm | Jutearmierung | Lehm

Oben drauf dann später noch evtl. eingefärbten feinen Lehm.

Muß ich während der Verarbeitung unbedingt heizen können? Also quasi rohr ausdehnen lassen damit es später nicht reißt?

Hibt es bestimmte Heizrohre die ich nehmen sollte oder ich normales Aluverbundrohr? Welcher Verlegeabstand ist max. möglich ohne verstärkt probleme mit Rissen o.ä. zu bekommen?
VL-temp soll wie bei der Fußbodenheizung in anderen Räumen 35-40°C betragen

Schöne Grüße

1897

P.S. Falls es hier einen Bereich zum vorstellen gibt, bitte mal Link posten...
 
Lehmputz und Wandheizung

Hallo,
als erstes solltest Du Dir jemanden suchen, der Dir die entsprechende Berechnung für die Wandheizung macht (falls Du es nicht selber kannst). Einfach so ein paar Rohre in einen gewissen Abstand verlegen- da hätte ich Bedenken.
Man kann auch die Wandheizung selber verlegen, nur muss vorher klar sein welche Wandfläche nötig ist. Manchmal reicht nämlich nicht die Außenwand.
Der Putzaufbau ist schon ganz richtig. Also erst Wandheizung auf das Mauerwerk gut befestigen, dann Vorspritz mit Lehm, danach 1. Lage Lehmunterputz so dass die Heizrohre gut mit Lehm umschlossen sind. Darauf bringe ich immer das Gewebe ein. Ich würde eher ein Glasgewebe bzw. Flachsgewebe empfehlen.
Danach der Lehmfeinputz.
Bei den Putzarbeiten sollte die Heizung ganz leicht temperiert sein.
Ich habe aber auch schon Wandheizung verputzt, die noch nicht in Betrieb war. Hat auch gut funktioniert. Mit Wandheizung trocknet es halt schneller bei den Putzstärken. Die sind so im Schnitt bei 35 mm - 40 mm incl. Endputz
Als Wandheizungsmaterial au jeden Fall welches nehmen, eas dafür ausgelegt ist (Rohrquerschnitt).
Ich hatte mal einen Kunden, der Hat sich FUßbodenheizung an die Wand verlegen lassen (die Rohre). Die Querschnitte der Rohre waren größer, so hatte er auch in den Ecken beim Verlegen Probleme mit dem Radius. Die Rohre standen in den Ecken dann etwas heraus. Hätte wir das alles im Putz verschwinden lassen sollen, so hätte man 6-7 cm Putzstärke.
Mir hat es nicht gefallen, mit den "Rohrbuckeln" in der Wandecke. Er fand es i.O.

Viele Grüße Wolfram
 
Hallo bj1897,

anbei ein Foto zum Putzufbau mit einer Wandheizug und Lehmputz.

Wichtig ist das die einzelnene Schichten komplett durchtrocknene bevor wieder Putz aufgetragen wird.

Auch ich würde eher zu einer Glasfaser als Armierung raten, da diese einfach zu verarbeiten ist und eine hohe Risszugfestigkeit aufweist.

Unsere Empfehlung für das Verputzen ist folgende:

Der Lehm-Unterputz wird ca. 25mm stark in einer Lage aufgetragen und über das Rohr
abgezogen. Nach vollständiger Trocknung wird die gesamte Wand wird mit dem Oberputz ca. 3-
5 mm stark vollflächig abgespachtelt (ggf. vornässen). In den noch plastischen Putz wird das Armierungsgewebe eingelegt und eine zweite Lage Oberputz 3-5 mm stark aufgetragen.
Im Stoßbereich wird das Gewebe min. 10 cm überlappt eingelegt. Eine einzelne Oberputzlage darf
nicht stärker als 10 mm sein. Bei Übergängen auf die unbeheizte Fläche muss das Gewebe mind. 25
cm weit in die unbeheizte Fläche geführt werden.

Grüße Gerd
 
Wandheizung und Lehmputz

Hey Wolfram,

ist das so eine komlizierte Berechnung? Interessant wäre vor allem wieviel Rohrabstand max. sinnvoll ist und welche Rohrdimmension zu empfehlen ist.
Gibt es da öffenltich zugängliche Berehcnungfornmel oder gar Excel-Dateien?

Von der Heizlast her wird die Wandheizung allein nicht ausreichen. Der vorhandenen Plattenheizkörper werden weiterhin im Einsatz bleiben. Ein Teil der Heizwandfläche geht für einen Schrank, Heizkörper und Fenster verloren - also ist die heizleistung der Wand eher gering, aber wird hoffentlich subjektiv einiges bringen.

Da ich aber niedrigere VL-Temp. anstrebe als es der Vorgänger geplant hatte, brauche ich die vergrößerten Heizflächen.
Durch die Plattenheizkörper bleibt eine kurfristige Regelbarkeit. Möchte die Wandheizungen zentral regeln und ohne Einzelraumregelungen arbeiten.
Aufgrund von Schrankpos. u.ä. kommt nur diese eine wand in Betracht. Heizschlangen über 2m höhe bringen ja nix oder?

Da es sich um einen Schlafraum handelt, wäre evtl. eine leichte und vor allem flache deckenheizung über dem Bett inetressant - wärme da wo mn sie braucht :)

Der "Testraum" befindet sich im DG und wird bis auf Zwischensparren und untersparrendämmung ungedämmt bleiben d.h. die Außenwand mit der Wandheizung wird vorerst so bleiben. Langfristig könnten dann Einblasdämmung und außendämmung in Betracht kommen, aber aufgrund von Denkmalschutzgebiet und knappen Geldmitteln wird das noch eine ganze Weile dauern.

@Gerd danke fürs Foto. Wleche befestigugnsleisten nimmt man am besten für die Rohre? Werden erst die Rohre befstigt und dann geputzt oder werden sie quasi in den Putz gedrückt?

ok, dachte jute wäre biologisch und besser, aber Glasfaser ist wegen des größren Abstandes der Phasern bestimmt besser integrierbar.

Gibt es am Übergang zur normalen innenwand evtl. probleme?

Dank & Gruß

1897
 
Leisten

Die Leisten sehen gut aus. Wie dick sind diese bzw. wie dick muß der Lehmputz min sein?
 
Die Halteleisten sind für

die Aufnahme von 16 mm Rohr, d. h. der Unterputz ist ca, 20-25 mm, mit der fertigen Oberfläche bist Du dann bei ca. 35 mm.

Grüße Gerd
 
Viel Zeit ist vergangen...

...nun geht es endlich weiter.

Da aus Denkmalschutzgründen nur eine Innendämmung möglich ist, möchte ich diese gleich mit integrieren.
Von der Innendämmung wird ja wegen der Taupunktverlgerung oft abgeraten und gnaz ohne Tauwasser anfall wird es wohl nicht gehen, da ich einen diffusionsoffennen Aufbau ansttrebe, der auch langfristig hält. Auf die Dichheit von Dampfbremen möchte ich mich nicht verlassen.

Bei u-wert.net habe ich verschiedene Szenarien durchgespielt, aber wie stark Materilien wie Lehm die feuchtigkeit abtranportierne habe ich nicht heraus gefunden.

Folgende Variante schwebt mir vor (v. innen nach außen):

3 cm Lehm-Oberputz (mit Wandheizung)
2 cm Schilfrohr
5 cm Thermohanfmatten
12 cm Vollziegel
7 cm Luftschicht (später evtl. Einblasdämmung)
12 cm Vollziegel
2 cm Kalkputz

http://www.u-wert.net/berechnung/u-...bt=0&T_i=20&RH_i=50&T_e=-10&RH_e=80&outside=0

Lt. Berehcnung beträgt die Trocknungszeit 90 Tage, aber es wird der positive Effekt der Materielien bzgl. des Abtransports nicht berücksichtigt.
(siehe http://www.u-wert.net/innendammung-mit-holzfaserdammplatten-und-lehm-tauwasser/)
 
Hallo BJ,

ich würde die Schilfrohrplatten und den Hanf gegen eine putzfähige Weichholzfaserplatten tauschen.

Mit dieser Variante spart Du Zeit, auch ist das Verfahren als sicherer einzustufen.

Grüße Gerd
 
Innendämmung

Ihr Schichtaufbau hat einen gravierenden Fehler,
das ist die fehlende Diffusionsbremse.
Zwischen Mauerwerk und Innendämmung gehört eine Schicht die diffusionsdichter und kapillar weniger leitfähig ist ist als das dahinterliegende Mauerwerk. So kann eventuell eindringende Feuchte auf der Innenseite dieser Schicht auskondensieren und wird kapillar zum wärmeren Innenraum transportiert. Bei Innendämmungen übernehmen vollflächig aufgetragene Kleberschichten diese Funktion. Ohne diese Schicht wird die innere kältere Wandschale das Kondensat aufnehmen und speichern. Als Dämmung werden kapillaraktive und somit leitfähige Dämmplatten eingesetzt. Damit sie funktionieren, brauchen sie eine gewisse Materialdichte.
Ob ein Wirrgelege in Mattenform das schafft halte ich für zweifelhaft.
Das bedeutet im Umkehrschluß nicht, das Ihr Wandaufbau nicht funktioniert, da mit der Wandheizung und einer vernünftige Lüftung der Feuchteanfall insgesamt so niedrig gehalten werden kann, das die innere Wandschale nicht auffeuchtet.
Das hängt also vom Nutzerverhalten ab.
Ob Ihr Nachfolger in der Wohnung das auch weiß und sich daran hält?

Viele Grüße
 
Vielen Dank für die schnellen Reaktionen!

@gerd wieos sind Weichholzfaserplatten sicherer? GErade deise sind ja eher Feuchtigkeitsempfindlich!?

Ich dachte gerade hier im Forum wird der diffusionsoffene Aufbau bevorzugt.
Was passiert beispielsweise, wenn Feuchtigkeit durch Flankendiffusion ein tritt? Ist dann ein Abtrocknen gegeben?
Was passiert dann im Sommer?
http://www.u-wert.net/was-sie-uber-innendammungen-wissen-sollten/

Auch wenn keine Nachfolger geplant ist (wer weiß schon wie das Leben mal spielt), sollte der Aufbau auch ohne erhöhte Sorgfalt funktionieren.

edit: ich war davon ausgengane, das Thermohanf auch kapilar leitet. Sollte ich die 5cm Hanf dann mit 5cm Holzfaser ersetzen oderkompeltt auf Schilf verzichten?

ist PAVADENTRO dafür gut geeignet?
http://www.pavatex.de/produkte_detail.aspx?PROID=29
 
Die

Weichholzfaserplatten transportieren die Feuchtigkeit besser als das z.B.Schilfrohrplatten können, ab.

Wir haben zu diesem Wandaufbau seit 15 Jahren Langzeiterfahrungen ohne Schäden.

Auch ist der Aufbau einfacherer auszuführen.

Grüße Gerd
 
Holzweichfaser in Lehm betten?

Oder wie verhindere ich einen Luftzwischenraum zw. Holzweichfaser und Außenwand.
Ich habe die Wand von Putzresten, Gips und Rigipsplatten befreit. Das nackte MAuerwerk ist derzeit sichtbar.

Wie Geht man mit den Fensterlaibungen um? Bei 90° öffnungswinkel passen gerade so 3cm auf den Stein d.h. abzüglich des lehmputzes bleiben da nur 1-2 cm für die Holzweichfaser !?

Queer zur betrefenden Außerwand liegen die Deckenbalken. Der erst liegt direkt an der Wand an. Wird sich dort die Feuchtigkeit sammeln, da dieser nicht gedämmt es oder sit es genau anders herum d.h. durch die fehlende Dämmung an dieser Stelle ist der Balken wärmer als die Holzfaser und die Feuchtigkeit schlägt sich dort nieder?
 
Die Platten müssen

in den plastischen, noch feuchten, gerade aufgetragen Lehmmörtel geklebt und im Untergrung verdübelt werden.

Es gibt auch Laibungsdämmplatten in einer Stärke von 2 cm.

Am Balken kann sich Feuctigkeit sammeln, aber die Baustoffe können das abtransportieren.

Ein and eise Stelle gelegtes Wandheizuingsrohr entschärft das Problem.

Grüße
 
Der Balken ist oben abgeschrägt...

..in Richtung Wand. Würde ich diesen Bereich mit lehm und Wandheizung auffüllen?
 
Motorschaden auf der Autobahn... :-(

...daher dauerte meien Antwort etwas länger:

anbei ein Foto.

Welche dicken (80-100mm)Holzweichfaserplatten gibt es, die kapillar leitet sind?

Eine Frage die sich mir noch stellt: wie bringt man steckdosen am besten unter? Lochkreis aus der holzplatte auschneiden? Ergibt das dann keine Kältbrücke?
 
Ein sehr schöne Alternative...

...wäre eine Hanf-Leichtlehmschüttung. Schalung würde ich aus Schoilfrohrmatten und Holz bauen.
Vorn drauf kommt dann wie gehabt Lehm und Wandheizung.

Hat damit jemand Erfahrungen gesammelt?
 
Thema: Wandheizung und Lehmputz

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