Lehmbaufreunde treffen sich am 24.4 04 in Bayreuth
Baubiologie Regional und der Landesbund fuer Vogelschutz veranstalten das mittlerweile schon tradtionelle Lehmbautreffen im Umweltschutzinformationszentrum Bayreuth. Der Workshop wendet sich an Architekten, Handwerker, Holz- oder Massivhausbauer und an interessierte Bauherren.
Drei kompetente Referenten berichten ueber Grundlagenwissen und aktuelle Trends im Lehmbau. In den Pausen bleibt genuegend Zeit fuer einen informellen Erfahrungsaustausch.
Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf den Themen „Wandaufbau mit Holzleichtlehm, Grundofenbau mit Lehm, Maschineller Lehmputz und Stampflehmbau".
Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr und endet voraussichtlich um 17 Uhr mit der Abschlussdiskussion. Die Seminargebuehr betraegt 42,00 Euro incl. MWSt.
Die Anmeldung erfolgt ueber die Webseite
http://www.baubiologie-regional.de/lehmbau-workshop.php . Telefonische Auskunft erhalten Sie vorab unter 0921-7412744.
Im einzelnen erwartet die Workshop-Teilnehmer folgendes Programm:
+++ Grundlagenwissen Lehmbau +++
· Lehmbestandteile und Mischungsverhaeltnisse
· Fetter und magerer Lehm
· Zuschlagsstoffe fuer Leichtlehm
· Trocknungsverhalten von Lehm
· Anwendungsgebiete des Lehmbaus
· Vermeidung von Verarbeitungsfehlern
· Arbeiten mit Lehmfertigprodukten
+++ Holzleichtlehmwaende im Holzstaenderbau +++
Architekt Burkhardt Niepelt hat bereits selbst ein Haus in Holzstaenderbauweise mit hohem Lehmanteil gebaut. Detailliert wird er die Vor- und Nachteile der Erstellung von Aussen- und Innenwaenden mit Holzleichtlehm darstellen:
· Woher sind die Materialien zu bekommen ?
· Eignet sich Lehm aus der Baubrube ?
· Welche Geraete werden benoetigt ?
· Wieviel Zeit ist pro Quadratmeter Wandflaeche zu rechnen ?
· Wie lange ist die Trocknungsdauer ?
· Wird eine zusaetzliche Daemmung benoetigt ?
·
+++ Grundofenbau mit Lehm +++
Der gemauerte Ofen mit keramischen Zuegen, verputzt oder mit Kacheln verkleidet, ist die Urform des Kachelofens. Der Grundofen zeichnet sich vor allem durch sein besonderes Strahlungsklima aus: Unbewegte und deshalb staubfreie Luft und warme Waende.
Das Holzfeuer wird auf dem Grund des Ofens gebrannt. Die entstehenden heißen Rauchgase geben ihre Waerme an die Ummauerung ab, wo sie gespeichert und nach außen als Strahlungswaerme an den Raum abgegeben wird.
Die Eigenschaft der Waermestrahlung, Gase zu durchdringen, ohne diese zu erwaermen, sondern nur dort zu wirken, wo sie auf feste Koerper trifft, ist ein Naturgesetz, ohne das wir nicht leben koennten. Wir bekommen diese Waermestrahlung taeglich von der Sonne. Der Grundofen schafft kuenstlich das fuer uns lebensnotwendige Klima.
Durch ein bestimmtes Wand- und Vorschubsystem ist eine Waermespeicherdauer von bis zu 24 Stunden bei weitem keine Ausnahme, wodurch der Grundofen selbstverstaendlich zu einem sehr wirtschaftlichen Heizsystem wird.
Der genau geplante und dokumentierte Selbstbausaetze laesst sich der Grundofen wirtschaftlich erstellen.
+++ Maschineller Lehmputz +++
Im Aussenbereich des Seminartraktes stellt Lehmbauer Peter Gmeiner die Arbeitsweise einer Lehmputzmaschine vor und gibt Antworten auf folgende Fragen:
· Welche Zuschlagsstoffe sind fuer verschiedene Lehmmischungen geeignet sind ?
· Welche Zeitersparnis ist durch den Maschineneinsatz moeglich ?
· Wie erfolgt ein mehrschichtiger Aufbau des Putzes ?
· Wie lange betraegt die Trocknungszeit ?
· Was kostet ein Quadratmeter Lehmputz ?
+++ Moderner Stampflehmbau +++
Stampflehmwaende als Aussenwandkonstruktion sind aufgrund der unguenstigen Waermedaemmeigenschaften in Mitteleuropa nicht mehr wirtschaftlich zu erstellen. In Innenraeumen bieten sie als Waermespeicherwand eine sehr interessante Alternative zu anderen massiven Baustoffen.
Peter Gmeiner zeigt in seinem Vortrag auf, wie sich durch eine wirtschaftliche Fertigung eine Waermespeicherwand aus Stampflehm sogar fuer private Bauherren realisieren laesst.
+++ Abschlussdiskussion +++
In der abschliessenden Diskussionsrunde werden alle bis dahin offen gebliebenen Fragen von den Referenten beantwortet.
Das Team von Baubiologie Regional freut sich auf Ihren Seminarbesuch am 24.4.04 in Bayreuth.
Joachim Weise, Baubiologe (IBN)