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Lars10
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bisher war ich immer nur ein stiller Mitleser des Forums und habe schon den einen oder anderen Tip hier bekommen. Jetzt habe ich aber ein Problem, bei dem ich gerne Eure/Ihre Einschätzung hätte und für Vorschläge/Tips und Anregungen sehr dankbar wäre. Ich habe vor einem Jahr ein knapp 200 Jahre altes Fachwerkhaus gekauft und kämpfe mich derzeit durch das Erdgeschoss. Ich würde ein bisschen zu dem Haus erzählen, damit Ihr/Sie Euch/sich einen besseren Eindruck von den Bedingungen machen könnt/können.
In den vergangenen Jahren hat eine ältere Dame das Haus alleine bewohnt, die vermutlich nicht regelmäßig bzw. unzureichend mit Nachtspeicheröfen geheizt hat. Seit letztem September gibt es eine neue Gaszentralheizung, die das Haus vermutlich im letzten Winter das erste Mal in seinem Leben vollständig geheizt hat. An einigen Stellen im Erdgeschoss, wie Bad/Flur und Wand zur Scheune sind seitdem vermehrt Salzausblühungen aufgetreten. Hier war früher mal ein Stall.
In den 60er/70er-Jahren wurde an der Süd/Nordseite bereits im Bereich der Außenmauern das Fachwerk entfernt und komplett neu aufgemauert. Horizontalsperren wurden laut Baubeschreibung eingesetzt. Einige Innenwände wurden augenscheinlich ebenfalls neu aufgemauert, teilweise mit zu hoch liegenden Horizontalsperren, die über den aufgetragenen Putz umgangen werden. Es gab im Eingangsbereich einen Kellerraum. In diesem Bereich lagen Balken auf Mauerwerk und hatten direkten Bodenkontakt mit Sand und Erde und waren entsprechend feucht und angegangen. Dieser Keller wurde jetzt verfüllt. Dafür wurde das Fachwerk darüber komplett entfernt, ein neuer Boden aus Kies, Beton und Abdichtung an die Außenwände herangezogen und das Fachwerk mit neuen Schwellbalken wieder aufgebaut. Dieser Bereich ist also jetzt trocken.
Jetzt bin ich dabei, den Bereich Küche/Wohnzimmer zu bearbeiten. Zwischen den beiden Zimmern verläuft eine Natursteinwand, vermutlich Sandstein aus dem Elm.
In der Küche (siehe Bild) stand früher augenscheinlich mal ein alter Ofen. Den Putz von der Küche aus habe ich komplett abgeschlagen. Er bestand im unteren Bereich aus Beton/Zement, teilweise sehr dick aufgetragen. Hier war wenig Feuchtigkeit festzustellen. Auf den Wänden des Schornsteins, der in der Küche steht und vor die Natursteinwand zu einem späteren Zeitpunkt gemauert wurde, war vermutlich ein Kalk (-Zement?) Putz, der im unteren Bereich über dem Boden nahezu von alleine von der Wand gebröselt ist und recht feucht war. Der Bodenaufbau in der Küche ist sehr einfach, hier wurde eine Betonplatte/ Terrazzo direkt auf den Sand gegossen, die Stärke liegt bei ca. 5-6cm. Der Boden wird noch komplett neu gemacht. Dass heißt, hier gehe ich ca. 50-60cm in die Tiefe und hebe den Sand aus, werde die Wandfundamente etwas begradigen (aufpassen, dass ich keinen Grundbruch provoziere) und dann einen komplett neuen Bodenaufbau bestehend aus ca. 20cm Kies, ca. 20cm Betonboden und einer Sperrschicht erstellen. Darauf dann Dämmung, Bodenheizung, Estrich und Fliesen.
Im Wohnzimmer ist wie am Schornstein der Küche auf der Natursteinwand großflächig ein Kalk (-Zement) Putz aufgetragen, der auch hier im unteren Bereich quasi fast von alleine von der Wand fällt. Die darüber liegende Tapete lässt sich einfach abziehen. Der Bodenaufbau im Wohnzimmer ist irgendwann neu gemacht worden, auf einem Betonboden unbekannter Stärke sind 1-2cm Dämmung, darüber ca. 4-5 cm Estrich/Beton. Hier liegt bisher Teppich, dieser sollte eigentlich nur entfernt und durch einen Holzfußboden ersetzt werden. Den Boden wollte ich ansonsten eigentlich unberührt lassen.
Meine Frage geht jetzt dahin, wie ich am gescheitesten die Natursteinwand sowohl von der Küchenseite als auch von der Wohnzimmerseite behandle, sodass ich nachher weder in der Küche noch im Wohnzimmer ein Feuchtigkeitsproblem habe. Dadurch, dass ich in der Küche den Boden „tieferlege“ und abdichte wird von dieser Seite sicherlich weniger Feuchtigkeit in die Wand ziehen können als bisher. Welche Art von Putz verwende ich von der Küche aus? Ich arbeite sonst im Haus viel mit Lehm und würde eventuell auch die Wand mit Lehm direkt auf die Natursteine verputzen. Der Gedanke dahinter ist, dass eventuell noch vorhandene Feuchtigkeit über den Lehm ablüften kann. Oder ist das ein falscher Ansatz und es kann auch schädlich sein, da nicht bekannt ist, wie viel Feuchtigkeit in der Wand ist und den Lehm dauerhaft zu feucht halten würde? Wäre noch die Wohnzimmerseite. Hier kann ich nur bis zur Oberkante der Betonplatte des Bodens mit dem Putz gehen. Hier würde sich an der Feuchtigkeitssituation gar nicht ändern. Sollte man hier auch Lehm verwenden? Oder führt nichts an dem Einbringen einer nachträglichen Horizontalsperre mit neuen Steinen, Platten, etc. in der Wand bzw. sogar einem Neuaufbau der Wand und des Wohnzimmerfußbodens vorbei? Solch eine drastische Maßnahme wollte ich hier aus Zeit- und Kostengründen eigentlich vermeiden… Es sind aber sicherlich mehr oder weniger die wichtigsten Räume des Hauses. Ist die Frage, ob man hier sparen sollte…Mir ist klar, dass es per Ferndiagnose immer etwas schwierig ist, aber ich bin für gute Ideen, Tips, Erfahrungen dankbar.
Vielen Dank.
Grüße
Lars