Fußbodenaufbau über einem Fluss?

Diskutiere Fußbodenaufbau über einem Fluss? im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Wir sanieren ein altes Haus, dass über einen Fluss gebaut wurde. Es befindet sich zur Zeit kein Fußboden über dem Fluss, da der alte FBAufbau...
Bodenaufbau

Warum so negativ?
Vielleicht folgt noch eine Erläuterung dazu was als ungeeignet empfunden wird?
Bei Unklarheiten könnte auch jederzeit nachgefragt werden damit die Antworten anderen Lesern weiterhelfen.

Grundsätzlich sollen verschiedene Funktionen von verschiedenen Schichten erfüllt werden- analog zu Böden bei normalen Verhältnissen:

-Tragschicht hier in Form von Balken (sonst Lehm, Estrich, Betonschicht)
-Feuchtigkeitssperre- wie bei jedem anderen Bodenaufbau auch
-tragende Ebene aus Brettern, Platten etc wegen der Balkenlage
-Dämmmaterial- Glasschaumplatten, Schüttungen, Zellulose, Dämmplatten
etc
-Tragkonstruktion für den Bodenbelag- hier KVH
- Holzdielen als Bodenbelag

Da hier eine besondere Feuchtigkeitsbelastung vorliegt ist eine elastische, leicht faltbare Abdichtung wie im Teichbau oder bei Flachdächern sinnvoll.

Wenn diese als unterste Schicht verlegt wird schützt sie den gesamten Bodenaufbau.

Diese Folie würde ich seitlich bis unter die Fußleisten hochziehen und entweder in eine Steinfuge legen oder auf die Putzschicht kleben und ggf mit den Fußleisten in Position halten, sodaß diese auch vor Wandfeuchtigkeit geschützt werden.

Andreas Teich
 
Fußbodenaufbau über einem Fluss?

Hmm???
Wenn wir nach unten diffusionsoffen aufbaue kommt der Dampf raus. Wenn wir zumache, kommt nichts rein.... Und jetzt?

Falls ich mich für die Feuchtigkeitsperre (zB Teerbahn) entscheide, und sie seitlich hochziehe, entstehen, da die Wand nicht gerade ist, sicher auch Lücken, wo Außenluft an manchen Stellen bis zur Fußbodenleiste hochzieht. Wie verhalten sich die Teerbahnen dann an der höchsten Stelle, an der Innenseite. Dort ist es dann an der Innenseite der Teerbahn sehr kalt. Fällt dort kein Wasser aus? Oder ist das Innen dann so dicht, dass keine Feuchtigkeit rein kann? Sollen wir an den Lücken dann seitlich Montageschaum reinspritzen?
 
Hallo Andreas Teich,
Hallo Georg Böttcher,

beide Lösungen klingen gut. Nur welche ist die Richtige?

Momentan tendiere ich zum luftdichten abschließen, habe aber Angst bzgl Taupunktunterschreitung und einem Teich (übertrieben) innerhalb der Teerbahnen. Wass sich da an Wasser sammelt kommt nicht mehr raus, oder? Oder kommt da keine Feuchtigkeit rein?

???
 
Fußbodenaufbau

Hallo Sabine,
man kann in so einem Forum nicht alle Details klären die sich aus der praktischen Ausführung ergeben.
Das geht schon deshalb nicht weil Sie die kritischen Stellen gar nicht kennen. Neben dieser Erfahrung fehlen Ihnen auch noch grundlegende Kenntnisse aus der Bauphysik. Das ist für Sie als Laie nicht schlimm und kein Vorwurf, selbst Fachleute bzw. die sich dafür halten haben da manchmal Defizite.

Deshalb hat die Beratungsfunktion in so einem Form Grenzen.
Ich will Ihnen das an einem Beispiel erläutern:
Angenommen Sie stellen in einem xxx-Forum die Frage wie man auf einem Seil läuft, Sie möchten damit über einen Fluß laufen.
Ich kann Ihnen dafür eine grundlegende Instruktion schreiben; in der steht das Sie ständig den Schwerpunkt Ihres Körpers über den Schwerpunkt des Seiles und falls Schwingungen auftreten dann die Schwerpunktlage in der Radiuslinie des Kreisbogens des Seilurchmessers halten müssen.
Nur zwei Regeln, ganz einfach, nicht?
Trotzdem werden Sie runterfallen und das kann ich nicht verhindern.
Um etwas präziser zu werden:
Die Lücken zwischen Streichbalken und Längswänden werden behandelt wie in einer Einschubdecke; man dichtet sie durch Ausstopfen. Was man dafür nimmt (Mineralwolle, Stopfhanf, Kompriband, Schaum...) und wie man das macht entscheidet sich vor Ort nach den geometrischen Gegebenheiten.
Das betrifft auch die Querfugen in der Dämmung und die Längs- und Querfugen der Dielenlage.
Das mit der "Teerbahn":
Es gibt keine Teerbahnen mehr, die sind seit langem verboten. Eine Dampfsperre brauchen Sie ohnehin nicht, sie ist kontraproduktiv.
Zur Frage Dichtigkeit:
Warum zum Teufel wollen Sie Ihren Fußboden nach außen dampf- und wasserdicht ausführen?
Es gilt immer noch bei einer Außendämmung der Grundsatz je weiter nach außen je diffusionsoffener.
Regen kommt nicht an die Außenseite des Fußbodens und wenn Hochwasser über die Unterkante Decke steigt haben Sie ernsthaftere Probleme als eine nasse Dämmlage die sehr schnell wieder austrocknet. Bei so einem Hochwasser wird der Fußboden zu einem Haufen Holztrümmer mutieren, egal ob mit oder ohne Schweißbahn. Kann sein das Sie dann gar kein Haus mehr haben.
Zum Abschluß:
Ich kann Ihnen nur grundsätzliche Lösungsansätze aufzeigen; ich bin weder Ihr Planer noch Ihr Bauleiter noch bin ich vor Ort. Welche Art Schrauben,ob und wie die Oberkante der Balken in eine Ebene gebracht wird, ob die Anbolzungen nachgearbeitet werden müssen, wie der Fußbodenübergang zum anderen Raum gestaltet wird, wie die Schichtdicken ausgerechnet werden, welche Arten von Dämmplatten in welcher Abfolge usw. das kann man nur vor Ort klären.
 
Feuchtigkeitsabdichtung

Es wäre am besten, die Wände in dem Bereich zu verputzen, damit Feuchtigkeitssperren angedichtet werden können oder wie ich vorgeschlagen hatte, diese in eine Mauerfuge zu legen.

Ansonsten den Wandbereich in Höhe der Fußleisten glatt spachteln/Mauerfugen ausfüllen, sodaß die Dichtungsbahn hier verklebt werden kann und dann die Folie zusätzlich mit der Fußleiste dagegen pressen.

Montageschaum ist keine dauerhafte Abdichtung und auch nicht als Luftdichtung zugelassen.
Bitumenbahnen können nur auf einer Unterlage verlegt werden, die müßte natürlich wasserfest und ggf Nagersicher sein, falls es bei euch (Wasser-) Ratten etc geben sollte.
Bitumenbahnen sind nicht flexibel und die Stöße müssen verschweißt werden-
EPDM Bahnen können einfach ohne Fugen in einem Stück verlegt werden.
Als erste Lage auf den Stahlträgern könnten auch zementgebundene Spanplatten auf den Stahlträgern verlegt werden (zB Betonyp, Cetris-Platten)
Ich würde bei dir am Fluß von einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgehen-
das wird sich aber durch Messung oder Erfahrungswerte feststellen lassen.
Danach sollten die entsprechenden Maßnahmen ausgewählt werden.

Andreas Teich
 
Fußbodenaufbau

Hallo Sabine,
noch etwas als Nachtrag zum Teichschen Beitrag:
Das sich in dieser Folienbadewanne Kondensat sammeln kann haben Sie richtig erkannt, immerhin liegt die nach der Idee Teich an der kalten Außenseite; was da innen bei Minustemperaturen passiert kann man sich denken. Eine kapillare Rückführung gibt es nicht da die Dielenlage folgt und in einer Art Plastewanne liegt.
Herr Teich liefert zwei Einwände die für seine Plastewanne sprechen sollen:
1. Beim Fußboden über Erdboden macht man es auch so.
Falsch, Herr Teich. Da gibt es keine Außenluft mit Tieftemparaturen im Winter und es gibt, jedenfalls bei meinen Aufbauvorschlägen für Fußböden über Erdreich, eine kapillare Kondensatrückführung die es in Ihrem Aufbau nicht gibt.
2. Über einem Fluß ist die Luftfeuchte höher...
Na und? Im Zimmer wird sie noch höher sein. Innen wärmer wie außen innen feuchter wie außen. Das sind die Bedingungen im Winter. Den Unterschied zwischen absoluter und relativer Luftfeuchte nehmen wir ein andermal durch, ich muß jetzt arbeiten.
 
Tragende Balken

Die tragenden Balken am besten noch in Frischhaltefolie einwickeln und konservieren. Gibts auf Rolle in 50m und 100m. Im Fachhandel oder im Discounter. Mann mann, was geht hier ab. Die Tipps von Herr Teich sind immer wieder für einen Lacher gut ;-)
 
Thema: Fußbodenaufbau über einem Fluss?
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