Feuchtigkeit in den Mauern - Entfeuchtungsputz aero-durit EP2010

Diskutiere Feuchtigkeit in den Mauern - Entfeuchtungsputz aero-durit EP2010 im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Guten Tag an alle! Das ist mein erstes Posting in diesem Forum. Ich hoffe, es passt, dass ich ein extra Thema eröffnet habe und nicht bei schon...
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JakobW.

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Guten Tag an alle!

Das ist mein erstes Posting in diesem Forum. Ich hoffe, es passt, dass ich ein extra Thema eröffnet habe und nicht bei schon bestehenden Threads weitergeschrieben habe.
Ich habe ein Haus im Waldviertel/Niederösterreich gekauft. Baujahr um 1900. Die Fundamente sind bis in den Sockelbereich aus Bruchsteinen, darüber gebrannte Ziegel. Das Haus war bis November 2021 bewohnt, allerdings nur mit einem Einzelofen in der Küche beheizt.

Innen: Die Wände sind im gesamten Haus massiv feucht, es gibt Salzbelastung. Keine horizontale Feuchtigkeitssperre. Besonders in den ehemaligen Stallungen - die (der Vorstellung nach) auch in einen Wohnbereich verwandelt werden sollen. Feuchtigkeit kommt von außen (undichter Kanal, Spritzwasser, Hangwasser), aufsteigende Feuchtigkeit verstärkt durch Salze und ich nehme auch an, durch den Fußbodenaufbau (Erde und darauf Betonplatte).

Außen: Es führt ein undichtes Abflussrohr direkt an der Nordwand entlang, welches einen Meter von der Mauer neu gemacht werden soll. Im Zuge dessen sollen außen die Bruchsteinmauer bis zum Fundament gereinigt und mit Kalkmörtel repariert werden. Zu Abdichtungen von außen habe ich verschiedene Meinungen bekommen (vom Land finanzierte Beratung) - bitumieren, Lehmschlag (mit fettem Lehm), oder auch eine Wand mit Mikroporen Estrich im Perimeterbereich.

Fußboden: Irgendwann in den vergangenen Jahrzehnten wurde im inneren des Hauses auf die Erde eine Betonplatte gegossen und darauf ein Kunststoffboden verlegt. Die aufsteigende Feuchtigkeit Es soll ein neuer, diffussionsoffener Fußboden gemacht werden (Schaumglasschotter, Staffel, Holzfußboden).

Soviel zum Kontext der Feuchtigkeit im Haus: Vergangene Woche war ein Vertreter einer Firma bei mir im Haus, welcher mir von dem aero-durit EP 2010 Entfeuchtungsputz erzählt hat. Diffusionsoffen, kann scheinbar auf nasses und salzbelastetes Mauerwerk aufgetragen werden und entnimmt dem Mauerwerk schneller Feuchtigkeit als nachfließen kann (Kalksteinbruchsande, Portlandzement, Kalkhydrat, anorganische aerodurit-Zusätze - Mengenverhältnis nicht angegeben). Das ganze untermauert mit Referenzprojekten im Altbau (teilweise schon vor über 10 Jahren gemacht und seitdem scheinbar auch unter widrigsten Bedingungen [Projekt in Venedig] fortwährend funktionstüchtig). Der Vorschlag ist es, den Entfeuchtungsputz auf eine Höhe von 1,40 Meter und einer Stärke von mind. 2,5cm aufzubringen. Über die 1,40m würde ich gerne einen Lehmputz machen. Ein Zwangslüfter soll die Luftfeuchtigkeit auf einem vernünftigen Niveau halten.

Ich weiß, dass hier im Forum aero-durit aufgrund von seinen versprochenen Eigenschaften (wunderwuzi) und auch dem Preis, auch kritische Bemerkungen hervorgerufen hat. Gibt es aber vielleicht Leute im Forum die aero-durit EP 2010 verwendet haben (oder einen anderen Entfeuchtungsputz) und ihre Erfahrung damit kuntun wollen/können?

Bin für Wortmeldungen, Kritik, Fragen, Erfahrungen dankbar.
Liebe Grüße aus Österreich
Jakob
 
Vergangene Woche war ein Vertreter einer Firma bei mir im Haus
Denk mal drüber nach, womit der Gute sein Geld verdient oder es versucht.
welcher mir... erzählt hat ... entnimmt dem Mauerwerk schneller Feuchtigkeit als nachfließen kann
Ich hätte ihn gefragt wie genau das funktioniert.
Das ganze untermauert mit Referenzprojekten im Altbau (teilweise schon vor über 10 Jahren gemacht und seitdem scheinbar auch unter widrigsten Bedingungen [Projekt in Venedig] fortwährend funktionstüchtig)
Na wenn das in Venedig funktioniert, dass ein Putz dem Mauerwerk schneller Feuchtigkeit entnimmt als es nachfließen kann würde ich den Putz ganz schnell kaufen.
 
Danke für die Antwort.
Denk mal drüber nach, womit der Gute sein Geld verdient oder es versucht.
Eh klar. Deswegen wäre es fein Erfahrungen von Leuten zu hören, die den Putz schon angewendet haben.
Ich hätte ihn gefragt wie genau das funktioniert.
Prinzipiell werden die Eigenschaften des Putzes folgendermaßen beschrieben: Nicht hydrophobiert, ohne synthetische Chemie, hoch diffussionsoffen, hohe Salzresistenz, wasserabweisend, frost-/tauresistent...
"gute Haftung und rissfreie Aushärtung auf stark durchnässten Untergründen"
"durch spezielle Mikroporen und vier Bindefaktoren in der Porenstruktur wird die Feuchtigkeit schneller aus dem Mauerwerk abtransportiert, im Putz verteilt, als diese nachkommen kann."
"durch die hohen Bindekräfte des Putzes bzw. durch Salzumlagerungen bei Wiederbefeuchtung verhält sich das Putzsystem stabil gegen den Kristallisationsdruck von Mauersalzen"

Wie die "speziellen Mikroporen" genau funktionieren wurde nicht genauer erläutert.
 
ok
vergiss es einfach.

Hol dir Fachleute ins Haus, die können dir Möglichkeiten und vor allem auch die Grenzen erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei diesem "Entfeuchtungsputz" handelt es sich um ein handelsübliches, sogenanntes Sanierputzsystem und stellt keinesfalls ein "Geheimnis oder Wunderwerk" dar.

Die "Mikroporen" vermindern die Kapilarität soweit das, entsprechende Putzdicke vorrausgesetzt, Feuchtigkeit nur noch über die Diffusion entweichen kann. Dadurch wird das durchdringen von Salzlösung an die Oberfläche verhindert und so Feuchteerscheinungen und Zerstörung der Oberfläche zu vermeiden.

Vorliegend wird es wohl aber besser sein, die Instandsetzung mit angepassten, traditionellen Materialien zu bewirken. Über die Möglichkeit, Zusammenhänge und Wert sollte man man sich kundig machen, bevor man in weitere direkte Dialoge mit "Fachleuten" einsteigt.

Lehmputz jedenfalls ist, vorliegend nicht empfehlenswert.
 
Der Hersteller lobt das selbst als "Spezial-Sanierputz" aus. Auch die angegeben Werte passen zu den Anforderungen nach dem WTA.

Wie gesagt ich gehe an die Sache anders ran.

Zu der erwartbaren "Standzeit", darauf zielt wohl die Ausgangsfrage ab, kann man seriös nichts sagen, da die Wirksamkeit und Haltbarkeit wesentlich von Rahmenbedingungen abhängt. So wird beispielsweise weiterer Tauwasseranfall nach der Sanierung schnell wieder zu Schäden an den Oberflächen führen. Andernorts kann es ewig halten. Dort würde dann aber wohl auch ein Putzmörtel zu deutlich geringeren Kosten funktionieren. Und 10 Jahre Standzeit ist ja bei einem Innenputz gar nichts, da ist ja maximal eine Schönheitsreparatur fällig.
 
Der Hersteller lobt das selbst als "Spezial-Sanierputz" aus.
Das ist ja mal ein Argument.
Auch die angegeben Werte passen zu den Anforderungen nach dem WTA.
Die WTA fordert aber eben viel mehr und auch präzisere Angaben die der Hersteller schuldig bleibt.
Da will was nach WTA erscheinen, so "ca." klappt das wohl auch bei dem ein oder anderen. 😏
Bei diesem "Entfeuchtungsputz" handelt es sich um ein handelsübliches, sogenanntes Sanierputzsystem
Ich fürchte, du weißt nicht was ein Sanierputzsytem ist.
Sanierputze sind lediglich flankierende Maßnahme nach Abdichtungsarbeiten.
Ganz sicher sind diese Systeme nicht als Abdichtungen zu verwenden.
Genau das soll aber auch ein Anwendungsgebiet des "Spezial-Sanierputz" sein.
Siehe Merkblatt unter Anwendungsbereich.
Man muss sich nichtmal die Mühe machen zwischen den Zeilen zu lesen.
 
Thema: Feuchtigkeit in den Mauern - Entfeuchtungsputz aero-durit EP2010

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