Dielenverlegung- Darauf noch antworten??
Zur Erklärung für Anna und andere am Thema interessierte:
Die Festigkeit des Unterbodens muß natürlich geprüft werden, wie ich bereits in meiner ersten Antwort vermerkt hatte.
Ebenheit ist bei fachgerecht gefliesten Böden normalerweise kein Thema-
Selbst in meinem über 100 jährigem Haus entspricht Ebenheit und Qualität der Verfliesung im Haupteingangsflur den heutigen Qualitätsanforderungen.
Wie jedem Parkettleger bekannt ist gibt es gegen Feuchtigkeit aus dem Untergrund zB Epoxidanstriche, wobei nur die Fliesen schon erheblich weniger Feuchtigkeitsdurchgang ermöglichen als ein Estrich - die Kleber tragen ebenfalls dazu bei.
Dass ein ungedämmter Boden kälter ist als ein gedämmter ist natürlich klar, wobei sich Holzdielen immer noch deutlich wärmer anfühlen als Fliesen. Da es sich hier nur um einen kleinflächigen Flur handelt sind die wärmetechnischen Auswirkungen sicher nicht gewaltig.
Generell ist es günstig, wenn es hinter der Haustür einen abgetrennten, evt gefliesten Bereich gibt, sodaß Schmutz, Kälte, Zugluft abgehalten werden.
Querverlegung von Dielen mag historisch unüblich sein-
allerdings gilt dies nur bei Holzbalkenunterkonstruktionen, bei der die Balken wegen geringerer Belastung natürlich zur kurzen Seite verlegt wurden und damit die Dielen längs verlegt werden mußten.
Bei dem hier vorliegenden Fliesenboden handelt es sich aber nicht um eine solche Konstruktion.
Zudem wäre Dielenverklebung bei Längsverlegung, besonders in einem schmalen Flur, erheblich aufwändiger- wie jeder Parkettleger bestätigen könnte- da die frisch verklebten Dielen nicht begangen werden sollen und das ohne Hilfskonstruktionen nicht möglich ist.
Zudem ist es wesentlich einfacher, kurze gerade Dielen auszuwählen, vom geringeren Verschnitt ganz abgesehen.
Außerdem wird ein schmaler Flur bei Querverlegung optisch eher verbreitert.
Da in diesem Fall schon vorher Dielen verlegt wurden inkl Herstellung der Unterkonstruktionen, gehe ich davon aus, daß ein kompletter Abbruch des Bodens ausgeschlossen wurde und auf dem vorhandenen Boden aufgebaut werden soll.
Dass es generell besser ist auf idealen Bedingungen techn optimal weiter zu arbeiten ist auch klar- dann müßte aber so manches Bauteil oder Haus abgerissen werden, um diese Voraussetzungen zu erfüllen.
Hier geht es wohl gerade darum, dies zu vermeiden und eine Dielenverklebung trotzdem techn. korrekt zu ermöglichen.
Die entsprechenden Kleber, Voranstriche, Spachtelmassen etc haben die von mir genannten u.a. Firmen im Programm.
Es müssen natürlich die jeweiligen Verarbeitungsrichtlinien und Voraussetzungen erfolgt werden und nicht Produkte verschiedener Hersteller verwendet werden.
Hier sämtliche möglichen Materialien aufzuführen sprengt den Rahmen und machts nicht übersichtlicher.
Zudem muß man natürlich beachten welche Materialien- mögl. vor Ort- besorgt werden können. Anderenfalls läßt sich alles per Versand erledigen.
Wer keine Chemie im Haus haben möchte, was bei einer solchen Verklebung fast unumgänglich ist, könnte allenfalls noch zwei Schlitze zum Einlegen von Holzlatten in den Boden schneiden, darunter eine dünne EPDM-Folie als Feuchtigkeitssperre verlegen und darauf die Dielen verschrauben.
Bei gleichzeitigem Abstemmen der Fliesen könnte dann u.U. noch eine dünne Dämmplatten verlegt werden, die gleichzeitig die Dielen gegen Durchbiegung unterstützen würden.
Eine weitere Möglichkeit wäre, jeweils an den langen Flurseiten 2 längere Dielen mit den Nuten zum Flur hin zu verlegen (Federn abschneiden)
und in diese Nuten die Federn von querverlegten kurzen Dielen zu stecken ( wie ein Fries)
Die Federn passend zur Nut lassen sich leicht mit einer Oberfäse in Heimarbeit anfräsen, nachdem die Bretter abgelängt wurden.
Falls die Dielen rundum Nut und Feder haben muß nur noch eine Seite mit Federn versehen werden.
Dann können sich die Dielen frei bewegen, die langen Seitenbrettern werden durch die Fußleisten unten gehalten und können ggf noch im Boden verdübelt werden.
Ansonsten sollte etwa jedes 7.Querbrett mit dem Längsbrett verleimt werden, damit sie zusammen gehalten werden.
Diese Konstruktion ließe sich bei Bedarf jederzeit ohne Beschädigungen entfernen und ist nicht dicker als die Dielen.
Es könnten auch mehrere Stücke davon angefertigt werden, sodaß nicht der gesamte Flur in einer Länge hergestellt werden muß.
Vorher eine Feuchtigkeitssperre verlegen.
Bei Fragen gerne Mail schicken- kürzere Ratschläge gibt's natürlich gratis, bei aufwändigeren ist eine Zeitaufwandsentschädigung willkommen.
Andreas Teich