Handwerk sieht großes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland

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Bei
einem Gespräch mit dem Vizepräsident der Europäischen Kommission Günter
Verheugen haben Vertreter des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima/Gebäude-
und Energietechnik Deutschland (ZVSHK/GED) in der letzten Märzwoche den neuen
EU-Richtlinienvorschlag für einen verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien im
Wärmemarkt nachdrücklich begrüßt. Die Interessenvertretung der deutschen
<nobr>Heizungs-,</nobr> Ofen- und Luftheizungsbauer sieht in der vom EU-Parlament
angestoßenen Initiative für eine ökonomische und ökologische Neuausrichtung der
Förderung erneuerbarer Energien einen wegweisenden ordnungspolitischen Ansatz
zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland.



"Über vier Millionen
Heizungsanlagen sind gegenwärtig in Deutschland energetisch veraltet. Sie
müssten dringend saniert werden. Das SHK-Handwerk kann aus dem Stand heraus den
Anteil erneuerbarer Energien in diesem Markt durch den Einsatz von Solar-Thermie,
Wärmepumpen und Pellets-Heizungssystemen von derzeit 5,4 Prozent auf annähernd
20 Prozent steigern", sagt Michael von Bock und Polach, der Hauptgeschäftsführer
des Zentralverbandes. Voraussetzung hierfür seien verlässliche Förderprogramme,
die die gefürchteten Stop and Go-Effekte in der Bauwirtschaft erst gar nicht
aufkommen ließen. "Wir wissen uns mit EU Vizepräsident Verheugen einig, dass
kurzfristige Haushaltslösungen für eine nachhaltige Förderung erneuerbarer
Energien kontraproduktiv wären", erklärt von Bock und Polach.



Der Zentralverband SHK informierte den für Industrie- und Unternehmenspolitik zuständigen
EU-Kommissar über den in mehreren Konjunkturerhebungen der Branche
dokumentierten Nachfragetrend der deutschen Energieverbraucher nach erneuerbaren
Energietechniken. Vor dem Hintergrund der kontinuierlichen Preissteigerungen bei
den Energieträgern Öl und Gas sei bei den Verbrauchern die
Investitionsbereitschaft in eine kostengünstigere und dazu noch autonome
Energieversorgung groß. "Um dieses ökonomische und ökologische Potenzial für
mehr Energieeffizienz in Deutschland zu mobilisieren, brauchen wir in den
nächsten 10 bis 15 Jahren nachhaltige Förderanreize", betont
Hauptgeschäftsführer von Bock und Polach. Der Zentralverband SHK sprach sich
gegenüber der EU-Kommission für einen fairen Wettbewerb zwischen den einzelnen
Formen erneuerbarer Energien aus: "Das ehrgeizige Ziel, den Anteil von
erneuerbaren Energien in der Europäischen Union von derzeit 10 Prozent für
Heizen und Kühlen bis zum Jahr 2020 mindestens zu verdoppeln, gelingt nur bei
einem gleichermaßen starken Einsatz von Solar-Thermie, Geo-Thermie und
Biomasse."



Gesprächsthema zwischen ZVSHK und EU-Kommission war in Brüssel auch die
beschäftigungspolitische Komponente der geplanten EU-Richtlinie. Michael von
Bock und Polach unterstrich nachdrücklich die Bedeutung des Fachhandwerks bei
der Verbreitung neuer Umwelt- und Energietechnologien. "Unsere Handwerksbetriebe
sind die eigentlichen Kompetenzträger in Sachen Energieeffizienz. Als
installierendes Gewerbe bilden sie im Markt die entscheidende Schnittstelle
zwischen Angebot und Nachfrage." Eine verstärkte Förderung erneuerbarer Energien
würde im deutschen SHK-Handwerk zukunftsorientierte Geschäftsfelder sichern und
zu einer deutlich erhöhten Beschäftigung führen. "Dies stärkt den Standort
Deutschland und macht das Handwerk zudem attraktiv für eine moderne
Berufsausbildung." Der Vizepräsident der Europäischen Kommission Günter
Verheugen bestärkte den ZVSHK in dieser Sichtweise: "Die erfolgreiche EU-weite
Verwirklichung von mehr Energieeffizienz hängt nicht zuletzt entscheidend davon
ab, dass wir Mittelstand und Fachhandwerk mit dem dort vorhandenen
technologischen Know-how und hohen Qualifikationsstandard eng in unsere
Planungen einbinden."



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