Wandbelag auf Keramikbasis: "Marmor von der Rolle"

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Eigenschaften nach Maß: geringe Keimbildung, hohe
Schmutzabweisung




Die Produkteigenschaften von ccflex können in weiten Grenzen für
spezifische Anwendungen maßgeschneidert werden. So ließe sich durch eine
entsprechende Ausrüstung die Bakterienausbreitung erheblich verringern und auch
die Schimmelbildung unterdrücken. Zusätzlich kann die flexible Keramik mit
weiteren funktionalen Oberflächeneigenschaften ausgerüstet werden. Dazu zählt
zum Beispiel die besonders gute Reinigungsmöglichkeit (Easy-to-Clean). Denkbare
Anwendungen von ccflex sind also unter anderem Wandbeläge in <nobr>Wohn-,</nobr> Arbeits- und
Sanitärbereichen
sowie Dekorelemente in Gebäuden. Dazu gibt es die
keramische Oberfläche in einer Vielzahl von Farb- und
Gestaltungsvarianten. Das Creavis-Team hat
unterschiedliche Designs entwickelt, die die spezifischen Anforderungen und
Gewohnheiten u.a. in den USA, in Großbritannien oder Deutschland
erfüllen (sollten).



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<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/0960-degussa4.gif" vspace="2" width="400" height="200">

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Grundlage von ccflex ist eine von Degussa in ihrem Science to
Business Center Nanotronics (Marl) entwickelte und patentierte
Technologie. Sie erlaubt es, ein flexibles Trägermaterial, z.B. ein
Polymervlies (1), in einem kontinuierlichen Prozess keramisch zu
beschichten (2) und mit weiteren anorganischen Deckschichten zu
versehen. Dieses Verfahren verspricht große Vorteile: Im
Normalfall erhalten keramische Materialien erst bei hohen
Temperaturen ihre Festigkeit. Fachleute sprechen hier vom Sintern.
"Uns ist es gelungen, diese Temperaturen, die einen hohen
Energieverbrauch mit sich bringen würden, deutlich zu reduzieren",
erklärt Dr.Martin Wille, im Bereich ccflex für Produktion und Technologie
zuständig. Dank des besonderen Know-hows
gelänge die Verankerung und Verfestigung der Keramik auf der
Kunststoff-Matrix bei nur rund 250°C, bis zu 1.000°C
niedriger als bisher. Dabei komme es zu einer besonderen Art
"Verklebung" zwischen Träger und Beschichtung - das Material werde
keramisiert. Nach der möglichen Bedruckung (3) wird dann eine
transparente Topcoat-Beschichtung (4) aufgebracht. Der komplette Prozess
ist patentiert wie auch die spezielle Anwendung.



Große Gestaltungsmöglichkeit durch Einfärben oder Bedrucken




<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/0960-degussa5.jpg" align="right" hspace="3" vspace="3" width="150" height="200">Zur Gestaltung kann das keramische Material, das aus einer
Mischung verschiedener Metalloxide besteht, eingefärbt werden.
Alternativ erfolgt nach der thermischen Behandlung die Ausstattung
mit Dekoren oder Motiven, die die Partnerfirma Kreativa Tapeten GmbH
(Hohenberg, Fichtelgebirge) übernimmt. Diese Verschönerung kann durch
herkömmliche Bedruckungsprozesse wie Flexodruck erfolgen.
Abschließend wird in jedem Fall der wasserabweisende Topcoat als
Oberflächenversiegelung und eine Rückseitenbeschichtung für die
Verklebung aufgebracht.



Nach der Qualitätskontrolle wird das Produkt
in Zusammenarbeit mit der Partnerfirma auf genormte Abmessungen
zugeschnitten und versandfertig verpackt. "Derzeit fertigen wir
25-Meter-Rollen mit 70 Zentimetern Breite, Ende des Jahres werden
auch 100 Zentimeter zur Verfügung stehen", so Schulze. Inzwischen hat
Creavis eine weitere Produktionsanlage erworben, die in diesem Jahr
in einer eigenen Halle in Betrieb gehen wird. Hiermit können
bis zu 150 Zentimeter breite Rollen gefertigt werden, die dann neue
Märkte bei der Beschichtung von Möbeln oder Arbeitsflächen
erschließen sollen.



Um das Know-how im Bereich flexibler Keramik zu schützen,
übernimmt Degussa die Vermarktung des neuen Produkts selbst. Auf
Grund der bemerkenswerten Resonanz, die sich in den zurückliegenden
Monaten sowohl auf der Messe "Material Vision" als auch auf der
"Heimtextil" gezeigt habe, will das Unternehmen bis Ende 2007 mehr als
eine Million Quadratmeter verkaufen. Erste Ansprechpartner sind
Architekten, Fachbetriebe und große Wohnungsbaugesellschaften.
Interesse habe bereits die Wohnbau Rhein-Lippe signalisiert, die zum
RAG-Konzern gehört und Sanierungen an ihrem Bestand mit ccflex
durchführen möchte. Dabei spiele neben dem
Eigenschaftsprofil ein weiterer Vorteil eine wichtige Rolle: Der
Wandbelag aus Marl könne schneller und kostengünstiger verarbeitet
werden als Fliesen, die Stück für Stück verklebt und anschließend
noch verfugt werden müssen.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/0960-degussa6.jpg" vspace="2" width="400" height="294">

<span style="font-size: 10px">Bei einem Flammentest wurde ccflex mit einer
herkömmlichen Raufasertapete verglichen. Nach einer Beflammung von zehn
Sekunden ist die Tapete bereits zu Asche verbrannt. Weitere Stellen brennen
nach und nach ab. Der keramische Wandbelag glüht dagegen nur aus und fällt
nicht brennend ab. Das Feuer breitet sich nicht weiter aus.</span>
<hr>

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Ein weiterer Pluspunkt ist das
geringe Gewicht. Dadurch sind viele Leichtbauanwendungen in Zügen,
Flugzeugen und Schiffen möglich, in denen eine hohe Funktionalität
gepaart mit einer edlen Optik gefordert ist. Gerade im Premiumsegment - also bei Kreuzfahrschiffen oder der ersten Klasse in Bahnen und
Fliegern - könnte eine zusätzliche Nachfrage entstehen, zumal das
keramische Material eine hohe Brandschutzeinstufung erhalten dürfte.



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Thema: Wandbelag auf Keramikbasis: "Marmor von der Rolle"

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