ILM 2005: Zwickmühle Immobilie der Zukunft - was ist zu tun?

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Initiiert
vom Softwarehaus conject, gesteuert von einem 11köpfigen Programmkomitee und
unter Beteiligung von über 30 Unternehmen, Städten und Universitäten fand am 11.
November 2005 erstmals die Konferenz für Immobilien Lebenszyklus Management (ILM
2005) im Düsseldorfer Hilton statt. 400 Teilnehmer waren im Vorfeld registriert,
fast 500 nahmen dann teil. Das große Interesse zeigt erneut: Integrierte
Lösungen entlang des gesamten Lebenszyklus von Immobilienprojekten beschäftigen
sowohl Anwender als Entscheider. Mit Spannung erwartet: Die von Prof. Dr. Kurt
Biedenkopf während der Konferenz erstellte Tagesordnung für die Branche. Sie
fand großen Beifall und wird eigenständig dokumentiert.



Wie entwickelt sich die Immobilie der Zukunft? Eine Frage, die
Immobilienmanager stetig zwickt. Denn selbst wenn es gelingt, die aus Sicht der
Projektentwicklung erforderlichen Eingangsdaten für die Planung und den Bau der
Immobilie ausreichend genau zu erfassen, ist in aller Regel ein wichtiger
Bestandteil des Projektentwicklungsprozesses unterrepräsentiert: Die
Fragestellung, wie sich die Immobilie in der Zukunft auf dem sich dann
verändernden Markt behaupten wird und inwieweit sie auch in späteren Zeiten für
den Eigentümer ein erfolgreiches Produkt darstellt.



Die

ECE Projektmanagement
benennt diese Zwickmühle sehr deutlich und stellt
klar: Der Projektentwicklungsprozess an sich hat wohl einen Anfang, jedoch kein
Ende. Mit jedem Beginn einer Nutzung durch den Bezug der jeweiligen Mieter oder
Eigennutzer beginnt ein Prozess, welcher zwangsläufig über kurz oder lang darauf
hinaus läuft, dass das Produkt Immobilie den veränderten Bedingungen des Marktes
angepasst werden muss. Die Anpassungsfähigkeit der Immobilie stellt damit ein
wesentliches Merkmal für die Zukunft von Immobilien dar, gerade auch um
Leerstände zu vermeiden. Daraus ergeben sich diverse Grunderfordernisse: Zum
einen müssen alle Personen, die mit der Entwicklung, dem Bau, dem Planen und
auch dem späteren Betrieb einer Immobilie zu tun haben, von Anfang an in den
Projektentwicklungsprozess einbezogen werden. Nur so sei sicherzustellen, dass
alle notwendigen Einflussfaktoren - auch das Planen und das Bauen - rechtzeitig
in der notwendigen Detailtiefe vorhanden sind. Und nur so lasse sich "ein
optimiertes Produkt erschaffen". Der Vortrag der ECE Projektmanagement auf der
ILM 2005 widmete sich genau diesem Thema.



Auch Henner Mahlstedt, Vorstandsmitglied der

HOCHTIEF Construction AG
, brachte diese Problematik auf den Punkt.
Immobilien, so Mahlstedt, "werden immer komplizierter". Und er fordert: "Die
Bauindustrie braucht mehr Spezialisten für die einzelnen Marktsegmente." So
stellt HOCHTIEF Construction Projektteams, die die Anforderungen an Immobilien
genau kennen. Als Beispiel führt Mahlstedt an: "Die Niederlassung
Gesundheitsimmobilien wird von einem Arzt und Gesundheitsökonomen geleitet." Nur
so spreche dieser mit Krankenhausdirektoren auf Augenhöhe und könne Planung, Bau
und Betrieb optimieren.



Auch für die Vertreter von Banken ist das Thema ILM immer
relevanter, denn: "Die Banken begleiten den Lebenszyklus von Immobilien nach dem
Investor am längsten", sagt Peter Steinmetz von der

Eurohypo AG
. So sind die Banken immer mehr daran interessiert, dass die
Bauherren schon mit dem Investment in das Objekt alternative Nutzungskonzepte
für mögliche spätere Veränderungen konzipieren. Genau darum geht es der Eurohypo:
die Sensibilität der Bauherren für diese Problemstellung zu vergrößern.
Steinmetz ergänzt: "Es muss im Interesse aller am Bau Beteiligten liegen, das
richtige Konzept zu finden zwischen dem Wunsch, so viel wie möglich an
Investitionen zu tätigen, um zukünftig alternative Nutzungen zu ermöglichen, und
auf der anderen Seite so wenig wie möglich zu investieren, um eine entsprechend
hohe Rendite zu erzielen."



Beantwortet werden muss aber auch die Frage, wie in einem
solchen Prozess die Daten, die in späteren Nutzungsphasen relevant werden,
dokumentiert werden, ja, welche Daten überhaupt von langfristigem Interesse
sind. Schon sehr früh gilt es, hier die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Denn Immobilienverantwortliche stehen heute mehr denn je vor der Aufgabe,
Risiken aktiv zu managen (Leerstandskosten, Mietpreisschwankungen,
Energiepreise). "Kritischer Erfolgsfaktor dabei ist volle Transparenz", sagt
Philip von Ditfurth, Finanzvorstand des Softwarehauses

conject AG
. Und er ergänzt: "Daneben muss es organisatorisch wie technisch
möglich sein, diese Entscheidungen auch umzusetzen. Eine durchgängig hohe
Informationsqualität liefert dafür die Grundlage." Schließlich gehe es darum,
nicht nur die Kosten in den einzelnen Phasen signifikant zu senken, sondern
gleichzeitig eine sichere Basis für künftige Investitionsentscheidungen zu
schaffen. Vollständig integrierte Softwarelösungen über den gesamten
Lebenszyklus von Immobilien bilden dazu die richtige Grundlage.



Die ILM 2005 wurde am 10. November mit einem großen
Vorabendevent im Düsseldorfer Medienhafen eingeleitet. Die Konferenzsteuerung
lag bei einem 11köpfi-gen Programmkomitee, dem Vertreter etablierter Unternehmen
wie DeTeImmobilien, Eurohypo oder MGG, Verbände (IFMA Deutschland) und
Hochschulen (FH für Technik und Wirtschaft Berlin) angehören. Es benannte über
20 Firmen/Städte/Universitäten, die aus ihrer Perspektive zum Thema Stellung
nahmen. Dazu gehörten z.B. DaimlerChrysler Immobilien, die renommierte
Rechtsanwaltskanzlei Heiermann Franke Knipp, die ebs Immobilienakademie, die
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, die Universität Karlsruhe oder die
Stadt Wuppertal. Insgesamt hatten sich mehr als 30 Unternehmen beteiligt. Prof.
Dr. Kurt Biedenkopf stellte am Nachmittag eine Tagesordnung für die Branche auf,
die der langjährige Regierungschef Sachsens während der Konferenz aufstellte und
erstmals präsentierte.



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