Das sind natürlich krasse Beispiele der Volksverblödung und gewissermassen Betrugs.
Aber wo ist denn die Grenze? Ist es dies- oder jenseits, wenn auf neue Türen ein altes Türblatt geleimt wird? Wenn Dielen verschraubt und die Löcher mit "Holznägeln" gefüllt werden? Wenn verleimtes Konstruktionsholz verwendet und der Sichtbereich mit Altholz aufgebaut wird? Die Liste liesse sich fast beliebig verlängern. Vieles, was von Restauratoren gemacht wird, die durchaus den Regeln ihrer Zunft folgen, ist doch eigentlich Disneyland. Selbst eine auf alt getrimmte Täferergänzung - das hätte 'früher' doch keiner gebeizt, mit Hieben traktiert, damit es so aussieht wie der Rest der Wand. Man hat es einfach ergänzt, daran, dass das Holz 'neu' aussah, hat sich doch keiner gestossen. Natürlich haben sie schon immer versucht, verdeckt zu Nageln oder Verschrauben; aber wenn's denn halt nicht möglich war, hat man nicht so getan, als ob's eine Holz-in-Holz-Konstruktion sei.
Da fällt mir grad ein: Doch, die Potempkinschen Dörfer gab's schon seit langem. In reichen oder besser gesagt möchtergern-reichen Kreisen. Seit langem wurden hölzerne Fensterstöcke angemalt, damit es nicht nach Holz aussieht; weil Holz ja ein Zeichen für Armut/Bauernstand war. Und das billige Fichtenholz wurde angemalt; manchmal uni, manchmal wurde es aufwändig in Nussbaum oder Eiche oder sonstwas 'verwandelt'.
Mit anderen Worten: Imitate sind dann gefragt, wenn einer mehr scheinen will als er ist.
Quasi falsche Fingernägel für's Haus. Ich mag Frauen ohne Tigerkrallen sowieso lieber.