Lehmboden erhalten
Sie haben offensichtlich kein Schimmelproblem!
1. Einen Schimmelbefall dieser Größenordnung würden Sie deutlich als muffigen Geruch wahrnehmen
2. Lange Zeit unbeeinflusst wachsender Schimmel würde den Boden flächenhaft bedecken und nicht nur fleckenweise
3. Die abgestellten Sachen im Keller haben offensichtlich kein Schimmelproblem - der schimmelanfällige Spankorb müsste z. B. von einem Schimmelpelz bedeckt sein - das spricht gegen ein schimmelfreundliches Kleinklima im Keller
Ich gehe davon aus, dass die Bodenflecken Salzausblühungen sind, die Luftfeuchtigkeit aufnehmen und daher schleimig werden. Der Lehmboden nimmt offensichtlich
Keller sind ursprünglich als Pufferzone zwischen dem kalten und feuchten Erdreich und dem erhöhten Wohnbereich konzipiert worden. Sie nehmen dabei dauernd Feuchtigkeit aus der Umgebung auf und geben sie an die Luft ab. Damit das funktioniert ist eine unregulierte Dauerbelüftung des Kellers mit ständiger Zugluft notwendig, die eine ständige aber langsame Anpassung der Kellerluft an Temperatur und Feuchtigkeit der Außenluft zulässt. Der Lehmboden wirkt als zusätzlicher Feuchtigkeitsregulator, da er in der Lage ist, in hohem Maße Feuchtigkeit aufzunehmen und auch wiederabzugeben. Das ganze ist - wenn unter anderem die dauerlüftung gewährleistet ist - ein selbstregulierendes System was Feuchtigkeit und Temperatur im Jahresverlauf angeht.
Bei Einbau eines Betonbodens geht diese Funktion verloren. Wasserundurchlässiger Beton sperrt das Wasser von Unten aus, nimmt aber auch kein Wasser aus der Luft an. Der Feuchtigkeitsausgleich über Zugluft wird nicht mehr ausreichen. Weitere Schritte sind dann erforderlich, die zum Ziel haben, die Feuchtigkeit ganz aus dem Keller auszuschließen: Auch die Wände müssen gegen die Feuchtigkeit des umgebenden Erdreichs abgedichtet werden. Warme feuchte Luft darf jetzt nicht mehr in den Keller eindringen: Die transportierte Luftfeuchtigkeit - die vorher von dem Lehmboden aufgenommen wurde - schlägt sich jetzt auf dem kühleren, wasserabweisenden Betonboden nieder. In diesem Ausbauzustand ist also nur noch eine wohlüberlegte Belüftung des Kellers an günstigen Tagen möglich.
Man tauscht mit dem Ersatz des Lehmbodens also nicht nur ein Stück Geschichte gegen etwas Modernes sondern auch ein sich selbst regulierendes System gegen ein wartungsbedürftiges ein.
Meine Vorgehensweise wäre diese:
1. Dichte Kellertür einbauen.
2. Alle Kellerfenster daueröffnen - Gitter einbauen gegen kleine vierbeinige Mitbewohner
3. Sobald die Salzausblühungen getrocknet sind zusammenfegen und in den Kompost
4. Wenn es aus ästhetischen Gründen erforderlich erscheint, Bodenoberfläche abschrubben
5. Kellerraum als Lagerraum für Obst, Gemüse, Kartoffeln nutzen
-- war eigentlich auf der Suche nach flexiblen, gesunden Bodenbelägen für Badezimmer -- konnte mich hier aber - ob der gereizten Beiträge - nicht zurückhalten etwas sachliches beizusteuern ---
beste Grüße und viel Erfolg mit dem Boden