SONNENENERGIE-Spezial: Stimmen die Zahlen der Internationalen Energieagentur?

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Eines
der Top-Themen der nächsten Ausgabe der Fachzeitschrift SONNENENERGIE
beschäftigt sich mit der Arbeit der Internationalen Energieagentur
(International Energy Agency; IEA) in Paris. Die IEA-Angaben bilden als
offizielle Daten die Basis für viele energiepolitische und ökonomische
Entscheidungen. Doch jetzt wird Kritik laut: Die IEA habe als Zusammenschluss
der Ölimportländer
ein Interesse an einer gesicherten Ölversorgung und mache
deshalb entsprechende Angaben zu Erdölverbräuchen und Fördermengen. Demgegenüber
seien die Zahlen zum Anteil erneuerbarer Energien oftmals viel zu niedrig.



Inwieweit sind diese Kritiken gerechtfertigt? SONNENENERGIE
sprach mit dem Statistik-Chef der IEA und warf einen Blick hinter die Kulissen
der OECD-Agentur. Das Ergebnis: Die Arbeit der IEA ist offenbar nicht so
selbständig wie sie sein sollte. Zudem ist sie abhängig von den Angaben der
Mitgliedsstaaten, die ihre Zahlen allzu oft aus Unvermögen oder Unwillen nicht
liefern.



Beispiel Erdöl



Beim Thema Erdöl gilt die Kritik insbesondere dem sehr
umstrittenen IEA-Bericht "World Energy Outlook". Zahlreiche Analysten zweifeln
die optimistischen Prognosen für das weltweite Erdöl-Förderpotenzial an.
Kernpunkt ist die Frage nach dem so genannten "peakoil"-Jahr, ab dem die
Erdölförderung aufgrund steigender Nachfrage und sinkender Reserven rückläufig
sein wird. Die renommierte Association for the Study of Peakoil (ASPO) erwartet
diesen Zeitpunkt schon 2008. Dagegen sagt ihn die IEA im aktuellen Report nicht
vor 2030 voraus. Der ASPO-Analyst Kjell Aleklett weist darauf hin, dass die
optimistische IEA-Prognose auf bislang nicht geprüften Angaben der US Geological
Survey beruht. Außerdem würde das IEA-Szenario große Investitionen im Bereich
der Ölförderung voraussetzen. Verwirklichten sich diese nicht, so das
Eingeständnis der IEA, sei der peakoil zwischen 2015 und 2030 zu erwarten.



Beispiel erneuerbare Energien



Photovoltaik-Inselanlagen tauchen in keiner der IEA-Statistiken
auf. Und noch immer gibt es kein standardisiertes Verfahren, die mit
Sonnenkollektoren erzeugten Kilowattstunden messtechnisch zu erfassen. Auf
Drängen der Solarverbände hat sich die IEA Anfang 2005 an einer Initiative
beteiligt, den Beitrag der solaren Wärmegewinnung zu dokumentieren. Das
Ergebnis: Die Solarwärme übertrifft mit ihren Erträgen sogar die Windenergie.
"Der weltweite Beitrag der Solarwärmeanlagen wurde beträchtlich unterschätzt",
gestand Michael Rantil ein, IEA-Vorsitzender des Solarthermie-Programms (IEA SHC).
Mit einer installierten thermischen Leistung von 70 Gigawatt sei sie eine der
führenden erneuerbaren Energiequellen auf dem Globus.



<div align='right'>Siehe auch: besagte Ausgabe 2/2005 erscheint am 24. Februar 2005</div>
 
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