schnell ist's passiert - ohne vernünftige Steighilfe

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Jährlich
erleiden mehr als 1,1 Millionen Menschen einen Arbeitsunfall. In rund 1.000
Fällen endet dieser sogar tödlich. Das geht aus Statistiken des Bundesamtes für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) sowie des Hauptverbandes der
Berufsgenossenschaften hervor. Unfallschwerpunkt Nummer Eins bleibt der
Absturzunfall.



"Immer noch kommen in Deutschland zu viele Menschen zu Schaden,
weil die Sicherheitsvorschriften in Unternehmen nicht ausreichend beachtet
werden", erklärt Geschäftsführer Ferdinand Munk vom Leitern- und
Gerüstehersteller Günzburger Steigtechnik. Ihm zufolge herrscht immer noch der
weit verbreitete Irrtum, dass nur für besonders gefahrenträchtige Industrien
entsprechende Sicherheitsrichtlinien gelten, wie beispielsweise im Bausektor.
Dabei existieren für alle Betriebe eindeutige Vorschriften, die den Umgang mit
Leitern und Steighilfen regeln. Denn schon Stürze aus geringer Höhe können die
Gesundheit schädigen und lange Ausfallzeiten nach sich ziehen. Das zeigt der
Fall eines Unternehmers aus dem Rheinland, der einen "harmlosen" Absturzunfall
erlitt - und sich danach lange in ärztliche Behandlung begeben musste.



"Ich wollte nur schnell einen Aktenordner vom oberen Teil des
Regals runterholen - und bin dabei auf einen Stuhl gestiegen", schildert der
33-jährige Marko K. (Name geändert) aus Köln den Beginn einer mehrwöchigen
Leidensgeschichte. Beim Versuch, den Ordner zu packen, klingelte plötzlich das
Telefon, was ihn für einen Moment ablenkte. Der Stuhl fing leicht an zu wackeln,
woraufhin K. zu Boden stürzte. Mit einem leisen Fluchen rappelte sich der
Kommunikations-Berater wieder auf. Außer leichten Schmerzen am Gesäß sowie dem
ersten Schreck schien der Sturz zunächst ohne Folgen geblieben zu sein.



Das sollte sich jedoch bald ändern. In den folgenden Nächten
überkam ihn ein bis dato unbekannter Schmerz: Immer wenn er sich hinlegte,
sandte sein rechter Oberschenkel einen starken Brennschmerz aus. "Als ob jemand
einen Bunsenbrenner im Inneren des Oberschenkels zündet", schildert K. das
Leiden. Er hatte dabei jedes Mal für Sekunden das Gefühl, als ob sein rechtes
Bein "verbrennen" würde. Vorfälle dieser Art häuften sich im Laufe der Nächte,
bis der 33-jährige keine zwei Stunden mehr durchschlafen konnte. Das führte
automatisch auch zu einem deutlichen Leistungsabfall am Arbeitsplatz. "Teilweise
bin ich wie ein Zombie im Büro rumgelaufen", erinnert sich K.



Die ersten Arztbesuche halfen auch nicht weiter. Kein Mediziner
konnte die genaue Ursache des Schmerzes bestimmen. Nach einer wochenlangen
Odyssee bei unterschiedlichen Ärzten kam dann der entscheidende Tipp: Ein Freund
riet K., sich beim

Chiropractic Centrum Köln
untersuchen zu lassen, das auch von prominenten
Profi-Sportlern besucht wird. Dort stellten die erfahrenen Chiropraktoren
schnell fest, dass sich der Unternehmer einen Lendenwirbel eingeklemmt und
weitere Blessuren im Wirbelsäulen-Bereich zugezogen hatte. Da die Wirbelsäule
selber keine Schmerzen aussenden kann, wurde der Brennschmerz auf den
Oberschenkel übertragen. In insgesamt vier viertelstündigen Sitzungen
beseitigten die Chiropraktoren mit leichten Handgriffen die Probleme an der
Wirbelsäule und befreiten den 33-jährigen von seinen Schmerzen.



Aus Schaden wird man klug



"Sechs Wochen habe ich am Arbeitsplatz gefehlt oder nur
unzureichend Dienst getan", schildert K. die Folgen seines Sturzes im Büro - und
ärgert sich dabei über die entgangenen Einnahmen in dieser Zeit. Um für die
Zukunft ähnliche Unfälle zu vermeiden, informierte sich der Unternehmer über
sichere Leitern und Steighilfen - auch zum Schutze seiner Mitarbeiter, die oft
auf höher liegende Dokumente zugreifen müssen. Dabei wurde im erstmalig bewusst,
dass sein Betrieb in der Vergangenheit gegen eine Vielzahl bestehender
Sicherheitsvorschriften verstoßen hatte. "Nicht aus Böswilligkeit, sondern
schlicht aus Unwissenheit", wie K. betont.




<img src="http://www.baulinks.de/webplugin/2003/i/1242-steigtechnik.jpg" alt="Treppen, Steighilfe, Steigtechnik, Steighilfen, Alutreppe, Alutreppen, Büroleiter" align="right" border="1" hspace="3" vspace="3" width="160" height="290">"Leider
kein Einzelfall", stellt Ferdinand Munk vom Leitern- und Gerüstehersteller
Günzburger Steigtechnik fest. In vielen deutschen Unternehmen fehle es am
nötigen Problem-Bewusstsein oder es herrsche immer noch der Glaube, dass
Sicherheits-Vorschriften nur für besonders gefahrengeneigte Tätigkeiten gelten.
Das sei jedoch ein "großer Irrtum". Denn die Betriebs-Sicherheitsverordnung (BetrSichV)
und die Unfall-Verhütungsvorschrift "Leitern und Tritte" (GUV-V D 36/GUV-V D36)
regeln für alle Betriebe den rechtmäßigen Umgang mit Steighilfen während der
Arbeit. So verlangen die Vorschriften beispielsweise, dass der Arbeitgeber
Leitern zur Verfügung stellen muss, die nach ihrer Bauart für die jeweils
auszuführenden Arbeiten geeignet sein müssen. Allein der Kauf einer geeigneten
Steighilfe entlässt das Unternehmen jedoch nicht aus seiner Verantwortung. Der
Arbeitgeber muss zudem eine "befähigte Person" einsetzen oder beauftragen, die
dafür Sorge trägt, dass die Leitern regelmäßig auf ihren ordnungsgemäßen Zustand
überprüft und - wenn nötig - in Stand gesetzt oder ausgetauscht werden. Darüber
hinaus muss das Unternehmen die Mitarbeiter über den sachgemäßen Umgang mit
Leitern und Gerüsten regelmäßig unterweisen.



"Das klingt zunächst nach Bürokratie und unnötigem
Verwaltungsaufwand - ist aber keineswegs so. In der Praxis sind diese Maßnahmen
recht einfach und schützen den Arbeitgeber vor erheblichen finanziellen
Verlusten, die sich aus Fehlzeiten des Mitarbeiters oder möglichen
Schadensersatz-Forderungen ergeben", erläutert Munk. Sein Unternehmen produziert
daher nicht nur Leitern und Gerüst-Systeme. Es bietet auch kompakte und
kostengünstige Ein-Tages-Seminare im gesamten Bundesgebiet an, in denen Firmen
einzelne Mitarbeiter zur "befähigten Person" im Sinne der
Sicherheitsvorschriften ausbilden lassen können. "Das ist für den Arbeitgeber
keine große Investition - aber ein großer Rückhalt, wenn es trotzdem zu einem
Unfall kommt", erklärt Munk. Umso unverständlicher ist es für ihn, dass nach
seiner Erfahrung derzeit mehr als 80 Prozent aller Unternehmen in Deutschland
davon noch keinen Gebrauch machen.



Der volkswirtschaftliche Schaden ist dabei enorm. Laut Schätzung
der gewerblichen Berufsgenossenschaften kosten Arbeitsunfälle mit Gerüsten und
Leitern den Staat sowie Unternehmen jährlich "mehrere Milliarden Euro". Denn
nicht überall enden Absturzunfälle so glimpflich, wie im Fall des Kölner
Unternehmers. Oft kommen Menschen derart zu Schaden, dass eine lebenslange
Unfallrente gezahlt werden muss. Als Faustformel gilt: Pro Krankheitstag
belaufen sich bei einem "abgestürzten" Mitarbeiter die durchschnittlichen Kosten
für das Unternehmen auf rund 500 Euro.



"Wer als Unternehmer ein paar Grundregeln beachtet und sie in
seinem Betrieb zur Pflicht macht, kann Absturz-Unfälle und die Folgekosten
weitgehend vermeiden", erklärt Munk und verweist dabei auf seine fünf
Hauptregeln im Umgang mit Leitern und Tritten:



  1. Den gesunden Menschenverstand einschalten

    Stühle, Tische oder Eigenkonstruktionen sind als Steighilfen ungeeignet.
    Auch wenn es manchmal etwas Zeit kostet, sollte der Gang zu einer "echten
    Leiter" immer drin sein.
  2. Geiz ist nicht immer geil

    Wer Leitern kauft, sollte nicht am falschen Ende sparen. Denn
    Billig-Steighilfen sind meist auch billig produziert, entsprechen oft nicht
    deutschen Standards - und sind schneller kaputt.
  3. Auf GS-Zeichen und 15 Jahre Garantie achten

    Das "GS-Zeichen" ("Geprüfte Sicherheit") ist das einzige zugelassene
    Gütesiegel für Leitern in Deutschland. Eine unabhängige Prüfstelle, wie z.
    B. die Berufsgenossenschaft, bestätigt, dass das Produkt alle
    Bauvorschriften erfüllt. Genauso wichtig: Gute Steighilfen haben immer eine
    langjährige Qualitäts-Garantie von bis zu 15 Jahren.
  4. Leiterschuhe mit integriertem Gelenk erhöhen die Sicherheit

    Leitern mit "beweglichen Schuhen" bieten eine bis zu 4-fach größere
    Auflagefläche als herkömmliche Modelle mit "festen Schuhen". Damit sind sie
    auch auf schwierigem Untergrund in der Lage, Bodenunebenheiten sicher
    auszugleichen.
  5. Im Fachhandel kaufen

    Leitern und Tritte sollten grundsätzlich im qualifizierten Fachhandel
    gekauft werden, zum Beispiel im örtlichen Eisenwaren-Geschäft. Denn dort
    sind sowohl Beratungs-Leistung als auch die Qualität der Ware durchgängig
    auf hohem Niveau. Das bestätigen jüngst gemachte Umfragen.
Die Günzburger Steigtechnik bietet im Internet eine nach
Postleitzahlen geordnete Liste qualifizierter Fachhändler für Leitern und
Gerüste an.



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