Zunächst einmal...
würde ich die Türen gründlich nachschleifen, bis zumindest einem guten 120er Schliff, besser aber 180er Korn. Was so als Fichtentür unbehandelt auf den Markt kommt, ist oft in der Oberfläche nicht so gut. Deren Qualität entscheidet aber über die erzielbare Qualität der Endbehandlung mit.
Und dann würde ich tatsächlich auch gern wissen wollen, ob eine farbliche Gestaltung angedacht ist, oder der helle Farbton erhalten bleiben oder gar verstärkt werden soll, oder ob das natürliche Gilben eines unpigmentierten Ölproduktes vorgesehen ist.
Ein schichtbildendes Produkt (Öllasur) wäre auf Innentüren nicht unbedingt meine erste Wahl. Die lange Zeit elastische Schicht, im bewitterten (mechanisch aber kaum beanspruchten) Bereich z.B. eines Fensters höchst vorteilhaft, ist im mechanisch belasteteren Bereich einer Innentür (Griffbereich) nicht erforderlich und auch zu weich.
Ich würde statt dessen zu einem Möbelhartöl greifen, und dieses (ggf. leicht pigmentiert) mehrfach dünn auftragen, Überstände gut abnehmen. Oder aber zur schon empfohlenen Wachslasur greifen. Diese ist durchaus abwischbar und für Türen, die ja kein stehendes Wasser wie eine Arbeitsplatte aushalten müssen, auch bewährt. Ein drittes sehr gut geeignetes Produkt wäre ein dünner Streichlack auf Schellackbasis.
Ich lese den Beitrag von Christoph Schulze denn auch nicht so, daß er die Öllasur wegen baubiologischer Bedenken im Innenbereich ablehnt. Das wäre in der Tat höchst erstaunlich. Es steht da nirgends, und deshalb muß man dagegen auch nicht anschreiben. Eine LeinölLASUR würde mir auf schon eingebauten Türen im kleinbekinderten Haushalt einfach zu langsam trocknen (Schicht!). Da ist das Möbelhartöl (gibt's auch weiß pigmentiert) im Vorteil (und auch der Schellack). "Gehartölte" Flächen sind später auch wesentlich leichter nachzuarbeiten als schichtbildend lasierte. Sollte der Anwender die Lasur zu dick streichen, wird die Tür denn auch im Griffbereich zu stärkerer Anschmutzung neigen.
Grüße
Thomas