Leitungswasser - eine unterschätzte Infektionsquelle?

Diskutiere Leitungswasser - eine unterschätzte Infektionsquelle? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Jedes Jahr stecken sich in Deutschland rund eine halbe Million Menschen in Krankenhäusern mit verschiedenen Keimen an. Der...
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Jedes
Jahr stecken sich in Deutschland rund eine halbe Million Menschen in
Krankenhäusern mit verschiedenen Keimen an. Der Weltgesundheitsorganisation WHO
zufolge ist Leitungswasser eine wichtige und gleichzeitig oft übersehene
Infektionsquelle. Der Grund: In den Leitungssystemen können sich Bakterien wie
die gefürchteten Legionellen und andere gefährliche Mikroorganismen vermehren.
Darauf macht die Initiative pro Wasser zum "Tag des Wassers" aufmerksam.
"Bislang hieß es, dass zwischen 10.000 bis 12.000 Legionelleninfektionen pro
Jahr in Deutschland auftreten. Neue Studien lassen allerdings vermuten, dass
diese Zahl deutlich höher liegt. Man geht davon aus, dass zwischen 25.000 bis
30.000 Legionelleninfektionen pro Jahr in der Bundesrepublik auftreten", sagt
Prof. Martin Exner, Leiter des Hygieneinstituts der Universität Bonn.



Wasser ist eine ernstzunehmende Infektionsquelle - das zeigt
nicht nur die Wasserrichtlinie der WHO. Neben den bekannten Legionellen sind vor
allem Pseudomonaden gefährlich. "Wir wissen heute, dass mindestens 40 Prozent
aller Pseudomonas-Infektionen, zum Beispiel auf Intensivstationen, aus dem
wasserführenden System stammen", so Prof. Exner. Experten vermuten, dass diese
Infektionen auch im häuslichen Bereich eine hohe Bedeutung haben - besonders für
immungeschwächte Menschen.



Zwar liefern die Wasserwerke sauberes Wasser. In den verzweigten
Hausinstallationssystemen finden Bakterien jedoch gute Wachstumsbedingungen und
ideale Temperaturen von 20 bis 50 Grad Celsius. Im Biofilm, einem schleimigem
Bewuchs der Rohre, können sie sich vermehren und sind zudem vor Desinfektion und
hohen Temperaturen geschützt. Die Übertragung erfolgt dann beim Duschen oder
Händewaschen. Werden Legionellen oder Pseudomonaden im Wasser festgestellt, muss
der Betreiber Gegenmaßnahmen ergreifen. In Kliniken haben sich beispielsweise
endständige Einmal-Filter bewährt, die an Duschen oder Wasserhähnen installiert
werden und das Wasser mit Hightech-Membranen reinigen.



<div align='right'>Siehe auch:

Initiative pro Wasser
</div>
 
Thema: Leitungswasser - eine unterschätzte Infektionsquelle?

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