Tragfähigkeit der Balken gegeben? Handlungsbedarf?

[Oliver Wedermann]

Liebe Fachwerk-community, nachdem ich bereits viel Hilfe für die Renovierung unseres Fachwerkhauses von mutmaßlich 1834 hier finden konnte (Vielen Dank einstweilen), muss ich mich nun einmal direkt an euch wenden.

Ich habe just mit der Komplettrenovierung unseres großen, alten Schlafzimmers begonnen, welches in zwei Jugendzimmern für unsere Jungs aufgehen soll. Über die notwendigen Arbeitsschritte bin ich mir soweit klar; nur habe ich heute einen Fund gemacht der mich schwer beunruhigt.

An der Zimmerdecke, welche unter dem Dachboden liegt, am Eckständer des Hauses, scheint es, als dass der Querbalken an der Außenwandoberseite, der Hauseckständer und der äußerste Deckenbalken keine tragfähige bzw. massive Verbindung haben. Weiter bin ich mir nicht sicher, ob der sichtbare schräge Dachlatten, auf dem die Latten mit den Ziegeln aufliegt, noch sinnvoll auf dem möglicherweise unvollständigen Balken aufliegt.

Kann mir Jemand Rat erteilen, welche Maßnahmen mich erwarten, ob dabei möglicherweise etwas sinnvoll in Eigenleistung zu stemmen ist und welches Ausmaß an Gefahr ggf. derzeit besteht?
Hat Jemand Erfahrungen mit solchen Situationen und kann mir eine grobe Maßnahmen- und Kostenvorstellung skizzieren?

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar; bisher konnte ich alle Baustellen /Zimmerinstandsetzungen mit den ursprünglich verwendeten Materialien eines Fachwerkhauses bewältigen und würde gerne auch bei diesem ökologischen vorgehen bleiben.

Mit besten Grüßen und Dank im Voraus; Bilder, soweit erkenntlich sind beigefügt,

Oliver Wedermann

 

[D.Selle]

ca. 20h bis 30h

Moin,

dem Bild kann ich noicht so recht was entnehmen, vielleicht nochmal aus größerer Entfernung.

Ihrer Beschreibung nach könnte etwas ähnliches vorliegen:

Schadensbild:
Die Verbindung zwischen Eckstiel, Rehm, Deckenbalken , Sparren und Aufschiebling nebst ein paar Dachlatten war nicht mehr gegeben, weil genannte Balken auf den letzten 30 bis 70cm weggefault waren.
Genannte Balken anzublatten sowie den Eckstiel auf 2,3m auszutauschen mit klassischen Holzverbindungen hat 22h gedauert, zzgl. Gerüst.
An einer weiteren Gebäudeecke war zudem noch eine in den Deckenbalken eingezapfte Strebe teilweise geschädigt. Hier lag der Zeitaufwand bei 28h für die Reparatur zzgl. Gerüst und Ausmauern der Gefache

 

[Oliver Wedermann]

Neueste Entwicklungen

Danke für Ihren Erfahrungsbericht. Heute war unser Zimmermann da und schätzte die Reparatur durch einen Eingriff von außen auf einen Schaden von 1200,- das könnte sich ja in etwa mit Ihrer Erfahrung decken. Es wird auf jeden Fall ein Teil des Querbalkens ersetzt und der Anschluss zum Eckständer erneuert. Der Deckenbalken sei wohl noch, bis auf äußerliche Schäden, intakt.

Werde wohl sein Angebot wahrnehmen und das Gefache dann hinterher wieder instandsetzen bzw. je nachdem erneuern.

Vielen Dank noch einmal.

Ein Bild aus größerer Entfernung werde ich evtl. morgen nichts desto trotz noch ein Mal für Sie einstellen.