Abschweifung
Wozu der Stoff notwendig war und warum man sich änstigte vor den Salitergräbern, schreibt Brunner in der Zeitschrift "DieOberpfalz":
"Ihnen war von der Regierung die Gewinnung des Salpeters und damit das Recht übertragen, das zur Bereitung des Schießpulvers so wichtige Salz überall, wo sie es vermuteten, zu gewinnen. Sie waren bei schwerer Strafe verpflichtet, jährlich eine bestimmte Gewichtsmenge abzuliefern. So gruben denn die Saliterer den Bauern in den Stuben und Kammern, in Scheunen und Ställen tiefe Gruben, sammelten die salpeterhaltige Erde und gingen wieder fort, ohne sich weiter um die Verwüstungen zu kümmern, die sie überall angerichtet hatten. Auch im Freien, wo immer sie salpeterhaltige Erde vermuteten, durchwühlten sie den Boden, um ihren Verpflichtungen gegen den Landesherren nachzukommen. Es ist erklärlich, daß diese Leute, die sich als Amtspersonen fühlten, infolge ihres rücksichtslosen Vorgehens allerseits gehaßte und gefürchtete Menschen waren. Ihr Geschäft galt als unehrlich wie das der Wasenmeister (-Abdecker) und Scharfrichter, weshalb man ihnen aus dem Wege ging, wo man konnte. Und doch brauchte man sie sehr notwendig,denn damals wußte man noch nicht, daß Salpeter in Unmengen in der Luft schwebe und ebensowenig hatte man von Chilesalpeter eine Ahnung. Im Jahre 1803 noch war die Gewinnung des Salpeters als "ein wesentliches Bedingnis zur öffentlichen Sicherheit" erklärt worden und blieb nach wie vor ein landesherrliches Recht, ein Regale."
aus: Von Häusern,Kirchen und Kapellen
Streifzüge 12/1992 Heimatkundlicher Arbeitskreis Vohenstrauß, Heiner Aichinger