Trockeneisstrahlen
Hallo Herr Lintker und alle am Thema Interessierten,
nach dem Sachsenhochwasser 2002 wurden effiziente Technologien zur großflächigen Untergrundreinigung gesucht.
Ich vereinbarte mit einer Systemherstellerfirma, einen Vorführtermin.
Es wurden einige Objekte zur Untergrundreinigung vorbereitet:
- alte Kalkfarben im Schloß Pillnitz ließen sich mühelos vom Putz entfernen, aber die Staubentwicklung war gewaltig
- Sandstein wurde ebenfalls gut gereinigt
- Metallteile funktionierten ebenfalls
- Epoxidharzbodenbeschichtungen ließen sich kaum entfernen
- Reinigungsarbeiten an Tapetendruckmaschienen waren erfolgreich
Das System benötigt sehr viel Druckluft, es funktioniert. Die körperliche Arbeit ist durch manuellem Gegendruck, hantieren mit dicken Schläuchen und bewegen von schwerem Equipment, äußerst belastend. Geräusch- und Staubentwicklung ist gewaltig.
Für eine Investition wären allerdings noch einige kaufmännische Handycaps zu überwinden:
- Trockeneisanlage kostet ca. 20 T€
- Anhängerkompressor von Altlas-Copco ca. 60 T€
- Trockeneis vom Monopollieferanten für 1€/kg
- Verbrauch zu hoch
- Abhängikeit von der Logistik der Trockeneislieferung
- kein schnelleres Strahlen als mit Hochofenschlacke
Fazit: Welcher Kunde ist bereit, das zu bezahlen? Welche Mitarbeiter sind befähigt und auch bereit, diese Tätigkeit auszuführen? Ich fand darauf keine Antworten.
Diese Technologie rechnet sich nur für wenige Spezialfirmen mit ausgetesteten Anwendungen.
Wieviel Energie wird eigentlich für die Logistik und Produktion des Trockeneises benötigt - mal darüber Nachdenken und eben nicht aller Werbung glauben!
Mit freundlichen Grüßen
Peter Seifarth, Malermeister