MG 2
Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen Kalkzementmörtel und Kalkmörtel (Werktrockenmörtel) der gleichen Festigkeitsgruppe was die Diffusionsfähigkeit betrifft. Selbstgemischte Kalkmörtel können da schlechter dastehen.
Noch mal: Nicht die Art der Bindemittelgruppe entscheidet über die Eigenschaften eines Mörtels, sondern seine Zusammensetzung. Dazu gehört neben der Art des Bindemittels das Mischungsverhältnis und die Kornzusammensetzung des Zuschlags. Wenn Sie da Fehler machen nützt ihnen der schöne Luftkalk gar nichts.
Was die Festigkeit betrifft: Hydraulische Bindemittel härten gleichmäßig über den ganzen Querschnitt der Fuge durch. Selbstgemischte Luftkalke erhärten von außen nach innen mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 mm pro Tag, manchmal auch gar nicht wenn die Randbedingungen (Feuchtefenster 0,8 M % - 8 M%) nicht stimmen.
Gerade beim Mauern mit schlecht saugenden Natursteinen sind Luftkalke von Nachteil, da sie auf Grund der fehlenden Anfangsfestigkeit zum Schwimmen neigen.
Ich sehe keinen Vorteil darin (außer vielleicht der Materialpreis) als Profi mit selbstgemischtem Luftkalk im Außenbereich zu mauern.
Davon abgesehen arbeiten Sie mit einem nicht geprüften und konformen Material außerhalb der Bauregelliste A. Beim Heimwerker ist das völlig egal, nicht wenn es um Gewährleistungsfragen beim Profi geht.
Beim Innenputz z.b. ist der Einsatz von selbstgemischtem Luftkalk kein Problem, da es hier nicht um statische Belange geht. Eventuelle Verarbeitungsfehler sind zwar ärgerlich, schaden aber der Standfestigkeit des Gebäudes nicht.
Viele Grüße
p.s. Wenn sie das nächste mal Material bestellen gehen Sie zum Fachhändler und schildern genau die Randbedingungen und den Verwendungszweck. Dann kriegen Sie dafür auch das passende Material geliefert.
Egal ob gemahlener Hundekot, Hochofenschlacke oder recyelte Grillasche drin ist, Haupsache das Zeug erfüllt genau diesen Zweck für den sie es brauchen.