Kellerdeckendämmung

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K

Kadi

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An alle erfahrende Kellerspezialisten,

wir sanieren ein 100 Jahre altes Fachwerkhaus. Wie für viele andere stellt sich nun für uns die Frage wir im Keller genau vorgehen.
Wir haben bis jetzt die Deckenvekleidung, und - Dämmung (Spreu, Stroh-Lehmgemisch) entfernt, so dass momentan nach oben hin nur noch die Holzbalken und Dielen zum Wohnbereich vorhanden sind. Die Dämmung haben wir entfernt, weil die gesamte Deckenverkleidung feucht war.
Da der Kellerboden ein Lehmboden ist und bis jetzt noch Feuchtigkeit nach oben steigt, müssen wir so schnell wie möglich eine Lösung für die Decke finden. Der Boden wird parallel betoniert, so das die aufsteigende Feuchtigkeit bald kein Problem mehr darstellt.

Meine Frage nun: Wie genau ist der Deckenaufbau in einem solchen Keller? Welche Dämmmaterialien und Deckenverkleidungen kann man nehmen?

Viele Grüße
Kathrin
 
Kellerdecke

Hallo Kadi,
ich empfehle als Dämmung flexible Weichholzfaserplatten zwischen die Balken zu klemmen . Darunter dann Hutdeckenprofile bzw. Dachlattung und darauf 15 mm Feuerschutzplatten als Beplankung. Der Unterzug sollte damit ebenfalls bekleidet werden.

Viele Grüße
 
Kellerdecke

Das ist ja schön, so schnell eine Antwort zu erhalten! Vielen Dank.
Ihr Vorschlag hört sich gut an. Hierzu noch ein paar Fragen:
1) Im Forum habe ich immer wieder gelesen, dass eine Dampfsperre direkt unter dem Dielenboden benötigt wird. Würden Sie davon abraten?
2) Uns wurden Faserzementplatten als Deckenverkleidung empfohlen. Gibt es einen Vorteil der Feuerschutzplatten vs. der zementgebundenen? Würden beide eine mögliche Restfeuchtigkeit vor Eindringen in das Dämmmaterial schützen?
3)Mit Unterzug verstehen Sie, die Unterseite Richtung Boden, oder?
4) Was ist mit den Deckenanschlüssen? Auf dem Foto ist eine Lücke zu sehen. Befüllt man die auch mit dem Dämmmaterial?

Viele Grüße
 
AW: Kellerdecke

liebe Leute, wo anfangen?

1) eventuell wäre es besser gewesen, den Lehmverstrich in den Deckenfeldern zu belassen

2) trotzdem soll der KEllerboden immernoch ein Lehmboden sein, widerspricht sich das nicht?

3) daß Feuchtigkeit aus dem Kellergeschoß nach oben gelangt, ist ein normaler Vorgang, noch dazu in einem alten Haus. Daran ist nichts schlimmes. Diesen natürlichen Vorgang zu unterbrechen (Dampfsperren u.ä.), ist äußerst problematisch und sollte sehr gut geplant werden. Sonst staut sich nämlich die Feuchtigkeit unter der KEllerdecke - und wohin dann? Zwangsentlüftung? Kondensierung? Schimmel?

4) Wo wird parallel dazu ein Boden betoniert? Wie sieht der sonstige Bodenaufbau aus? Solche Angaben sind relevant, bevor hier jemand Lösungen aus dem Schubkasten zaubern sollte. Und daß aufsteigende Feuchtigkeit dank dem Betonfußboden kein Problem mehr darstellt, von dem Gedanken verabschieden Sie sich besser ganz schnell.

5) Viel wichtiger wäre herauszufinden, woher denn diese "aufsteigende Feuchtigkeit" überhaupt kommt! Ist hier schon mal nachgeforscht worden?

6) zum Vorschlag von Hrn. Böttcher: warum bitte "Feuerschutzplatten"? wird im Keller mit offenem Feuer hantiert? bei normaler Nutzung braucht kein Mensch Feuerschutzverkleidung an Kellerdecken. Außerdem: was genau meinen Sie damit? Feuerschutz kann ich mit Gipskarton ebenso herstellen wie mit anderen Plattenwerkstoffen - Ihre Aussage ist sehr unspezifisch. Wie halten Sie die Holzfaserdämmplatten trocken, wenn die alte Dämmung nach Aussage von Fr. Kathrin feucht geworden war?

7) Thema Dampfsperre/Dampfbremse: es gibt seit ein paar Jahren feuchtedruckabhängige Dampfbremsen, die verhindern, daß zB Ihre Balken nach ein paar Jahren durchfaulen, weil sie hinter/vor einer Folie nach und nach durchfeuchten.

Liebe Frau K., wenn Sie selber keine Fachfrau sind und auch keine werden wollen, indem Sie sich durch die Fachliteratur kämpfen, dann konsultieren Sie bitte UNBEDINGT mal einen Bauphysiker, der Ihnen das Problem mit der Feuchtigkeit vor Ort erklärt und glauben Sie nicht der erstbesten Empfehlung in einem Forum. Das könnte fatale Folgen für Ihre Kellerdecke haben.

Gruß
M. Preller
 
Kellerdecke

Ich kenne jetzt die hier geltende Landesbauordnung nicht, gehe aber davon aus das wie in anderen Landesbauordnungen Kellerdecken feuerbeständig, mindestens aber feuerhemmend herzustellen sind; unabhängig davon ob "im Keller mit offenem Feuer hantiert wird" oder nicht.
Ob eine Dampfsperre eingebaut wird hängt vom konkrteten Einbauzustand ab.
Entwickelt wurden sie zum Ausbau von Schrägen in Dachgeschossen ohne Belüftungsebene. Dort gehören Sie auf die warme Seite.
Hier geht es nicht um die warme Innenseite einer gedämmten Dachschräge ohne Belüftungsebene sondern um die kalte Außenseite einer Kellerdecke.
Ihre Idee mit dem Boden ist gut, damit haben Sie eine Menge Verdunstungsfläche eliminiert. Dafür reichen schon 4-6 cm Beton bzw. Estrich direkt auf dem begradigten Lehmboden. Ein einfacher, billiger PVC- Belag lose auf dem erhärteten Estrich verlegt reicht schon um einen nahezu dampfdichten Boden zu erzielen.
Faserzementplatten sind viel schwerer verarbeitbar als Gipsfaserplatten und haben keinen nennenswerten Feuerwiderstand. Der Unterzug sollte ALLSEITIG mit Feuerschutzplatten beplankt werden. Alle Fugen und Wandanschlüsse der Deckenbekleidung sind luftdicht zu verspachteln.
Unter der Decke "staut sich" keine Feuchtigkeit, es sei denn Sie wollen eine Waschküche mit altem Waschkessel oder eine Gemeinschaftsdusche im Keller betreiben.

Viele Grüße
 
Kellerdeckendämmung

"feuerhemmend" trifft für die meisten LBOs zu, das räume ich ein. Das heißt wir reden über Feuerwiderstandsklasse F30. Ein Lehmputz würde mir die auch bringen.

höchst bedenklich, den Kellerboden aus Lehm mit Beton und PVC "dampfdicht" machen zu wollen - das können Sie bei einem Neubau gerne anstreben (wobei hier immernoch die Wohngesundheit unter den PVC-Weichmachern leiden würde) - bei einem Fachwerkhaus ist diese Herangehensweise tödlich für die Substanz.

Und natürlich schwitzt der Keller weiter, wenn er nicht beheizt und belüftet wird.

Wie Frau K. beschrieben hat, war die alte Dämmung unter Decke feucht, d.h. hier scheint es sehr wohl unter der Decke einen Feuchtigkeitsstau gegeben zu haben.

Gruß
M. Preller
 
Kellerdecke

Vielen Dank für alle Beiträge und kritischen Gedanken.

Anmerkungen zum Bodenaufbau:
Momentan ist im Keller noch ein Lehmboden anzutreffen, dieser soll aber durch einen Betonboden ersetzt werden. Geplanter Aufbau: Schotter, Gefitas, Beton. Zusätzlich wollen wir den Kellerraum beheizen (Bodenheizung) und durch eine Lüftungssteuerung für die richtige Belüftung sorgen.
Die aufsteigende Feuchtigkeit ist, denke ich, in einem solchen Keller mit dem Lehmboden normal.

1) Wenn also Beton, Heizung und Lüftung für normale Luftfeuchtigkeit sorgen, müsste doch eine solche Feuerschutzplatte für den nötigen Schutz vor Feuchtigkeit in der Holzfaserdämmung sorgen, oder?

2) Sind die Feuerschutzplatten denn überhaupt Feuchtigkeitsresistent?

3) Dampfbremse: Wo genau kommen solche feuchtedruckabhängige Dampfbremsen hin? (entlang der Dielen und Holzbalken?)

4) Wir würden gerne einen Fachmann aufsuchen, leider konnten wir bisher keinen Bauphysiker finden oder sonst jemand der hiermit Erfahrung hat. Wer also jmd. im Kreis Tübingen, Böblingen kennt, bitte Kontaktdaten an uns weitergeben.

Viele Grüße
 
Kellerdecke

1) das sind neue Fakten, danke. Heizung und Lüftung klingt doch erstmal gut. könnte ne Dampfbremse überflüssig machen.

2) Feuerwiderstand hat mit Feuchtraum nichts zu tun. Die Deckenverkleidung sollte laut LAndesbauordnung "feuerhemmend", also F30 (Konstruktion muß 30min einem Feuer widerstehen) ausgeführt werden. Die einfachste Methode ist zugegeben Gipskarton, aber es geht auch anders. Der Balken alleine, wie er im Bild zu sehen ist, hat schon F60 ;) Putzträger mit Lehmputz oder Kalkputz bring auch F30. Nur zur Anregung.

3) Wenn doch Dampfbremse, dann immer auf die Seite, wo der höhere Dampfdruck herrscht (normalerweise Innenseite Wohnraum). Weil es aber oft zu sogennaten Umkehrsituationen kommt, wo der Dampfdruck auch mal in die andere Richtung durch die MEmbran muß (oder sich sonst niederschlägt und ansammelt und eben doch wieder die Dämmung und Balken durchfeuchtet), nimmt man die feuchteabhängigen Dampfbremsen.

Wie wollen Sie den Keller denn später nutzen, wenn Sie da jetzt FBH einbauen lassen?

Gruß
M. Preller
 
Kellerdecke

Wir wollen den Keller nur als Heizraum nutzen, d.h. für die Pelletheizung + Lagerraum. Die Heizung gibt ja auch Wärme ab aber uns wurde von zwei Firmen empfohlen zusätzlich Heizkörper oder FBH einzubauen. Hintergrund: Wir wollen Solar auf dem Dach und könnten dadurch überschüssige Wärme im Sommer in den Keller abgeben, um die Pellets zu schützen.

Wenn ich von Feuchtigkeit im Keller spreche, dann von einem gemessenen Wert von 40% an der Decke und 90% an der Sandsteinwand Richtung Boden. Das Haus stand 5 Jahre leer und wurde dadurch nicht richtig belüftet.
Die Deckenbalken und Dielen sind vollkommen in Ordnung.

Ich habe eine weitere Dämmung gefunden: Isover Kellerdeckendämmung Topdec. Dieses Material ist laut Hersteller nicht brennbar, diffustionsoffen und könnte somit evtl. Holzfaserdämmung und Feuerschutzplatten ersetzten?
Hat jemand Erfahrung mit dieser Dämmung?

Viele Grüße
 
AW: Kellerdecke

weitere wertvolle Informationen, die eigentlich an den Anfang eines solchen Beitrags gehören...

...also haben Sie garkeinen feuchten Keller, hier muß nur mal kräftig gelüftet werden. Den REst heizen Sie dann mit der FBH raus...

müssen Sie mal prüfen, wieviel Sie da Pellets einlagern wollen, ab gewissen Grenzen gelten da auch höhere Brandschutzanforderungen (teilweise F60/F90).

grundsätzlich ist ein euroclass A1 Material wie Topdec für eine F30-Konstruktion geeignet. A1 sagt aber nur, daß das MAterial selbst nicht brennt. F30 bezieht sich aber immer auf die Konstruktion, also in welcher Dicke, auf welche Art und in welchem Kontext ein MAterial verbaut wird. Mit Topdec bekommt man aber auf jeden FAll ne F30-Decke hin. DAs sollte aber mal einer durchrechnen, oder Sie bekommen für einen Standarddeckenaufbau vom Handwerker gleich ein Zertifikat von Isover und die Gewährleistung vom HAndwerker, daß er das so eingebaut hat.

Die F30 Decke bekommen Sie aber eben auch mit Holzfaser und Gips hin.

Gruß
 
Kellerdeckendämmung

Topdec- Deckenlamellen sind gedacht für massive Kellerdecken mit scheitrechten oder flachgewölbten Kappen sowie für Betondecken. Für eine skelettierte Einschubdecke sind sie ungeeignet.
Eine Abdichtung auf Schotter wird nicht lange halten, beim Betoneinbau kann sie schnell perforiert werden da man darauf herumlaufen muß. Wenn es mit der Höhe passt nehmen Sie keinen Schotter und schälen Sie den Lehm sauber und in Waage mit der Schaufel ab, eventuell noch ein, zwei cm Sand 0-2 darauf. Dann kann man eine Folie als Abdichtung darauf verlegen und betonieren.
Sonst: 3-5 cm Sauberkeitsschicht aus Estrichbeton auf den Lehm, darauf eine mineralische Dichtschlämme als Abdichtung, darauf grün in grün 2-3 cm Verbundestrich.
 
Thema: Kellerdeckendämmung

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