Energiepreise belasten Kalkindustrie

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Auf
der Jahresversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V. am
23. Juni 2006 in Timmendorfer Strand beleuchtete der designierte Vorsitzende,
Herr Dr. Matthias Stein, die wirtschaftliche Situation der Kalkindustrie. Die
allgemein ungünstige Baukonjunktur hat im Jahr 2005 zu einem Rückgang des
Absatzes gebrannter Kalkprodukte um 2,1% geführt. Im Gegensatz zu fast allen
anderen Steine + Erden-Industrien steht die Kalkindustrie mit ihren
Absatzziffern jedoch noch gut da. So konnte in den letzten Jahren der Rückgang
von Lieferungen in die deutsche Baustoffindustrie durch Wachstum der Eisen- und
Stahlindustrie sowie im Anwendungsbereich Umweltschutz kompensiert werden.



Die positive Grundstimmung seit Anfang diesen Jahres ist in
erster Linie durch eine nun anziehende Nachfrage in der Bauindustrie ausgelöst.
Auch die anderen Abnehmermärkte entwickeln sich stabil bis positiv. Für das
laufende Jahr wird daher mit einem insgesamt leichten Absatzplus gerechnet.



Diese Entwicklung darf aber nicht über die dramatischen
Herausforderungen für die deutsche Kalkindustrie hinwegtäuschen, insbesondere
was die Entwicklung der Energiekosten anbelangt. Belastend für die
Ertragssituation der Unternehmen sind die durch den Emissionshandel
systemimmanent gestiegenen Strompreise, die sich seit 2003 fast verdoppelt
haben. Diese Erhöhung und die dramatischen Preissteigerungen bei Koks und Gas
haben dazu geführt, dass die Schere zwischen Kosten und Durchschnitterlösen
immer weiter auseinander gegangen ist. Die Kalkindustrie wird daher gezwungen
sein, diese Entwicklungen mit Preiserhöhungen zumindest annähernd zu
kompensieren. Nur so kann die deutsche Kalkindustrie vor tief greifenden Schäden
bewahrt werden. Auch bei den Themen REACH, Biozid-Richtlinien und CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Handel
ist die deutsche Kalkindustrie mit nachhaltigen Herausforderungen konfrontiert.



Hauptaufgabe des Verbandes ist es, die Interessen der
Kalkindustrie und ihre Meinung in die politischen Prozesse einzubringen und die
politische Willensbildung zu beeinflussen. Die Kompetenz des Bundesverbandes
wird zielgerichtet in die Arbeit des Bundesverbandes Baustoffe Steine + Erden
und des BDI eingebracht. Auch europäisch ist die verbandspolitische Vertretung
gut aufgestellt. Die kalkspezifischen Interessen werden gemeinsam mit dem
Europäischen Kalkverband, der EuLA, vertreten.



Schwerpunkte der Verbandsarbeit



Der Geschäftsführer Dietmar von Landsberg stellte die negativen
Auswirkungen des Emissionshandels auf die Kalkindustrie dar. Der CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Handel
bringt für die Kalkindustrie nur Kosten mit sich. Er belastet in der
Kalkindustrie jeden Arbeitsplatz mit mehreren Tausend Euro zusätzlich. Der
entscheidende Punkt bei der Ausgestaltung des kommenden Allokationsplanes wird
die Berücksichtigung des Prozess-CO<span style="font-size: 10px">2 </span>sein,
das bei der Kalkherstellung zwangsläufig auftritt und nicht reduziert werden
kann. Von Landsberg sieht nach wie vor die europäische Politik in Brüssel im
Brennpunkt der Arbeit. "Europa ist eine große Chance, aber die Durchsetzung von
politischen Zielen innerhalb dieses riesigen Apparates ist nicht einfach",
erklärte von Landsberg. Erfolg kann man nur haben, wenn europäische
Verbandsarbeit und nationale Verbandsarbeit Hand in Hand gehen und jeder dort
sein Bestes gibt, wo er seine größten Einflussmöglichkeiten hat.



Auch der Geschäftsführer Dr. Bernhard Oppermann betonte, dass
zur optimalen Interessenvertretung das kompetente Einbringen des deutschen
Standpunktes bei den europäischen Verbänden gehört. Dr. Oppermann rückte die
Bedeutung der Gemeinschaftsforschung in den Vordergrund seines Berichtes. So
wird z.B. zur Zeit an einem Vorhaben gearbeitet, das überprüfen soll, inwieweit
Kalk geeignet ist, Schwermetalle wirkungsvoll vom Grundwasser fernzuhalten und
dauerhaft einzubinden.



Neuwahlen



Die Mitgliederversammlung hat einen neuen Vorstand gewählt. Herr
Dr. Matthias Stein, Fels-Werke GmbH, ist zum Vorsitzenden gewählt worden. Neuer
stellvertretender Vorsitzender ist Herr Michael Liell, Rheinkalk GmbH.



Verleihung der Preise für Arbeitssicherheit



  • Sieger des seit 1970 stattfindenden Arbeitssicherheitswettbewerbs des
    Bundesverbandes ist in diesem Jahr die Firma

    Rheinkalk GmbH
    , Werk Flandersbach.
  • Silberne Urkunden erhielten
    Schaefer Kalk GmbH & Co. KG
    , Werk Hahnstätten, und Rheinkalk GmbH, Werk
    Hönnetal.
  • Urkunden in Bronze gingen an

    Eduard Merkle GmbH & Co. KG
    , Rheinkalk Grevenbrück GmbH und Rheinkalk
    GmbH, Werk Dornap.

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