Haus von 1950 mit Aschenetondecken

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Michael18

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Hallo liebe Wissenden
,habe ein Haus von 1950 welches ich gerade renoviere. Als Geschossdecke dienen Eisenträer alle 80 cm die Zwischebräume sind mit ca 5cm Aschegeton ausgegossen. Darauf liegt ein Dielenboden Auf 12 Kantholz. Mein Problem ist ich wollte eigentlich die Diele entfernen und folgenden Aufbau errichten: Dämmung dann Fussbodenheizumg und zum Schluss Estrich. Mein Onkel mahnte mich zur Vorsicht (Maurer über 70) den vorhandenen Aschebaton nicht zu sehr zu belasten. Er meint sonst fände sich mein Schrank aus dem Wohbzimmer EG dald im Keller wieder. Stimmt das trägt so ein Aschebeton kein Gewicht ? Was soll ich tun?
Gruß Michael
 
Haus von 1950 mit Aschebetondecken

Hallo Michael,
das Zauberwort heißt ausreichende Lastverteilung unter Punktlasten oder Durchstanzsicherheit.
Genaueres kann ich Dir nicht sagen, da ich mit Deinen Angaben nicht klar komme. 5 cm Aschebeton als scheitrechtes Gewölbe kann ich mir nicht vorstellen.
Was ist überhaupt "Aschebeton"?
Wie hoch sind die Stahlträger, wie breit die Gurte?

Ich kenne aus der Zeit Bims- oder Hochofenschlackebeton.
Die Mindestdicken von scheitrechten Betongewölben betrugen damals 10 cm, allerdings bei größeren Spannweiten.
Die geringe Dicke deutet eher auf Stahlbetonhohldielen hin. Die dünnste StB- Hohldiele aus der Zeit war 6 cm dick, konnte aus Bimsbeton sein, hatte aber größere Längen (über 1 m).
Auf jeden Fall solltet Ihr einen Statiker zu Rate ziehen, wenn auf die Decke ein massiver Aufbau erfolgen sollte.
Da ich annehme, das die Obergurte der Träger weit über die Betonplatte heraussteht, besteht bei Deinem geplanten Fußbodenaufbau die Gefahr des Bruchs der Estrichscheibe über den Obergurten.
Zumindest die Zwischenräume sollten vorher mit druckfestem Material, z.B. Leichtbeton, aufgefüllt werden.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Klingt wie eine Holzbalkendecke,

nur eben aus Stahl und Beton, statt Holz und Lehm. Genau, wie bei Holzbalkendecken, ist der Einschub Aschebeton nicht für dauerhafte größere Lasten gedacht. Ich würde unter dem Estrich irgendwelche Platten so verlegen, dass sämtliche Lasten in die Stahlträger gehen.

Wenn ich mich recht entsinne, ist Aschebeton recycelte Asche aus Kohlekraftwerken. Die hat ähnliche Eigenschaften, wie Zement und wird als Zementersatz auch heute noch genommen, wenn möglich. Nur die Endfestigkeit wird nicht so hoch sein, wie bei echtem Beton, deshalb die sicher berechtigte Warnung Deines Onkels.

Viele Grüße
 
Thema: Haus von 1950 mit Aschenetondecken
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