Liebe Kim,
ich habe Dir klares kaltgepresstes Leinöl nicht ohne Grund empfohlen, warum kommst Du jetzt wieder mit dem Baumarkt an?
Leinöl (Lebensmittel) hat im Gegensatz zu allen üblichen Möbelhartölen, Hartwachsölen etc. keinerleich chemische Zutaten wie Siccative. Teilweise sind in solchen Ölen in bunter Mischung weitere Stoffe. Für eine Arbeitsplätte, auf der auch Lebensmittel liegen können, sind dererlei Substanzen aber verzichtbar. Außerdem ist es unerreicht billig.
Ein klares Leinöl ist frei von Eiweißverunreinigungen (die bei einem Lebensmittel problemlos wären, der Qualität des Anstriches aber schaden können). Es sollte kaltgepresst aus erster Pressung sein, weil es dann besser aushärtet.
Leinöl ist das einzige gebräuchliche Küchenöl, das zu den härtenden Ölen zählt. Sonnenblumenöl härtet sehr langsam und unvollständig, Olivenöl gar nicht.
Leinöl unverkocht dringt besonders gut in das Holz ein. Bei einer Arbeitsplatte ist nicht so wichtig, daß es länger zu trocknen braucht als die gängigen Möbelhartöle, und auch die Vergilbung ist auf Eiche egal bzw. sorgt für einen schönen warmen "Honig"ton.
Trotz bestem Auftrag (wie oben von mir beschrieben) wirst Du am Anfang einige "Wasser"flecken sehen. Das ist aus der Oberfläche ausgespülte Gerbsäure. Das gibt sich bald und kann durch abwischen mit warmem Wasser beschleunigt werden.
Die Platte wird nicht völlig fleckunempfindlich. Naturfarbstoffe, z.B. von Erdbeeren, können Flecken hervorrufen, die aber schnell ausbleichen, Naturfarbstoffe sind nicht lichtecht.
Eine nasse Zeitung sollte jedoch auf der Platte nicht zur Ruhe kommen, die Farbstoffe sind lichtecht und wandern in die Platte (Strafe für BILD-Leser
Eisenflecken sind gleichfalls möglich, aber durch Betupfen mit Rostfleckentferner (Oxalsäure) zu beseitigen.
Grüße
Thomas