ifo Institut: zu wenig Wohnungsneubau, Belebung beim Wirtschaftsbau

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Nach
aktuellen Berechnungen des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung wird
die Baunachfrage im Verlauf der nächsten zehn Jahre um durchschnittlich rund ein
Prozent p.a. zulegen. Während die Nachfrage nach Wohnungsneubauten dabei äußerst
zurückhaltend verlaufen und vermutlich erst 2015 wieder das Niveau des Jahres
2000 erreichen wird, könnte sich der Wirtschaftsbau überdurchschnittlich
entwickeln.



Wohnraum wird vermehrt modernisiert anstatt neugebaut



Für das abgelaufene Jahr rechnet das ifo Institut mit rund
260.000 neuen Einheiten beim Wohnungsneubau - ein Rückgang im Vergleich zum Jahr
2004 (280.000 Fertigstellungen), das durch Vorzieheffekte gekennzeichnet war. Im
Prognosezeitraum (2005-2015) sollen die jährlichen Fertigstellungszahlen wieder
300.000 und mehr erreichen, bleiben damit aber immer noch hinter dem vielfach
errechneten Bedarf von 350.000 Einheiten zurück. Allerdings können vermehrte
Maßnahmen in den Wohnungsbeständen die Nutzungsdauer erhöhen. "Gerade im
Wohnungsbestand erwarten wir für die Zukunft steigende Investitionen", erklärt
Karin Behring, Wohungsbau-Expertin am Münchner ifo Institut. Aus der Sicht von
Behring spielt vor allem der Paradigmenwechsel der Politik hin zur Erhaltung und
Verbesserung der Wohnungsbestände die ausschlaggebende Rolle. Mittlerweile sind
fast alle Förderinstrumente auf den Bestand gerichtet. Auch wird der von der EU
geforderte Energiepass
energiesparende Investitionen in Gang setzen. "75 Prozent des Wohnungsbestands
sind älter als 25 Jahre und energetisch nicht auf dem neuesten Stand", so
Behring.



Wirtschaftsbau entwickelt sich überdurchschnittlich



Der Wirtschaftsbau wird vermutlich der einzige Bereich sein, der
in dieser Periode den Durchschnittswert sichtlich übertreffen wird. Erich Gluch,
ifo Bau-Experte sieht die Trendwende bereits in diesem Jahr. "Einen wichtigen
Hinweis auf die sich bessernde Situation im Baubereich gibt der ifo
Geschäftsklimaindex", erklärt Gluch und geht ins Detail. "Das Geschäftsklima der
beteiligten Baufirmen war im Februar 2006 so gut wie letztmals vor elf Jahren.
Eine deutliche Aufhellung erfolgte dabei sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau."



Das öffentliche Bauvolumen wird bis 2015 etwa 35 Mrd. Euro
erreichen und damit nur unwesentlich über dem Wert von 2005 liegen. Allerdings
ist zu berücksichtigen, dass ein ansteigender Teil der öffentlichen
Bauinvestitionen in PPP-Projekten (Public Private Partnership) realisiert und
damit teilweise nicht mehr zum öffentlichen Sektor zugeordnet wird.



Terminankündigung: 61. Euroconstruct-Konferenz



Am 9. Juni 2006 findet in Amsterdam (in englischer Sprache) die
diesjährige Euroconstruct-Sommer-Konferenz statt. Im Mittelpunkt dieser
traditionsreichen Veranstaltung stehen wiederum Prognosen der konjunkturellen
Entwicklung der europäischen Bauwirtschaft bis 2008. Experten aus 15 West- und
vier mittelosteuropäischen Ländern werden hierzu ihre nach Sparten und Bereichen
untergliederten Vorausschätzungen einbringen. Auf der Grundlage dieser
Länderberichte werden Aussagen zur Baukonjunktur in Europa zusammengestellt
sowie mit den Vertretern der Euroconstruct-Partnerinstitute und dem
(erfahrungsgemäß hochrangig besetzten) Auditorium diskutiert. Das
Schwerpunktthema beschäftigt sich mit Innovationen im Bauprozess und versucht,
auf dieser Grundlage Anregungen zur Steigerung der Effizienz zu geben. Im Rahmen
der Konferenz bestehen vielfältige Möglichkeiten zum Austausch von Erfahrungen
und zum Knüpfen neuer Kontakte mit Vertretern der europäischen Bau- und
Immobilienwirtschaft sowie der vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweige.



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