"Farbe 2005" incl. der neuesten Generation lösemittelreduzierter Anstrichstoffe

Diskutiere "Farbe 2005" incl. der neuesten Generation lösemittelreduzierter Anstrichstoffe im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Ende März 2004 konnte nicht nur die gesamte Farben- und Lack-Industrie im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen, sondern auch der Hauptverband...
F

Fachwerk.de

Beiträge
6.432
Ende
März 2004 konnte nicht nur die gesamte Farben- und Lack-Industrie im wahrsten
Sinne des Wortes aufatmen, sondern auch der Hauptverband Farbe, Gestaltung,
Bautenschutz. Der Grund: Die Europäische Union hatte eine neue, überarbeitete
und nunmehr produktbezogene EU-Richtlinie für Farben und Lacke erlassen, die in
zwei Stufen (1.1.2007 und 1.1.2010) umgesetzt werden muss. Von der neuen
Regelung sind der Handel, das farb- und lackverarbeitende Gewerbe und der
Endverbraucher gleichermaßen betroffen. Und natürlich die Farben- bzw.
Lackhersteller. Denn die müssen nunmehr alles daran setzen, adäquate Produkte zu
entwickeln. Einen Einblick in den Stand der Dinge wird die "Farbe 2005" in Köln
vermitteln. Vom 6. bis 9. April 2005 zeigt die Herstellerindustrie bei dieser
wohl wichtigsten internationalen Informations- und Orderveranstaltung der
Branche die neueste Generation lösemittelreduzierter Produkte.



<center>



<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2005/i/0015-farbe.jpg" vspace="2" alt="Farbe 2005, lösemittelreduzierte Anstrichstoffe, VOC, Farben, Lacke, Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, lösemittelfreie Farben, Decopaint-Richtline, flüchtige organische Verbindungen, Lösemittel, Verband der deutschen Lackindustrie, VdL, Bautenanstrichmittel, Fassadenfarben, Innenwandfarben, kunstharzgebundene Putze, Silikatfarben, Fußbodenlacken, Parkettversiegelungen, Betonbeschichtungen, Holzlasuren">

</center>



Ziel der als "Decopaint-Richtline" bekannt gewordenen
EU-Richtlinie ist es, die Emission von gesundheitsbedenklichen und bodennahen
Ozon bildenden Lösemitteln (VOC = flüchtige organische Verbindungen) zu senken.
Während die 1. Phase europaweit den maximalen Lösemittelgehalt für
gebrauchsfertige, dekorative Bautenfarben in und am Gebäude festlegt, wartet die
2. Phase mit noch drastischeren Senkungen der Lösemittelgehalte auf. Dennoch
begrüßte der Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz die Reform der
VOC-Richtlinie: "Durch die ursprüngliche Fassung war zu befürchten, dass
wesentliche Werkstoffe und Produkte auf Alkydharzbasis mehr und mehr vom Markt
verschwinden," so Jürgen Hinz, Präsident des Bundesverbandes. Und weiter: "Das
Aus hätte alle getroffen - Hersteller wie Betriebe - erfreulicher Weise hat
unser Bestreben Früchte getragen. Im EU-Parlament wurde eine Fassung
verabschiedet, die den Produzenten und Herstellern Perspektiven lässt."



Der von der neuen Regelung betroffene Handel, das farb- und
lackverarbeitende Gewerbe und die Endverbraucher dürfen auf die adäquaten
Produkte der Farben- bzw. Lackhersteller gespannt sein. Einen Einblick in den
Stand der Dinge wird die Farbe 2005 in Köln vermitteln, wenn die
Herstellerindustrie die neueste Generation lösemittelreduzierter Produkte zeigt.
"Sowohl seitens der Verarbeiter als auch der Aussteller wird zur Farbe 2005
alles vertreten sein, was in unserer Branche international Rang und Namen hat"
betont Hinz. Zuversichtlich zeigt sich auch der Verband der deutschen
Lackindustrie (VdL)
als wirtschaftspolitische Interessenvertretung der
Lackbranche in Deutschland. "Die Produktion von umweltschonenden Lacken ist in
den vergangenen zehn Jahren um mehr als 30% gestiegen. Wir sind sicher, die
geforderten Grenzwerte der Richtlinie zu erfüllen, in vielen Bereichen haben wir
dies sogar schon erreicht - zum Beispiel bei Wand- und Fassadenfarben" so
Michael Bross, Geschäftsführer des VdL mit Sitz in Frankfurt am Main.
Insbesondere die Fachgruppe "Bautenanstrichmittel" ist guter Dinge, die
gesetzlichen Forderungen termingerecht zu erfüllen. Hierin sind 47 Unternehmen
zusammengeschlossen - Hersteller von Fassadenfarben, Innenwandfarben,
kunstharzgebundenen Putzen für innen und außen, mineralischen Putzen sowie
Silikatfarben ebenso wie Hersteller von Fußbodenlacken, Parkettversiegelungen,
Betonbeschichtungen, Holzlasuren und Materialien für die Lackierung von Türen,
Fenstern und Heizkörpern. "Insbesondere die alkydharzbasierenden Anstrichstoffe
stellen noch eine Herausforderung dar" so Dr. Hans-Joachim Güttler, Vorsitzender
der Fachgruppe Bautenanstrichmittel. Und weiter: "Es gilt, bis 2007 einen
Lösemittelgehalt von 400g/L Lack und bis 2010 einen Lösemittelgehalt von 300g/L
Lack zu erreichen. Hier ist die Entwicklungsarbeit der Rohstoffindustrie
respektive die der Bindemittelhersteller gefragt, entsprechende Lackrohstoffe
herzustellen und der weiterverabeitenden Lackindustrie anzubieten. Aber ich bin
mir sicher, dass sie das schaffen."



Tatsächlich zeigen sich in der Praxis vermehrt Erfolge. Die
Oldenburger RELIUS COATINGS GmbH & Co. KG beispielsweise brachte Mitte
Oktober ein komplettes VOC-konformes Lacksortiment - von Grundierung und
Voranstrich über hoch- und seidenglänzende Qualitäten bis hin zu Isolierlacken -
auf den Markt: die so genannte DecoPaintLine. Aus einer Kombination innovativer
Bindemittel, Additive und Füllstoffe ist eine neue Produktgeneration
umweltschonender Lacke entstanden, die bereits in vollem Umfang den
Anforderungen der Decopaint Richtlinie und sogar den strengeren Grenzwerten der
zweiten Stufe 2010 entspricht. "Dabei sind alle Stärken, die Profis an den
traditionellen Alkydharzlacken schätzen, bei den lösemittelreduzierten,
neuartigen DecoPaintLine-Lacken besonders ausgeprägt.", so Ingo Fuchs,
Verkaufsdirektor Deutschland. "Anwenderfreundliche Verarbeitung, lange
Offenzeit, hervorragender Verlauf und besonders hohe Deckkraft sowie eine
brillante Oberflächenoptik lassen keine Wünsche offen. Auch die Oberflächengüte
steht den heutigen Top-Produkten in nichts nach: Die Produkte der DecoPaintLine
sind optimal schleifbar, blockfest und hoch strapazierfähig, stoß-, schlag- und
kratzfest, dazu besonders witterungsbeständig." so Ingo Fuchs.



Auch die Dyrup GmbH, bei jedem Profi für die Lasuren- und
Holzbeschichtungsmarke "GORI" bekannt, forscht seit langem erfolgreich an der
Entwicklung adäquater Materialien. "Wir haben bereits wasserbasierte und mit dem
"blauen Engel" ausgezeichnete Produkte im Sortiment, die ohne weiteres die
2007er Anforderungen erfüllen. Hier hilft uns natürlich das Know-how, als einer
der ersten Anbieter von Acryllacken und wasserbasierten Lasuren im deutschen
Markt." sagt Dr. Josef-Theo Hein, Manager Umwelt und Technik. Probleme machen
lediglich die hochglänzenden, lösemittelhaltigen Buntlacke sowie die
lösemittelhaltigen Innenwandfarben (Isolierfarben etc.) und lösemittelhaltigen
Fassadenfarben, wie sie zum Beispiel in Frankreich viel eingesetzt werden. "Hier
sind wir auch auf die Entwicklungsarbeit der Rohstoffindustrie angewiesen,"
erklärt Dr. Hein, "gehen aber davon aus, bald erste Neuentwicklungen vorstellen
zu können." Fest steht allerdings, dass der große Markt der heutigen
Dünnschichtlasurtypen 2010 vor dem Aus steht. "Die Anforderungen der
VOC-Richtlinie lässt hierbei keinen Spielraum. Wir konzentrieren uns daher auf
die Forschung von Wasserbasis-Alternativen, festkörperreichen und Minimalfilm
bildenden Lasuren." so Dr. Hein.



Dass es spätestens ab Januar 2007 die im deutschen Maler- und
Lackiererhandwerk noch immer üblichen Alkydharzlacke mit einem Lösemittelgehalt
von circa 40 Prozent in dieser Form nicht mehr geben wird, ruft auch die
Deutschen Amphibolin-Werke (Caparol)
auf den Plan. Dabei sehen die
Ober-Ramstädter nicht nur in den bevorstehenden Produktneuentwicklungen eine
Aufgabe, sondern auch in den sich daraus ergebenden neuen Verarbeitungsmethoden,
wie Bernhard Linck von der Caparol-Technik erklärt: "Unser wasserverdünnbares
Capacryl PU-Lacksystem unterschreitet die von der VOC-Richtlinie geforderten
Grenzwerte für flüchtige Lösemittel schon jetzt deutlich und ist damit ein
zeitgemäßes und zugleich zukunftweisendes Beschichtungssystem. Ab 2007 stehen
aber nur noch VOC-konforme Lacke mit entsprechend reduziertem Lösemittelgehalt
zur Verfügung, wobei sich die Verarbeitungseigenschaften von denen eines
lösemittelhaltigen Alkydharzlackes unterscheiden. Ein gutes Ergebnis ist daher
nur mit adäquaten Werkzeugen und einer materialgerechten Arbeitsweise zu
erzielen.", so Bernhard Linck.



<div align='right'>Siehe auch:

Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz
</div>
 
Thema: "Farbe 2005" incl. der neuesten Generation lösemittelreduzierter Anstrichstoffe
Zurück
Oben