Jahresmitteltemperatur
Im Biostudium erwähnte mal ein Dozent, wie man die Jahresmitteltemperatur an einem Standort bestimmt. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder, mal stellt ein Thermometer mit angeschlossenem Aufzeichnungsgerät auf und wartet ein Jahr. Oder man buddelt ein etwa ein bis anderthalb Meter tiefes Loch. Die Temperatur da unten entspricht der Jahresmitteltemperatur.
In Spanien mögen das 19°C sein. Hier sind es allenfalls 10°C, vielleicht auch nur 8°C. Wenn man das Erdhaus nicht nach hinten isoliert, spielt man sozusagen umgekehrte Erdwärmepumpe.
Nun aber zum Positiven:
Simon Dale und Familie haben sich ja so'n Ding gebaut, und dass sie es jetzt anscheinend gerade zum zweiten Mal tun, lässt vermuten, dass es funktioniert hat. Folgende Punkte könnten m.E. zum Erfolg beitragen:
- Wenn das Haus knapp unterhalb der Kuppe des Hügels liegt, sollte das Grundwasser dort ziemlich weit unter der Oberfläche liegen, und nicht bei Schneeschmelze durch den Boden kommen (wie gerade in unserem Keller . . .). Außerdem sollte man rückwärts nicht zu tief buddeln. Also weniger "Höhle" als "Tiefparterre".
- Auch Familie Dale hat Folien gegen die Feuchtigkeit ausgelegt.
- Die Bodenkonstruktion ist intelligent, finde ich: Folie, darüber alte Paletten zur Lüftung, dann erst Strohballen. Wie sie es mit der Rückwand gemacht haben, entnehme ich der Seite auf die Schnelle nicht.
Wer will, kann es ja einfach mal probieren. Umgerechnet rund 5000€ hat ihr Haus die Familie Dale gekostet. Das kann man riskieren, finde ich.