Roten Hausschwamm Staub sicher entfernen

Diskutiere Roten Hausschwamm Staub sicher entfernen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen Als ich vor 2 Wochen meine Werkstatt betrat war sie vollflächig mit rotem Staub übersät, als wären Ziegel geflext worden...
Hallo, Gustaf,
mit "Durchzug ist nicht nötig" meine ich, daß in der kalten Jahreszeit nicht immerzu auf beiden Seiten gleichzeitig Fenster offen sein müssen und jeder Wind durchpfeift. Es reicht eines geöffnet, so daß Luftaustausch möglich ist. Das ist dann keine "stehende Luft" mehr.
Dies gilt hauptsächlich für feuchte Kellerräume oder Räume, die meistens verschlossen sind. Ich hatte das schon mehrfach in Kirchen, also in sich dichte Innenräume, die neue, dichtere Fenster bekamen.
Bei Hanglage kann die Herkunft des Wassers schon wieder ganz anders sein. Das müßte sich mal ein Fachmann vor Ort ansehen.

Eingangs schriebst Du, daß das Nebengelaß früher Stall war. Auch darin können die Ursachen liegen. Vielleicht sind manche weiße Fasern am Stein nicht Schimmel, sondern Salze (Nitrate)?

Zitat: "Falls im Sommer wegen Kondenswasser nicht gelüftet wird und damit auch kein Durchzug besteht, begünstigt das dann nicht erst recht den Schimmel. Die Nässe und Feuchte im Raum durch den Boden und Sockel ist auch im Sommer bei geschlossenen Fenstern vorhanden. Ergibt das nicht erst recht ein schwül-feuchtes Schimmel Mileu?"

Der "Trick" beim Lüften im Winter - ab besten bei Frost draußen - im Keller ist, daß die Wände das Wasser durch Verdunsten an die Raumluft abgeben, weil die relat. Luftfeuchte drinnen geringer ist als draußen. Wenn die Wände dann im Frühjanr trockener sind als sie es ohne Lüftung gewesen wären, dann soll man im Sommer die Kellerfenster schließen, damit es trocken bleibt.
Ob dieses Klimasystem im Nebengelaß bei Euch so bei Ebenerdigkeit funktioniert, weiß ich nicht. Vermutlich ist der Erdboden immer naß. (?)

Die relat. Luftfeuchtigkeit bei Euch im Haus erscheint mir seeehr hoch. Gesund wären 65 %. Habt Ihr neue, dichte Fenster darin.?

Noch ein Hinweis zum Staub saugen: Damit Kleinstteile nicht einfach mit weggesaugt werden, ist es manchmal ratsam einen Damenstrumpf über die Düse zu ziehen.
 
Hallo Dietmar

So langsam verstehe ich Deine Erklärungen wegen dem Lüften.

Das Nebengebäude war früher ein Stall und ist nicht geheizt. Den Lehmboden und den Sockelbereich habe ich seit ich dort wohne noch nie trocken gesehen. Egal ob es 30 Grad oder 0 Grad draußen sind. Ob die Fenster offen oder zu sind.

Bisher bin ich dem Irrglauben aufgesessen, dass warme Luft von draußen dem Gebäude gut tut und die Wände im Idealfall trocknen.

Weil der Boden und der Sockel immer feucht sind, vermute ich, dass die Winterluft nicht ausreichen wird um sie zu trocknen. Von irgendwo her muss ständig Feuchtigkeit in den Boden nachkommen.

Zum Grundstück gehört eine unterirdische große Sickergrube in die die Vorbesitzer ihre Fäkalien leiteten. Sie waren nicht am Kanal angeschlossen. Das war das erste was ich machte. Ein Bauer pumpte die Grube leer.

Im darauf folgenden Frühjahr wollte ich in die Grube steigen um sie zu reinigen. Aber was ein Wunder, sie war bis oben hin gefüllt mit Wasser.

Grundwasser oder Schneeschmelze? Ich weiß es nicht. Seitdem habe ich immer ausreichend Wasser für den Hof und die Toilettenspülung. Zwei Jahre lang hat es vor allem im Sommer nach Jauche gerochen. Mittlerweile ist es klar wie Leitungswasser und riecht nicht mehr.

Wenn der Wasserstand, was selten vorkommt, mal bis zur Hälfte oder weniger gesunken ist, reicht ein Tag mittlerer bis starker Regen und sie ist randvoll. Es scheint viel Wasser in der Erde vorhanden zu sein.

Ja, vor kurzem wurden neue Fenster eingebaut. Die Luftfeuchtigkeit hat sich meines Erachtens nicht geändert dadurch. Vorher waren es Holzfenster mit Zweifachverglasung, nun sind es Kunststofffenster mit Zweifachverglasung.

Oft stelle ich fest das sich durch oder während des Lüftens die Luftfeuchtigkeit noch erhöht, z.B. von 80 auf 90. Wenn nach dem Lüften die Fenster geschlossen sind, sinkt sie innerhalb von 2- 3 Stunden wieder auf 80 Prozent.

In der Küche steigt das Barometer vor allem während des Kochens oft auf 100 Prozent, obwohl die Dunstabzugshaube an ist. Das ist im Winter ein Problem. Dann sind öfter die Wände, Fliesen und Fensterscheiben tropfnass und müssen mit Zewa wisch und weg trocken gerieben werden.

Außer ich schüre den Holzherd auf bis zu 25 Grad. Diese Sauna halten wir aber nicht lange aus. Ich bin am überlegen ob ich nicht 10er Regenfallrohre aus Plastik unterhalb der Zimmerdecken durch die Wände nach draußen ziehe und Rohrlüfter einsetze.

Das ist relativ günstig und wenn es für eine normale Luftfeuchtigkeit sorgt nehme ich auch in Kauf das es nicht so schön aussieht.

Im Schlafzimmer habe ich durch Zufall festgestellt, dass wenn ich die Kaminofentür durchgängig offen stehen lasse, senke ich dadurch die Luftfeuchte von durchschnittlich 85 auf 80. Gelegentlich sind es sogar nur 75 Prozent. Der Kamin scheint die Raumluft abzusaugen bzw. Luft hereinzublasen.

Das mit dem Damenstrumpf ist eine sehr gute Idee. Vielleicht gelingt es mir damit die Schrauben, Nägel usw. zu reinigen.

Danke für den Tipp!

Nun warte ich erst mal auf den Staubsauger.

In diesem Sinne

Ein schönes Wochenende!

Gruß

Gustaf
 
Ja, die Luftfeuchtigkeit.

Das ist ein Riesenpaket, das behandelt werden will.
Wichtig ist es, die Zusammenhänge zu verstehen. Dann kann man auch Pilze, Schimmel, Salze, aufsteigende Nässe u.v.m. in einem alten Haus unter Kontrolle bekommen.
Ich möchte erst am WE wieder darauf antworten.
 
Hier stimmt doch was nicht - Vorsicht

wenn schon alles rot mit Sporen überzogen ist, muss auch ein grösserer Fruchtkörper von Echtem Hausschwamm sichtbar sein.
Holen Sie sich einen Sachverständigen vom DHBV. www.dhbv.de .Dieser soll Sie erstmal beraten wie Sie hier weitermachen.
 
@ Edmund,

ich habe das oben so gelesen, daß der Fruchtkörper in dem Bretterhaufen war und schon entsorgt wurde. Freilich sind überall Sporen und Myzel. Hilfreich wäre es freilich gewesen, das alles rechtzeitig noch vor dem Ausblühen zu entdecken. Nun ist freilich das Bein richtig dicke.

Aber auch in dem mit Eternit verkleidetem Haus scheint es größere Probleme zu geben.
 
fachwerk-I16140_2014920233914.JPGHeute der nächste Schock.

Zur Vorgeschichte: In der ersten Panik nachdem ich den Hausschwamm im Bretterhaufen entdeckte, wollte ich so schnell wie möglich das belastete Holz aus dem Gebäude haben.

Ich habe es im Garten verteilt hochkant aufgestellt, damit es schnell trocknet. Dort war es 3 - 4 Tage gestanden bevor ich es entsorgte. Während dieser Zeit hat es mehrmals geregnet.

Heute habe ich an einer Stelle wo mehrere Holzteile mit weißem Flaum und Myzel standen einen kleinen Haufen aufgebauschte weiße Watte entdeckt.

An einem Ast von einem Strauch entdeckte ich weiteren Schimmel.

In der Internetliteratur konnte ich nur finden das er in Gebäuden und Hohlräumen wächst. Anbei ein paar Fotos.

Gruß

Gustaf
 
fachwerk-I16140_2014920234456.JPGNachdem die Watte abgehoben wurde, sieht man das der Flaum ca 1 cm in die Erde eingewachsen ist.
 
fachwerk-I16140_2014920235011.JPGHier ist Schimmel (Hausschwamm?) an einem Heckenstrauch, an dem mehrere Tage vom Hausschwamm befallene Holzteile angelehnt waren.
 
Schimmel

Hallo, Gustaf,
meine Erfahrungen dazu sind möglicherweise auch begrenzt. Ich denke aber, daß der Gemeine Hausschwamm im Freien keine dauerhaften Überlebenschancen hat. Er mag mehr das Halbdunkle und stehende Luft.
Beobachte das mal weiter, aber falle nicht in Panik.
 
Hallo Dietmar

Dein Wort in Gottes Ohren. Ich hoffe auch, dass er im Freien nicht überlebt. Ich war seit ich hier wohne noch nie so massiv mit Schimmel konfrontiert wie zur Zeit.

Der Sandsteinsockel außen vom Nebengebäude ist auch seit Wochen mit weißen schmierigen Ausblühungen überzogen, ebenso wie innen die Auto Garage, deren betroffene Seiten zu 3/4 in der Erde stehen (in den Hang rein gesetzt).

Die weißen Ausblühungen in der Garage schmecken salzig, die vom Nebengebäude schmecken nach nichts. Den Sandstein vom Sockel kann ich schichtenweise mit den Fingern herausbrechen, so nass und porös ist er.

Das Maleur ist erst seit diesem Sommer. An der Nordseite vom Haus fängt der Putz (Maxit IP 18) von unten her an grün zu werden, bis ca 1m über dem Boden. Auch erst seit diesem Jahr.

Des weiteren versuche ich seit 3 Tagen im Wohnzimmer die Luftfeuchtigkeit runter zu bekommen. Ohne Erfolg. Egal was ich mache es sind immer 90 Prozent.

Nun will ich erst mal schlafen.

Ich wünsche noch einen schönen Sonntag.

Gruß

Gustaf
 
Hallo,

die genannten Werte zur Luftfeuchte in ihrem Haus sind viel zu hoch. Entweder sind die Messwerte falsch oder es liegen relevante bauliche Mängel vor.
- Haben sie diese Werte witterungsunabhängig das Jahr über messen können, oder nur bei länger andauernden oder auch kurzfristig feuchten Witterungslagen?
- Konstruktion des Hauses, Baujahr, FWH?
- Niederschlagswasserableitung i.O.?
- Grundleitungen i.O.?
- Trinkwasserleitungen inkl. Hausanschluß i.O.?
- Besondere Feuchtezuführungen aufgrund der Hanglage?
- Wurde konstruktiv ab Wohnhaus etwas geändert, das einen Feuchtetransport begünstigt?
- War der Bereich im Wohnhaus mit erhöhter Luftfeuchte schon immer Wohnbereich oder erst die letzten Jahre aus einem Stall o.ä. zu Wohnzwecken umgebaut?
- Grundwasserstandänderung?
- Nachträgliche Anschüttungen an den Gebäuden?

Die stets volle Sickergrube kommt mir verdächtig vor, wo immer das Wasser herkommt, das Haus könnte auch tiefer als nur mit den Streifenfundamenten drin stehen.

Fotos?

Es wäre sinnvoll, das Problem der hohe Luftfeuchte in einem neuen Beitrag zu erörtern.

Gruß
Selle
 
Hallo Herr Selle

Danke für Ihre Antwort!

Die Luftfeuchtigkeit messe ich bewusst erst seit dem Frühjahr. Momentan habe ich ein analoges Barometer, dass tageweise den Raum wechselt.

Baupläne gibt es nicht. Laut Makler ist das geschätzte Baujahr 1500 - 1600. Das Haus wurde von von vielen Generationen und Besitzern zu dem gemacht was es heute ist. Es ist ein Fachwerkhaus mit teilweisen Lehmgefachen. Die Außenwand der Hofseite ist verputztes Lehmgefache. Die Lehmgefache und Balken des Erdgeschosses wurden hofseitig irgendwann ausgetauscht gegen eine Backsteinwand. Innen wurden dort 2 Lagen Rigips Platten angebracht mit 3 cm Luft zwischen den Platten (Verlattung).

Das Obergeschoß ist Lehmgefach und innen mit altem Putz, teilweise noch Anstriche und darüber Rigipsplatten im Batzenverfahren versehen. Zwischenwände im Erdgeschoß sind teils Backsteinwände, teils Rigips Hohlwände mit gemischter Auffüllung (Holzstückchen, Lehm, Papier). Die Giebel- und Rückseite sind untere Hälfte verputzt, obenrum mit Eternit verkleidet. Der Dachboden ist ungedämmt (Ziegel auf Verlattung, nichts darunter). Lehmgefache giebelseitig sind im Dachgeschoß nicht mehr vorhanden. Dort schützen nur die Eternitplatten auf einer Verlattung.

Die Zwischendecken und Dachbodendecke sind aus Lehm (30 cm). Im Wohnzimmer haben Vorbesitzer verzierte Styroporplatten (40 x 40 cm) an die Decke angebracht. Das ist auch der wärmste Raum im Haus.

Regenrinnen und Fallrohre sind in Ordnung. Was meinen Sie mit Grundleitungen?

Trinkwasser und Hausanschluss ist in Ordnung. Es tropft nichts und ist trocken. In der Toilette an der Westseite hatte ich 2 x im Winter einen leichte Nässe bzw Wasserpfütze, da wo der Fußboden an die Außenwand anschließt an einer 30 cm langen Stelle. Das Toilettenrohr war dicht. Mit der Zeit war es von alleine wieder trocken.

Ich nehme an das die Hanglage (Wiese, Gärten) an sich eine höhere Feuchtezufuhr bzw einen höheren Wasserdruck mit sich bringt.

Es wurde baulich nichts verändert bis auf 2 Aufschüttungen. Eine am Nebengebäude zum Hang hin, eine an der Westseite des Wohnhauses. Es waren 2 steile Gräben, bis zum Sockel, weswegen man dort nur schlecht laufen konnte. Die Backsteinwand des Nebengebäudes wurde im Aufschüttungsbereich mit Beton verfugt und verputzt. Dann 3 x mit flüssigem Bitumen bestrichen und eine Mauernoppenfolie angebracht. Anschließend eine Drainage verlegt und mit Erde aufgefüllt. An der Westseite wurde das selbe gemacht ohne eine Drainage zu verlegen. Da der Aufschüttungsbereich abschüssig verläuft.

Das Haus wurde so gekauft wie es jetzt ist. Es stand vorher ein paar Jahre leer. Die Frage zur Grundwasserstandsänderung kann ich nicht beantworten. Das entzieht sich meiner Kenntnis.

Mir war schon im ersten Winter klar das etwas nicht stimmt, da spätestens beim Kochen die Tapeten nass sind und die Scheiben oft beschlagen, dass man nichts mehr hindurch sieht.

Nur mit Temperaturen im Bereich von 23 - 25 Grad lässt sich das verhindern.

Heute konnte ich mit einer Temperatur von 25 Grad im Wohnzimmer das Barometer von 93 auf 75 Prozent drücken.

Im Schlafzimmer habe ich vor ein paar Wochen die Rigipsplatten entfernt und die Lehmgefache mit Kalkputz (Maxit Purcalc 380) verputzt. Die Luftfeuchtigkeit hat sich dadurch nicht verändert.

Fotos möchte ich wegen der Hausschwamm problematik nicht machen und unerkannt bleiben. Ich bitte um Verständnis.

Was mir noch aufgefallen ist, dass durch Fenster-Lüftung die Luftfeuchtigkeit ansteigt, egal wie das Wetter ist.

Gruß

Gustaf
 
Rigips auf Außenwänden mit Hohlräum dazwischen, bergen unkontrollierbare Kondensatfallen, was im Extremfall zur kompletten Auffeuchtung der Lehmgefache und Zerfall führen kann. Vorher dürfte in den Hohlräumen breits massiver Pilzbefall vorliegen. Ich würde die Rigipsverkleidungen auf den Außenwänden komplett entfernen und diese neu verputzen, mindestens aber mittels einiger Bohrungen die Hohlräume optisch und auf Schgimmelgeruch prüfen und wieder zuspachteln.

Grundleitungen sind die Ver- und Entsorgungsleitungen unter den Fußböden bzw. im Erdreich (Schmutzwasserabfluß, Regenwasserabfluß, Trinkwasserleitungen).


Ich nehme an das die Hanglage (Wiese, Gärten) an sich eine höhere Feuchtezufuhr bzw einen höheren Wasserdruck mit sich bringt.

Was genau wurde als Dichtanstrich verwendet? Flüssiges Bitumen kannn viel bedeuten.
Wohin wird die Drainage entwässert?
Welches Art Mauerwerk wurde an der Westseite abgedichtet?
Ist hier Lehm oder Holz im jetzt "erdberührtem" Bereich verbaut?
< Das Haus wurde so gekauft wie es jetzt ist. >
... also mit den Auffüllungen und der Drainage?



<Nur mit Temperaturen im Bereich von 23 - 25 Grad lässt sich das verhindern.>
Umso höher ist der Kondensatausfall hinter der Rigipsverkleidung.

Heute konnte ich mit einer Temperatur von 25 Grad im Wohnzimmer das Barometer von 93 auf 75 Prozent drücken.

Lehm ist ein sehr guter Feuchtespeicher. Es dauert lange bis er die Feuchte wieder abgibt!

gruß
Selle
 
Hallo

Die genaue Bezeichnung des Dichtanstrichs weiß ich nicht mehr. Es war günstiges Bitumen, wie man es in den Baumärkten in den Blech-Eimern bekommt.

Die Drainage wird in den Kanal entwässert. Das Mauerwerk ist an der Nordseite, dass hatte ich falsch geschrieben. Da wo der Putz untenher grün wird.

Das Mauerwerk in dem Bereich besteht aus großen Sand- und Basaltsteinen. Hier wurde kein Holz verbaut. Die Auffüllungen und Drainage wurden nach dem Kauf gemacht.

Ich habe Ihren Tipp befolgt und auf einer Seite in der Küche die Rigipsplatten entfernt. Die Rigipsplatten hatten Styropor hintendran und waren im Batzenverfahren aufgebracht. Darunter viel schwarz-grauer Schimmel auf altem Putz, darunter ein kreidiger Anstrich und darunter dann noch ein sandiger rötlicher Mörtel.

Der Putz ist relativ trocken. Direkt über den Backsteinen ist rötlicher Mörtel, der staubtrocken ist. Unterhalb vom Fenster ist gelblicher Putz der sich leicht feucht anfühlt. Der Bereich bis 10 cm über dem Boden fühlt sich feucht an. In dem Bereich waren auch noch Reste alter Dachpappe zu sehen und teilweise hohle Fugen und Schlitze dahinter, die in und unter die Wand gehen.

Heute abend war der Verputzer da von dem ich auch den Staubsauger bekomme und hat sich die Küche angeschaut. Für die 2 Seiten (17 quadratmeter) empfiehlt er 2 cm Rotkalk in 2 Schichten aufgetragen. Arbeitszeit inkl. Filzen ca. 12 Stunden in 2 Tagen. Kostenpunkt ca. 600 Euro inkl. Baumaterial. Er meint, dass die entfernten Styropor-Rigipsplatten eine wesentlich höhere Wärmedämmung haben als es der Kalkputz haben wird. Er empfiehlt daher noch eine 6 cm Wärmedämmung (Heraklitplatten), die auf den Rotkalk geklebt wird.

Das wäre aber eine ganz andere Preisdimension. Der Rotkalk wäre nur für das Raumklima gut weil er das Wasser aufnimmt. Ein Kalkzementputz wäre auch zu empfehlen. Die 600 Euro sind ein harter Brocken. Eventuell mache ich es selbst, bekomme aber sicher nicht so gerade Flächen hin wie die Rigipsplatten.

Kann man Weiskalkhydrat zum Verputzen nehmen? Der Putz sollte im Idealfall eine jahrzehnte lange Antischimmel Wirkung haben. Der Verputzer wusste es nicht. Er meinte Sumpfkalk und ähnliches nimmt man schon lange nicht mehr zum verputzen. Das ist nicht mehr Stand der Dinge.

Gruß

Gustaf
 
Küche neu putzen

Hallo Gustaf, Du schreibst:
In dem Bereich waren auch noch Reste alter Dachpappe zu sehen und teilweise hohle Fugen und Schlitze dahinter, die in und unter die Wand gehen.
- Diese Schlitze sind sehr wahrscheinlich die ursprünglich eingebauten Lüftungen für die Wand und im Prinzip sehr wichtig. Die wußten damals warum. Sie sollten nach Möglichkeit erhalten bleiben, um die Küche trocken(er) zu halten.

Vorab: Ich bin auch kein Maurer. Aber Deine Variante, reinen Kalkmörtel zu nehmen, wäre mir auch sympathischer. Der Maurer scheint für Neubauten besser geeignet, aber nicht für alte, denkmalwerte Häuser sensibilisiert.
Zu den Heraklithplatten und den Preisen kann ich mich nicht äußern. Wichtig ist, daß die Bauphysik im Sinne der Hauserhaltung auch weiterhin gut funktioniert. Das wäre mir wichtiger als die künstlich verordnete Wärmedämmung.
 
Kodensatfallen beseitigen!

Hallo Gustav,

Rotkalk ist kein Kalkmörtel sondern ein Kalkzementmörtel. Auf Lehmuntergrund und im FWH ungeeignet, auf Natursteinuntergrund mag es gehen. Bei Lehmuntergrund bleiben sie möglichst im System, also mit Lehm weiter verputzen. Um eine brauchbare Inendämmung zu erzielen, verwenden sie entweder Holzweichfaserplatten oder Schilf/Reetplatten, beides ist wesentlich billiger als Heraklit, bezogen auf den gleichen Dämmwert. HWF z.b. die Steico therm internal hat bei 55mm Dicke mit 0,67W/m²K den gleichen U-Wert wie eine 120mm dicke Heraklitplatte. Fragen sie mal 120mm heraklitplatten nach. Wenn ihnen der Preis genannt wird, sollten sie auf einem Stuhl sitzen, sonst haut es sie um.
Eine dicke von 40 bis 60mm HWF-Platten sind für die Konstruktion i.d.R. unproblematisch und haben ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.

Auf Schilfrohrplatten oder Backsteinen können sie auch gut mit einem Kalkputz weitermachen. Für ein Selbstmischen von kalkputz mit Weisskalhydrat gibt es hier wie auch im Internet genügend Rezepte. Im Lenze sind auch div. Rezepte genannt. Billiger geht nimmer. Lehm dagegen verzeiht Fehler eher, und ist für Selbermachen eher geeignet. Mehr als von der Wand fallen kann es nicht, dann wieder anmischen und ein neuer Versuch. Jedoch ist die Lehmputzsaison 2014 fast vorbei.

Ich empfehle ihnen als Bettlektüre von Lenze "Fachwerkhäuser" ISBN9783816785309. ca. 40€ liefern einen guten Überblick um auch problematische Konstruktionen selbst erkennen zu können.

Rigips, Styropor und Mineralwolle sind für ein FWH ein optimaler Schnellkomposter aber kein geeignetes Material für eine Innendämmung. Auch im Neubau sehe ich dies Materialien als Innendämmung sehr kritisch.

Sandstein saugt sich schnell voll mit Wasser, Basalt hat nur eine sehr geringe Wasseraufahmefähigkeit. Meist wird neben Sandstein bei Natursteinwänden Feuchte über die Fugen transportiert. Wenn sie nicht expliziet eine Bitumemdickbeschichtung bzw. einen Dichtanstrich für die Aufschüttung verwendet haben, der dafür zugelassen ist, haben sie sich ein Problem eingebaut. Die Erbauer haben sich garantiert was bei dem schmalen Graben/Durchgang gedacht, insbesondere bei ihrem Natursteinmischmauerwerk. Dachlack, Dachdicht oder flüssige Bitumengrundierung etc. aus dem Baumarkt sind für die Abdichtung von erdberührten Bauteilen ungeeignet.

Grüner Putz deutet auf Moos- und Algenbefall hin also massive Feuchtigkeit.

Gruß
Selle
 
Hallo Herr Fröhlich, Hallo Herr Selle

Weiterhin Danke für Ihre Unterstützung.

Der unterste Putz sitzt sehr fest und geht nur cm-weise ab mit Hammer und Meißel. Diese Mühe wollte ich mir heute ersparen und habe im Obi für 55 Euro einen CMI-Bohrhammer geholt.

Der Verkäufer war so ehrlich zuzugeben, dass es im Monat 40 - 50 Prozent defekte Rückläufer der verkauften Hämmer gibt. Das Positive: Es gibt 5 Jahre Garantie. Innerhalb der 5 Jahre kann man problemlos defekte Geräte umtauschen, egal wie oft.

Nachdem ein kleiner Leih-Bohrhammer von Bosch dort 28 Euro pro Tag kostet ohne Meißel, den muss man extra kaufen für 10 - 15 Euro, war für mich klar das ich ihn mitnehme.

Bis jetzt hat er 5 Quadratmeter durchgehalten. Es geht zügiger und ohne Mühe. Wenn er den Rest auch noch schafft hat er sich bezahlt gemacht. Ein kleiner Wermutstropfen ist der Staub und das einige Backsteine Schrammen abbekommen.

Links und rechts neben dem Fenster war jeweils eine Sauerkrautplatte in einer Wandvertiefung mit Gips befestigt. Dort ist nun ganz schön aufzufüllen. Ich denke an Kalk-Trass-Mörtel Schwenk TM5 ohne Zement.

Wegen der alten Dachpappe habe ich nochmal nachgesehen, sie geht unter den PVC-Belag. Am besten wird sein eine neue Dachpappe den Fußboden entlang zu ziehen. 10 cm am Sockel hoch und 10 cm unter den Belag. Falls ich sie unter den festen Belag bekomme. Ist das in Ordnung oder sollte ich es lieber sein lassen?

Die bestellten 100 Kg Weissfeinkalk CL 90 Q von Rygol waren abholbereit. Laut Packungsaufdruck ist er nach 10 Stunden Einsumpfdauer zu verarbeiten. Hierzu muss ich mich einlesen ob es sinnvoll ist ihn mit Kalkputz zu vermengen oder ihn nur für einen Kalkanstrich zu verwenden.

In der Werkstatt lagen noch 4 Fichtenbalken auf 2 Holzböcke. Ich wollte sie eigentlich für eine Terassenüberdachung verwenden.

Da sie nach mehrmaliger Reinigung immer noch einen roten Schimmer von den Sporen haben, habe ich sie doch klein geschnitten.

Die Holzböcke darunter waren mit weißen Flaum überzogen, was ich erst jetzt gesehen habe. An den Fichtenbalken war kein Flaum. Hier müssen die Sporen Wirkung gezeigt haben.

Ich hoffe das ich den Staubsauger bald bekomme.

Gruß

Gustaf
 
Hallo - bitte beim Thema bleiben

Warum soweit abschweifen? Was hat dies alles mit der Frage zu tun?
Alles am Thema vorbei!
 
Thema: Roten Hausschwamm Staub sicher entfernen

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