Geschossdeckendämmung Altbau, Dem Laien erklärt...

Diskutiere Geschossdeckendämmung Altbau, Dem Laien erklärt... im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo Forenmitglieder, ich habe hier viel über das Thema Geschossdeckendämmung gelesen und kann es aber nicht auf meine Situation übertragen...
@ Boris

da mußt du dem Laien aber auch erklären, dass die Betondecke eigentlich die Dampfbremse darstellt - auf der warmen Seite. Außerdem macht der Betondecke mögliches Kondensat nichts aus.
In der Situation wäre ich auch für Zellulose, oben diffusionsoffen durch Dielung abgedeckt.
 
SchematischerHolzbalkendeckegedämmten_I4313_20101417341.jpgNicht ganz dicht

Hallo Martin,wie Herr Struve schon schreibt könnte man die Tragkonstruktion aufdoppeln und die Zwischenräume füllen.
EPS-Platten und Mineralwollen sind allerdings über einer Holzbalkendecke nicht zu empfehlen, die Konvektion wurde ja bereits erläutert.

Die EPS-Platten werden auf einer unebenen Dielenlage nie wirklich "dicht" sein und können an undichten Stößen durch- bzw. mit kalter Luft unterströmt werden. In diesen Bereichen wird es dann zum Kondensatausfall kommen.
Bei lückenlos verlegter Mineralwolle kann die Feuchtigkeit aus dem Wohngeschoss in die Dämmlage dringen und im kälteren Bereich der Lage ausfallen. Hier können sich Feuchtenester bilden, vermehrt in den Bereichen von Deckendurchlässen etc.

Mineralwollen können ausgefallenes Kondensat nicht kapillar transportieren und die Feuchtigkeit kann die Dämmlage erst wieder in der Dampfphase verlassen. Das mag über einer Betondecke noch funktionieren, über einer Holzbalkendecke jedoch nicht. Das mit der Dampfbremse auf der Raumseite hast Du richtig erkannt.

Alternativ wäre eine Dämmung aus kapillar aktiven Materialien wie beispielsweise Lehm-, Hanf- Zelluloseschüttungen, Holzweichfaserplatten etc. – alles hohlraumfrei verarbeitet.
Das kann nach oben offen bleiben oder mit auf Abstand verlegten Dielen überdeckt werden. Zwischen Dielen und Dämmlage muss ein ausreichender Abstand verbleiben, damit die Luft an der Dämmung entlang streichen kann.
OSB-Platten sind meines Erachtens zu dicht. Hier kann in den kühleren Monaten Kondensat an der Unterseite ausfallen und zum Schimmelbefall führen.

Ein Berechnung der ganzen Situation würde aber nicht schaden ....

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hallo Christoph,

danke für die Bilder, nun weiß ich was Herr Struve mit aufdoppeln meint. Und wenn ich das richtig begreife kann bei dieser Variante die alte Dielenlattung wieder aufgesetzt werden. Was heißt Berechnung, wer kann mir was berechnen? Und wo finde ich Bezugsquellen für diese kapillaren Schüttmittel?

Danke und Gruß Martin
 
Hallo Martin,genau, die alte Dielung kann so wieder verwendet werden. Berechnung heißt Taupunkt und Statik, das steht in Abhängigkeit zum gewählten Dämmstoff, bisherigem Deckenaufbau und der Spannweite der Deckenbalken.

Bezugsquellen: Dämmung, Hersteller auswählen kontaktieren und nach Händler fragen oder oben rechts in der Suche Deine Postleitzahl eingeben, in Münster gibt es da einen Händler.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
@Christoph

Hallo Christoph, äh, wenn ich meine PLZ eingebe kommt nur die Handwerkskammer als Ergebnis... Kannst dur mir nicht Produktnamen empfehlen und den Händler in MS nennen?
Und für die Berechnung brauche ich einen Architekten?
P.s. was genau ist der Dämmstreifen?
Grüße aus dem Münsterland Martin
 
Hallo Martin,

Die kapillare Wasseraufnahme wird in kg/m²/0,5h angegeben.

Was die Dämmung betrifft kann ich Dir einen Besuch des Demonstrationszentrum “Bau und Energie” im HBZ Münster ans Herz legen.
Hier kannst Du nicht nur alle möglichen Dämmstoffe ansehen und anfassen, sondern auch noch einiges an kostenloser Literatur mitnehmen.

Grüße aus Münster

[img 23340]

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[img 23342]
 
Hallo Martin,

in Frage kommende Hersteller wären unter anderem:
<pre)
Hanf => Thermohanf, Hanfland, Hock, ...
Holzfaserdämmplatten => Gutex, Pavatex, Steico, ....
Zellulose =>Isofloc, Thermofloc, ...
</pre>
...............u.v.m.

Zur Berechnung einen Statiker, der die bestehende Dachkonstruktion daraufhin berechnet, ob sie der zukünftigen Last gewachsen ist und in wieweit in der zukünftigen Konstruktion mit Kondensat zu rechnen ist.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
@ Christoph @ Oliver

danke für die Hinweise, jetzt habe ich es begriffen und das im HBZ schaue ihc mir mal an.. klingt spannend...

Viele Grüße Martin
 
Nochmal eine Frage

an Herrn Struve bezüglich des Taupunkts, meine Angaben wurden als Schwachsinn bezeichnet. Da der Lerneffekt aus Fehlern bekanntermaßen sehr groß ist, würde ich gern an dieser Stelle dazulernen.
Ich habe Randbedingungen von 20°C und 50% rel. Feuchte genannt und einen Taupunkt von ca. 10°C genannt.
Ok, der Tabellenwert dazu ist 9,3°C (zumindest bei 1000mbar Luftdruck). Vielleicht wird aufgrund des sorptiven und kapillaraktiven Verhaltens von verbauten Holzwerkstoffen noch etwas Feuchtigkeit gebunden, so dass der Taupunkt erst bei 8,5°C erreicht wird.
Wo ist denn jetzt mein Fehler bzw. Schwachsinn, etwa das ich mich um 0,7°C verschätzt habe?

Gruß
Darius
 
Wirtschaftlichkeit

ICh habe nun mal ein paar Berechnungen angestellt Altpapier (Isofloc o.ä.) in die Decke einblasen ca. 77,- € pro QM (Angebot bei Ebay pro qm) macht bei 60 qm 4.200 €, in der HOFFNUNG; dass das Aufdoppeln mit im Preis enthalten ist... Bei einer geschätzten Ersparnis von 8 - 10% bei der Geschossdeckendämmung hat sich das ganze nach 35 Jahren bei uns im Haus amortisiert.... Unsinn also, selbst wenn ich das Zeug (12,5 kg pro Sack ca. 35 kg pro qm) selber einschütte und die Aufdopplung selber baue habe ich Kosten von c. 3.000,- €, Amortisationsdauer 25 Jahre... ebenso Unsinn und was passiert eigentlich mit diesem Luxus Altpapier nach 10, 20, 30 Jahren ich kriege das ja nie wieder raus... Mit Verlaub, diese ganze ENEV ...... , ist nur gut für einen, dem Hersteller, dem Vertrieb und Verkäufer, das ganze Einsparpotential (das gilt auch für meine Berechnungen bei einer neuen Heizungsanlage) geht nicht an mich, der Profiteur ist ein ANDERER.
Ich hatte in der Zwischenzeit noch eine andere Überlegung. Da die Geschossdecke ja bereits gedämmt ist, durch Schlacke, und Luft und Schilfrohr und Putz, kann ich dieses diffusionsoffene System ja ggfs. mit Holzfaserdämmplatten "verlängern", in dem ich diese einfach auf die Dielenbalken lege... 15,- € (30,- D-Mark) pro Qm für z.B. eine Pavaboard Platte (happiger Preis f. Holzschnitzel), allerdings komme ich hier in den Bereich einer halbwegs wirtschaftlich vertretbaren Lösung. Grüße Martin
 
Moin Martin,

mein Flocki hat mir Wand und Dach für 49€/m³(kubik!)netto mit Climacell ausgeblasen...haste dich da vielleicht verlesen? Käme bei dir wg. der kleineren Fläche natürlich noch was drauf...durch Energieeinparung rechnen tut sich das Ganze kaum unter 20 Jahren, egal was du machst (die restlichen sag ich mal 60 Jahre an die denkt natürlich keiner.........).

Gruss, Boris
 
@boris

ich habe dieses Angebot bei ebay gesehen...
an die 60 Jahre danach denke ich schon, nämlich was passiert mit diesem Material im Laufe der Jahrzehnte, das kriege ich ja im Zweifelsfall nie wieder raus... und am Liebsten ist mir natürlich eine weitestgehend zerstörungsfreie Dämmung... also irgendwas auflegen... Grüße Martin
 
@ SriVischnu

du scheinst die MAßeinheiten zu verwechseln, 50 € / m3 , da sind etwa 5 m2 bei 20 cm Decke !!!
Da sind es nur noch 5 Jahre.
Den Handwerker seiner Vertraues findet man übrigens nicht bei ebay.
 
yepp

richtig, habe das nochmal nachgelesen sind m³ und nicht m²...
da bin ich wohl über das Ziel hinaus geschossen...
und natürlich würde ich keinen Handwerker bei ebay buchen...
traue aber dem Zeug nicht über den Weg was passiert damit im Laufe der Jahre, dass kann mir keiner sagen oder?

Grüße MArtin
 
Moin Martin,

das Ausflocken kommt, wenn ichs richtig weiss, aus den USA und wird seit über 40 Jahren zur Dämmung verwendet.

Was damit in 100 Jahren passiert kann dir noch kein Erdenmensch sagen, bei ner HWP aber auch nicht.

Frag doch am besten die Hersteller: isofloc.de climacell.de, die können dir auch Fachbetriebe nennen.

Entsorgung: Kompostieren bzw. verbrennen.

Du kriegst die Dämmung fürs gleiche Geld gleich eingebaut, der Boden darf so eierig sein wie er will und bleibt bis auf die Einblaslöcher in den Ecken, wie er ist. Alternativ kannst du die letzte Diele auch aufnehmen und danach wieder einsetzen.

Gruss, Boris

P.S. Hab selber die Flocken erst seit nem halben Jahr drin, also noch keine Langzeiterfahrung.
 
moin boris,

späte Antwort, war im Urlaub...
ich habe mich nun für Holzfaserdämmplatten Pavatherm o.ä. entschieden, werde die mit Nut & Feder auslagen und dann ist erstmal Ruhe... ICh will den Boden nicht aufdoppeln und auch keine Fasern in die Balkenlage pusten, da dort noch Schlacke bzw. Lehm verarbeitet ist...

Grüße Martin
 
Thema: Geschossdeckendämmung Altbau, Dem Laien erklärt...

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