Moderne Klimatechnik - dann klappt's nicht nur mit 'nem Teleskop

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Den
Auftrag zur Ausrüstung von 25 neuartigen Teleskopen mit Klimatechnik meldet der
Hersteller Menerga, der seit dem Jahr 2000 das technische Entwicklungsvorhaben
der amerikanischen Vertex Antennentechnik von Seiten der Klimatechnik her
begleitet. Das Antennenbauunternehmen gehört der General Dynamics Gruppe an. Das
Projekt war weltweit ausgeschrieben. Die Teleskope empfangen Millimeter- und
Submillimeterwellen, ein Bereich zwischen Radiowellen und Infrarotstrahlen.
Insgesamt sollen über 60 Teleskope gebaut werden, die im Rahmen eines
internationalen, rein nichtmilitärischen Projektes zum Atacama Large Millimeter
Array (ALMA) vernetzt werden. Sie werden in Chile auf einer Hochebene der
Atacamawüste in 5.000 m Höhe aufgestellt und sollen Bilder aus bislang
unerforschten Tiefen des Weltraumes liefern. Im Jahr 1999 wurde das Projekt vom
European Southern Observatory (ESO) und dem National Radio Astronomy Observatory
(NRAO) initiiert.



Der bewegliche Teil des Teleskops, der aus einer staubdicht
geschlossenen Einheit von Parabolspiegel, Receiver Cabin und dem Invacon als
Verbindungsglied besteht, muss auf Bruchteile von 1/1000 Millimetern
positioniert werden, um die gewünschte Messgenauigkeit zu ermöglichen. In der
Receiver Cabin sind Auswerteelektronik und Kommunikationstechnik untergebracht.
"Bei direkter Sonneneinstrahlung erreichen Oberflächen schnell Temperaturen von
30 bis 40 °C. Im Schatten liegen sie jedoch im Minusbereich", beschreibt
Dr.-Ing. Jürgen Röben, Mitglied der Geschäftsleitung von Menerga, die
klimatischen Bedingungen in der Atacamawüste." Da mehrere Werkstoffe mit
unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zum Einsatz kommen, muss eine
Klimatechnik den thermischen Verzug auch unter diesen extremen Bedingungen
verhindern, sonst sind reproduzierbare Messungen nicht möglich."



Grundlage für die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen
Antennenbauer war die Bereitschaft des Mülheimer Herstellers langfristige
Projekte zu begleiten und die Lieferung der Klimatechnik aus einer Hand mit
Einrichtungen zur Fernüberwachung und zur Fernsteuerung. Immer wieder gab es
neue Anforderungen an die Klimatechnik. Ein Beispiel sind Kreiselkräfte auf die
Lager der Ventilatoren und Kompressoren, die bei der Positionierung der
Teleskope durch die Servomotoren entstehen. Auch der Energieverbrauch wurde in
späteren Projektphasen immer wichtiger, so dass der Funktionsumfang der
Klimageräte um die freie Kühlung erweitert wurde. "Für uns sind die
ALMA-Teleskope nicht nur eine spektakuläre Referenz", erklärt Dr. Röben. "Viele
Erkenntnisse daraus fließen in unser Alltagsgeschäft ein. Wichtig ist uns auch
die Botschaft an unsere Kunden, dass wir bereit und in der Lage sind, sehr
anspruchsvolle Projekte in enger Zusammenarbeit mit den Auftraggebern zu lösen."



Den ersten Praxistest unter den extremen Bedingungen der
chilenischen Wüste bestand das Teleskop bereits. Die Max-Planck-Gesellschaft
bestellte vorab im Rahmen ihres APEX-Projektes (Atacama Pathfinder Experiment)
eine modifizierte Anlage, die ohne Basisstation, wie sie für das ALMA-Projekt
geplant ist, arbeiten kann. Die Inbetriebnahme der Klimaanlagen begleiteten
Mitarbeiter von Menerga vor Ort. Bereits jetzt zeige sich, wie die
Max-Planck-Gesellschaft mitteilt, dass dieses Teleskop eine nahezu ungehinderte
Sicht auf Galaxienkerne und die Entstehungsgebiete neuer Sterne ermögliche.



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