Frisches Holz
Ein frisch gefällter Baum hat eine Holzfeuchte von 100%. Nach dem Sägen wird der fertige Balken immer noch rund 60% haben. Beim trocknen, sei es natürlich oder in der Kammer, auf die Ausgleichsfeuchte von rund 10% schwindet das Holz. Faustformel für das Schwindmaß bei Nadelholz ist 0,1% axial und 0,24% radial und tangential, jeweils je 1% Holzfeuchte.
Ein Balken 4,00/0,20/0,20, der mit 60% Feuchte eingebaut wird, verkürzt sich also beim Trocknen theoretisch um bis zu rund 20cm und verringert den Querschnitt um je knapp 2,5cm. Tatsächlich findet das Schwinden erst unterhalb der Fasersättigung statt, also ab etwa 30%. Für den Beispielbalken hieße das bis zu 6-8cm in Längsrichtung und je einen knappen Zentimeter in den Querrichtungen. Damit ist keine maßhaltige Konstruktion möglich. Bauschäden sind vorprogrammiert.
Styropor & Co. hat im alten FW-Haus in der Regel nichts zu suchen, da es relativ diffusionsdicht und nicht kapillaraktiv ist. Somit werden die grundsätzlich wohnklimatisch/baubiologischen Vorteile, die durch die Verwendung der passenden Materialien meistens gegeben sind, stark reduziert, teilweise wirkt sich die Verwendung auch substanzschädigend aus. In Euerm Fall dürfte es jedoch wahrscheinlich sogar funktionieren, da die Temperatur- und Feuchteunterschiede nicht so gravierend ins Gewicht fallen.
MfG,
Sebastian Hausleithner