DWA gründet Fachausschuss "Neuartige Sanitärsysteme"

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Neuartige
Sanitärsysteme beruhen im Gegensatz zur herkömmlichen Siedlungswasserwirtschaft
auf dem Prinzip der Trennung der verschiedenen Stoffströme des
Haushaltsabwassers. Ziel dieser Verfahren ist es, die in den einzelnen
Stoffströmen enthaltenen Inhaltsstoffe zu nutzen und Stoffkreisläufe möglichst
kleinräumig zu schließen. Dabei gilt, dass der Einsatz neuartiger Sanitärsysteme
nicht zu einer Absenkung der gewohnten Standards der Entsorgungssicherheit
führen darf. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, hat die Deutsche
Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) den
interdisziplinär besetzten Fachausschuss "Neuartige Sanitärsysteme" mit sechs
zugehörigen Arbeitsgruppen gegründet. Der Fachausschusses soll den derzeitigen
Entwicklungsstand sowie die Potenziale der neuartigen Sanitärsysteme erfassen.
Darauf aufbauend soll untersucht werden, wie sich die Randbedingungen für den
Einsatz solcher Systeme verbessern lassen.



Warum neuartige Sanitärsysteme?



Neuartige Sanitärsysteme für ...



  • Gelbwasser (Urin),
  • Braunwasser (Fäkalien),
  • Schwarzwasser (Urin und Fäkalien),
  • Grauwasser (Spül-, Wasch- und Badeabwasser) und
  • Regenwasser
... verfolgen kleinräumig und ganzheitlich das Ziel, verwertbare
Stoffe in die natürlichen Kreisläufe zurückzuführen, um auf diese Weise die
Umweltbilanz zu verbessern. Die verschiedenen Stoffströme des Abwassers
enthalten viele wertvolle Ressourcen, die sich stofflich und/oder energetisch
nutzen lassen. So hat z.B. das Gelbwasser aufgrund seiner hohen (Nährstoff-)Gehalte
bezüglich Stickstoff, Phosphor und Kalium das Potenzial, als Grundstoff für
einen Dünger zu dienen. Braunwasser ist ein wertvolles Bodensubstrat, und das
Schwarzwasser lässt sich anaerob gut zur Erzeugung von Biogas nutzen. Grauwasser
ist aufgrund seiner Eigenschaften im Vergleich zu den oben genannten
Toilettenabwässern leichter zu reinigen und ließe sich als Brauchwasser bzw. auf
noch bessere Qualität aufbereiten.



Die Chancen auf hohem technologischen Niveau nutzen



Das Nachdenken über alternative Systeme und Stoffkreisläufe darf
nicht zu einer Absenkung des gewohnten Standards der Entsorgungssicherheit
führen, das ist unstrittig. Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes
konventionelles bzw. neuartiges Verfahren sollte jedoch frei von dogmatischen
Bekenntnissen in die eine oder andere Richtung sein. Stattdessen sollte sie rein
sachorientiert von den jeweiligen Randbedingungen, wie z. B. vorhandene
Entwässerungsstrukturen, abhängig gemacht werden.



Arbeitsziele des Fachausschusses



Nach Zustimmung des DWA-Vorstandes im August 2005 hat sich der
neue Fachausschuss inzwischen unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong,
Bauhaus-Universität Weimar, konstituiert. Der Fachausschuss gliedert sich in
sechs interdisziplinär besetzte Arbeitsgruppen. Diese werden sich zunächst einen
Überblick über den aktuellen Stand der Entwicklung verschaffen, die vorhandenen
Systeme darstellen und in Zusammenhang mit den jeweiligen Randbedingungen
bewerten und in einem nächsten Schritt Forschungsdefizite identifizieren. Im
Zentrum der Arbeit des Fachausschusses geht es auch um die Auseinandersetzung
mit der Frage, welche Bedeutung neuartige Sanitärsysteme für Deutschland haben.



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