Lehm- Trockenbau mit Metallständern

Diskutiere Lehm- Trockenbau mit Metallständern im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hi zusammen, im aktuellen Innenausbau möchten wir Trockenbauwände mit 22mm-Lemix-Lehmbauplatten, 50mm - Steico Flex Innendämmung und...
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Sepp147

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Hi zusammen,

im aktuellen Innenausbau möchten wir Trockenbauwände mit 22mm-Lemix-Lehmbauplatten, 50mm - Steico Flex Innendämmung und Metallständern erstellen.
Nun stellt sich die Frage, wie die Metallständer ausgeführt werden sollen.

Generell würde ich den überwiegenden Teil der Wände gerne mit 75mm Metallständern realisieren. So kann ich in den Profilen auch hinter den eingebrachten Traversen für evtl. Wandbefestigung noch 50mm Dämmplatten einbringen.
Zwischen Duschbad und Kinderzimmer würde ich jedoch gerne einen erhöhten Schallschutz haben und schwanke zwischen einem 100mm-Profil mit 2x50mm Dämmung oder einem Doppelständerwerk mit 2x50mm Profilen.
Schallschutztechnisch ist letzteres wahrscheinlich besser. Jedoch habe ich im EG bereits zwei Trockenbauwände mit 50mm Ständerwerk erstellt und war bei einseitiger Beplankung von der Stabilität nicht sonderlich überzeugt. Die wirkliche Stabilität kam erst mit der zweiten Seite. Meine Bedenken sind, dass das beim Doppelständerwerk mit jeweils einseitiger Beplankung ähnlich ist. Deshalb tendiere ich zum 100er Profil. Wandhöhe ist 230cm.

Habe ihr Erfahrungen oder eine Meinung dazu? Vielleicht ist der Schallschutz auch schon bei 75mm-Profil ausreichend - ich weiß es aber nicht und kann das in meinem Umfeld auch nirgends prüfen. Ziel ist es, dass man im Bad Duschen oder auf Toilette kann, ohne dass man im Kinderzimmer jedes Detail mitbekommt ;)

Dass bei beiden Varianten eine bestmögliche Entkopplung von angrenzenden Bauteilen eine Grundvoraussetzung ist, ist klar.

Danke für Eure Antworten
Gruß Sepp
 
Hi Sepp,

praktische Erfahrung hab ich mit so einer Konstruktion nicht. Ich würde aber davon ausgehen, dass Literaturwerte für doppelt mit Gipskarton beplanktes Ständerwerk zumindest näherungsweise auf die 22er Lehmplatten übertragbar sind. (?)

Eine Idee wäre vielleicht, anstatt der wabbeligen 50 er Blechprofile, leicht versetzte Holzständer zu setzen, um zwei entkoppelte Ebenen zu erreichen?

Grüße

PS: Lehm im Bad solltest du nochmal überdenken
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine anderer Vorschlag wäre, statt der 22er Lemixplatte und diversen Traversen, eine vollflächige Lage 15er OSB und da drauf eine Lage 16er Lehmbauplatten zu montieren.

Wenn man die beiden nebeneinander stehenden 50er Profile mit jeweils 2 Blechstreifen miteinander verbindet, verschlechtert sich zwar das Schalldämmmaß etwas, dafür wird die Aussteifung besser.
Zahlen zu dem Thema findest du z. B. hier und hier.
 
Moin zusammen,
danke für Eure Antworten.

Die 22mm-Lemix-Platten habe ich schon gekauft und möchte jetzt nicht noch einen Mix mit 16mm-Platten reinbringen.
Bauschaum kommt an dieser Stelle für mich nicht in Frage.

Holzständer schließe ich aus, da diese per se schalltechnisch in der Literatur schlechtere Messwerte aufweisen. Vielleicht gehe ich die Sache zu theoretisch an - jedoch lässt sich die Wand im Nachhinein schlecht wieder abreißen, wenn der Schallschutz zu schlecht ist.
Wenn ich die Schallschutzwerte von Gipskarton zwischen 1x100mm und 2x50mm - Profilen vergleiche, ist der Unterschied schon messbar.

1x100mm: doppelt beplankt mit GKB: 56dB / doppelt beplankt mit Diamantplatte: 62dB
2x50mm = doppelt beplankt mit GKB 62dB

Vielleicht wähle ich auch ein Zwischending, wähle das 100mm-Profil und führe die Bad-zugewandte Seite mit doppelten Diamantplatten aus, da bis zur halben Höhe ohnehin eine Vorwandinstallation ist. Hier war der ursprüngliche Plan die Vorwandinstallation mit Gipskarton zu beplanken und zu fliesen und darüber mit Lehm zu verputzen....

Das Thema Lehm im Bad sollte kein Problem darstellen. Die direkt Spritzwasserbereich wird nicht mit Lehm ausgeführt - Alles andere schon. Auch ich war zunächst skeptisch, über die Vorteile von Lehmputz im Bad scheint sich die Fachwelt aber einig zu sein. Wenn jetzt eine Wand vollständig mit Gips ausgeführt wird und alle anderen Flächen in Lehmbauweise, sollte das (hoffentlich) nicht allzu schlimm sein.

Gruß
Sepp
 
Wenn ich die Schallschutzwerte von Gipskarton zwischen 1x100mm und 2x50mm - Profilen vergleiche, ist der Unterschied schon messbar.

1x100mm: doppelt beplankt mit GKB: 56dB / doppelt beplankt mit Diamantplatte: 62dB
2x50mm = doppelt beplankt mit GKB 62dB
Du hast gesehen das du da zweischalige Konstruktion mit einer einschaligen Konstruktion vergleichst. Die zweischalige ist schalltechnisch immer besser wenn die Entkopplung voneinander sauber ausgeführt ist.
Wenn es auf solche Detail wie Holz- oder Metallständerwand schon ankommt dann rate ich dir, dich insbesondere in die Problematik Schallnebenwege einzulesen.
 
Du hast gesehen das du da zweischalige Konstruktion mit einer einschaligen Konstruktion vergleichst. Die zweischalige ist schalltechnisch immer besser wenn die Entkopplung voneinander sauber ausgeführt ist.
Ja, habe ich gesehen. Wegen diesen Unterschieden und den jeweiligen Vor- und Nachteilen habe ich den Beitrag eröffnet.

Grundsätzlich habe ich mich schon recht ausgiebeig mit dem Thema Schallschutz beschäftigt und versuche hierbei das mir mögliche Optimum herauszuholen bzw. das was unter vertretbaren Aufwand Sinn macht und zielführend ist.

Das eigentliche Anliegen ist das abwägen zwischen den zwei folgenden Fragen:
1. Ist ein Doppelständerwerk mit 2x50mm CW-Profilen und 22mm-Lemix Platten ausreichend stabil als Trennwand? - Persönliche Bedenken bzgl. Steifigkeit der Wand

2. Reich ein Einfachständerwerk mit 1x100mm CW-Profil schalltechnisch aus, da dieses aufgrund der direkten beidseitigen Beplankung deutlich steifer ist.

Optimal wäre natürlich, wenn ich hier jemanden finde, der ein Doppelständerwerk mit 50mm CW- Profilen und 22mm Lemix-Lehmbauplatten schon realisiert und damit Erfahrungen gemacht hat.
 
Hallo Sepp,

grundsätzlich kann man den Schallschutz schon verbessern das ist dann aber etwas mehr Aufwand. Ich betrachte jetzt nur die Wände, an Decke und Boden muss natürlich auch entkoppelt werden.
In dem Moment, wenn die Schrauben in die Profile geschraubt werden und diese nicht getrennt sind ist das negativ hinsichtlich des Körperschalls.
Deutlich verbessern kann man das mit einer Verdopplung der Profile. Ich würde 75er nehmen, kein Holz, das ist stabiler. Statt also alle 62,5 cm einen Ständer zu setzten, wird jeweils noch einer in die Mitte gesetzt. Auf die Konstruktion wird beidseitig an Boden und Deckenprofilen ein Schallschutzstreifen geklebt, z. B. Schallfilzstreifen o. Ä.
Nun wird au einer Wandseite jeder 2. Ständer mit dem Streifen beklebt, auf der anderen Seite jeweils versetzt der andere Ständer. Wenn nun die Lehmbauplatten montiert werden (natürlich immer nur am befilzten Ständer) befinden sich die Schrauben - beidseitig betrachtet - niemals im gleichen Ständer.

Ganz wird man eine Übertragung im Bestandsbau nie wegbekommen, aber erheblich verbessern. Für ein Schlaflabor reicht das halt nicht.

Gruß aus Wiesbaden
Christoph Kornmayer
 
Hallo Christoph,

interessanter Ansatz.
Habe ich so noch nie irgendwo gesehen, oder gelesen und musste ehrlich gesagt den Text auch zweimal lesen, um zu verstehen was du meinst. Interessant, dass man in so einem Forum immer wieder unbekannte Methoden und Varianten kennenlernt.

Heißt: Der Körperschall von einem Raum in den anderen wird durch die Verschraubung in ein gemeinsames Profil verschlechtert. Ist es denn nicht ebenfalls von Vorteil alle Ständer mit einem Dämmstreifen zu bekleben um ein eventuelles "Klappern" am nicht verschraubten Profil zu unterbinden? Oder sollte der Schallschutzstreifen so dick sein, dass die Lehmbauplatten das andere Profil gar nicht berühren?
 
Das ist dann ja ein Doppelständerwerk…
Statt SteicoFlex besser die schweren Holzfaser Dämmplatten verwenden.
am besten schon während der Ständerwandmontage in die Profile einschieben
und Dämmplatten genau mit der Kreissäge zuschneiden.

Ohnehin darauf achten, dass im Bad genügend schallabsorbierende Flächen vorhanden sind-
also nur die techn. notwendigen Flächen verfliesen.
Auf gute körperschalldämmende Installation im Bad achte.
 
Thema: Lehm- Trockenbau mit Metallständern

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