ifs: Es ist gefährlich, eine weiter absinkende Bauproduktion schicksalsergeben hinzunehmen

Diskutiere ifs: Es ist gefährlich, eine weiter absinkende Bauproduktion schicksalsergeben hinzunehmen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Die Immobilienwirtschaft - speziell die Wohnungswirtschaft - sind von überragender Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft in Deutschland...
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Die
Immobilienwirtschaft - speziell die Wohnungswirtschaft - sind von überragender
Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft in Deutschland. Trotz des drastischen
Rückgangs des Neubaus in den letzten Jahren entfallen 12,7 Prozent der
gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung auf diesen Wirtschaftsbereich. Gemessen am
gesamten Anlagevermögen in Deutschland in Höhe von 6.500 Milliarden Euro beträgt
der Anteil der Immobilien sogar 85 Prozent. Davon wiederum entfallen fast 60
Prozent auf Wohnbauten; absolut sind dies 3.200 Milliarden Euro. Auf diese
fundamentalen, vom ifo-Institut, München, erhobenen Daten hat noch einmal das
ifs Städtebauinstitut in Berlin hingewiesen. In der öffentlichen Darstellung
werde dieser Wirtschaftsbereich immer wieder unterschätzt.



Der hohe Stellenwert mache sich auch in der laufenden
Wirtschaftsentwicklung bemerkbar. Die wirtschaftliche Stagnation in den letzten
Jahren ist nach Ansicht des Instituts wesentlich auf die abwärts gerichtete
Entwicklung in der Bauwirtschaft zurückzuführen. Ohne den Bau hätte die
gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate in den letzten vier Jahren noch bei
durchschnittlich 1,2 Prozent gelegen. Tatsächlich habe das reale
Wirtschaftswachstum lediglich knapp 0,7 Prozent jährlich betragen.



Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts: "Es ist gefährlich, ein
noch weiteres Absinken in der Bauproduktion quasi schicksalhaft hinzunehmen.
Gegen die Bauwirtschaft wird kein fundiertes Wirtschaftswachstum in größerem
Umfange möglich sein. Dies macht auch ein Vergleich mit anderen europäischen
Ländern deutlich, wo nach wie vor kräftig gebaut wird. Das gilt auch für den
Arbeitsmarkt: Von den Arbeitsplatzverlusten der letzten Jahre ging fast die
Hälfte auf das Konto der Bauwirtschaft."



Nach Ansicht des Instituts müsse diese überragende Bedeutung der
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft auch einen entsprechenden Niederschlag in den
politischen Vorstellungen der Parteien finden. Dies sei auch die einhellige
Meinung aller Fachleute gewesen, die beim diesjährigen 40. Königsteiner
Gesprächs des Städtebauinstituts im Frühjahr die Frage der Neujustierung der
Wohnungspolitik diskutiert haben. Angesichts der geplanten Neuwahlen zum
Deutschen Bundestag hätten diese Überlegungen schneller Aktualität erhalten als
gedacht. Es sei dringend erforderlich, ein solides Gesamtkonzept für die
Wohnungsmärkte zu erarbeiten, das zu langfristiger Planungssicherheit, zur
Stärkung der regionalen Verantwortung für die Wohnungsmärkte und zu einem
höheren Anteil des selbstgenutzten Wohneigentums führten. Die mehrjährige
Verunsicherung der gesamten Branche müsse beendet werden. Die Lenkungswirkung
steuerlicher Rahmenbedingungen als Instrument der Wohnungsbauförderung müsse in
der Verantwortung des Bundes bleiben. Auch bei der Wohneigentumsförderung sei
der Bund in der Verantwortung, die von den Ländern je nach Möglichkeiten und
Bedarf unterstützt werden könne.



Die Beiträge und Stellungnahmen der Fachleute, darunter Bernd
Abeln, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und
Landesentwicklung, Prof. Dr. Peter Bofinger, Mitglied des Scachverständigenrates
zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie Hans-Joachim
Wilms, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt, sind jetzt als Tagungsband in der Schriftenreihe des
Instituts erschienen. Der Band 67 der Schriftenreihe des Instituts
"Wohnungspolitik vor der Neujustierung" (110 Seiten) kann ab sofort bestellt
werden bei der ...



  • domus Verlags- und Servicegesellschaft mbH
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Inhaltsverzeichnis



  • Vorwort
  • Wachsende Kopplung wohnungspolitischer Fragen mit dem Städtebau (Gerda
    Hasselfeldt MdB)
  • Grußwort zum Vierzigsten (Siegfried Fricke )
  • Wohnungspolitische Verantwortung der öffentlichen Hand (Bernd Abeln)
  • Zukünftige Schwerpunkte der Wohnungspolitik ... aus der Sicht der
    Bauwirtschaft (Prof. Dr. Karl Robl)
  • Zukünftige Schwerpunkte der Wohnungspolitik ... aus der Sicht des
    Marktforschers (Hartmut Bulwien)
  • Zukünftige Schwerpunkte der Wohnungspolitik ... aus der Sicht der
    Wissenschaft (Prof. Dr. Volker Eichener)
  • Stärkung der Binnennachfrage notwendig (Prof. Dr. Peter Bofinger)
  • "Wohnen und Altern - wohnungspolitische Antworten" (Hans-Joachim Wilms)
  • Ostdeutschland auf dem Weg zum Wohnungsmarkt!? - Eine Bestandsaufnahme
    der Marktlage (Ludwig Burkardt)
  • Wohneigentumsbildung ist Altersvorsorge- und Familienförderung -
    Herausforderungen der Wohnungspolitik aus der Sicht einer Bausparkasse (Dr.
    Franz Wirnhier)

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