Neuer Deckenaufbau

Diskutiere Neuer Deckenaufbau im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo, ich habe gerade in unserem alten Haus (~100 Jahre) die geputzten Decken entfernt und darunter auch die genagelten Strohmatten. Nun sehe...
A

arothe

Beiträge
2
Hallo,

ich habe gerade in unserem alten Haus (~100 Jahre) die geputzten Decken entfernt und darunter auch die genagelten Strohmatten. Nun sehe ich auf die Deckenlatten und frage mich, wie ich wohl am besten wieder eine Decke daraus mache? Welche Empfehlungen können ihr mir geben? Also abhängen und GK dran geht immer, aber gibts auch (bezahlbare) Alternativen? Was mache ich als Rieselschutz dran, ich stehe hier ganz schön in einer Staubwolke :)

Danke
André
 
Deckenbekleidung

Entweder Sie nageln wieder einen Putzträger auf und verputzen oder tackern eine USB als Rieselschutz an, dann Hutdeckenprofile und Gipskarton.

Viele Grüße
 
Deckenaufbau

Ich hatte mich für zementgebundene Holzwolle-Leichtbauplatten entschieden als Putzträger (hab ne Abneigung gegen Gipskarton entwickelt). Vollflächig Rabitzdraht mit Dachpappenstifte angenagelt und dann von unten in kleinen und recht dünnflüssigen Portionen Kalkputz gegen geworfen. Die Platten aber NICHT vornässen, sonst haftet der Putz so gut wie gar nicht.
Den Putz anwerfen geht am Besten, wenn man den Mörtel auf einem Brett (z.B. großes Reibebrett) kurz unter der Decke hält und mit der Spitze der trapetzförmigen Maurerkelle immer kleine Portionen an die Decke wirft.

Nach dem Ansteifen (zum Feierabend) kann man die "Stalaktiten" mit dem Richtscheit "absensen" und am nächsten Tag die verbleibenen Hohlstellen mit dem Aufziehbrett (großes Reibebrett) und relativ dünnflüssigem Kalkmörtel ausdrücken/abziehen.
So bekommt man eine ca. 1-1,5cm starke Mörtelschicht an die Decke.
Nach nochmaligem Abziehen/Begradigen mit dem Richtscheit und ggf. Ausbessern von Hohlstellen kann auch schon die Oberfläche abgerieben werden. Dazu am besten Gummihandschuhe unter die Arbeitshandschuhe anziehen, da die abgeriebene Kalksuppe von der Decke immer über Hand und Unterarm läuft. :-(

Ich denke ein Kalk-Zementputz für die erste Putzlage auf der HWL-Platte ist auch okay, da die HWL-Platten kein Wasser saugen und der Kalkputz daher lange Zeit nicht ansteift.
Es gibt auch Meinungen, nach denen der Rabitzdraht komplett in Zementputz an die HWL-Platte gelegt werden soll, sozusagen als Ersatz für den zemenären Spritzbewurf.
Für die Feinputzschicht an der Decke ist der Kalkputz allerdings ideal, da man den Kalkputz auch noch am nächsten Tag annässen und schön gleichmässig verreiben kann.

Auf dem Foto habe ich eine 55 Jahre alte kalkgeputzte Schilfrohrdecke nochmals mit neuem Kalkputz versehen.
Es war sehr zeitaufwändig, aber das Endergebnis überzeugt.
Finanziell hielten sich die Aufwändungen sehr in Grenzen, da nur Kalkhydrat, Sand und Wasser als Verbrauchsmaterial benötigt werden.

Gruss Sascha

PS:
Meine Erfahrung ist, dass Deckenputzarbeiten mind. doppelt so lange dauern, wie Wandputzarbeiten. Also ausreichend Zeit mitbringen! ;-)
 
Thema: Neuer Deckenaufbau
Zurück
Oben