Injektion in Mauerwerk, Mauerwerksverpressung?!
@Rupnow, hab mir ihren Seiteverweis angeschaut. Vielleicht ein, zwei Anmerkungen.
"Die zur Verpressung von Rissen und Hohlräumen verwendeten Reaktionsharze sind dickflüssig(hochviskos) und müssen oftmals vom ausführenden Monteur noch weiter angedickt werden, um nicht aus den Löchern oder Rissen der Wand herauszufliessen"
- Jemand der sich damit auskennt wird die Risse vor der Injektion verdämmen. Und sehen das er die niedrigste Viskosität beim PU Harz bekommt um auch kleinste Ästellungen zu verschließen(im Augenblick bei MC Bauchemie zu haben, meiner Meinung).
"Druckwasserschäden sollten Sie immer durch einen erfahrenen Druckwasser- Spezialisten beseitigen lassen."
- Mir is im Leben noch keiner begegnet. Wo findet man die und wie sehen die aus?
Ach seh gerade, die gehören einer Lizenzgemeinschaft an! Welcher wohl?
"Die effektive Steighöhe ist also davon abhängig, wie viel Wasser vom Mauerwerk
pro Tag nach oben transportiert werden kann und wie viel in gleicher Zeit verdunsten kann."
-Hausbesitzer die hier nicht aufpassen können im Schlaf ertrinken aufgrund des kapillaren Saugtransportes ihrer Kellerwände. Was ist eigentlich mit Wasserschlössern, Wände bis 1,8m stärke? Schön weiter lesen!
"Für die Transportmenge ist die Porosität des Mauerwerks und die Wandstärke maßgeblich. Je poröser der Wandbaustoff ist, desto mehr Wasser kann pro Tag nach oben transportiert werden. Mit der Wandstärke ist das wie mit einem Schlauch. Je dicker der Schlauch, desto mehr Wasser kann ihn durchfließen. Bei der Wand ist das ebenso."
-Ja das glaub ich, dass sie das so sehen.
Hier spielen komplexere Dinge mit. Nehmen wir das Eingangsbild ihrer Webseite als Beispiel und schauen auf mein Bild. Das Bild zeigt eine 24er Ytongwand mit Gipsputz die von unten her Wasser aufnimmt. Dieser Baustoff hat das beste Kapillare Saugverhalten und nach ihrer obigen Aussage müsste die Wand bis unters Dach nass sein. Es sei den, sie hat eine HZ- Sperre. Dann würde die Feuchtigkeit nur bis zu dieser Steigen. So wie das Bild vermuten ließe und ihre obige Aussage ist. Der Knackpunkt ist nur der, die hier gezeigte Ytongwand hat gar keine HZ-Sperre, wie das.
Der Kapillarwassertransport ist unterbrochen aufgrund des Ytongklebers an der stelle. So etwas wird in Fachkreisen auch Kapillarwiderstandswechsel genannt. Und es kommt noch dicker. Je kleiner die Steine und je dicker die Wand, desto mehr Fugen umso öfter der Kapillarwiderstandswechsel und umso geringer die Probleme mit der Kapillar aufsteigenden und Horizontalen Feuchtigkeit!
Was nun?
Das würde im Klartext für ihr Einführungsbeispiel auf der Webseite bedeuten(Keller aus großformatigem Naturstein, an der Sockelgrenze Wechsel auf NF Backstein) das sie wahrscheinlich eine Sperre verkauft und eingebaut haben obwohl die hier ohne Effekt sein wird. Da die Feuchteschäden durch hygroskopische Wasseraufnahme der Salzbelasteten Wand infolge Streusalzeintrag der unmittelbar nahen Straße und dem dabei entstehenden Spritzwasser entstanden ist. Man kann deutlich jede Menge Schalensprengungen erkennen die auf Kristallisationsdruck zurückzuführen sind.
Bin noch nicht fertig.
"Wasserglas ist chemisch instabil. Die Lösung erstarrt durch geringen Säureeinfluss (in
der Wand durch die Luftkohlensäure) zu einem wässrigen Gel, welches die Poren verstopfen soll."
- Richtig heiß es, Wasserglas ist chemisch instabil und erstarrt nach dem einbringen in die Wand, dabei bilden sich in den kapillaren Quarzbrücken. Die Kapillare werden soweit verengt das ein Wassertransport behindert wird, die Diffusion nicht gestört ist und das Gefüge verfestigt wird.
"Verkieselungs-Sperren
Außerdem sind Verkieselungs-Sperren nicht langlebig (nur 2-3 Jahre) und erzeugen in der Wand durch den Einschluss von Wasser (Gel mit95% Wassergehalt)
- Da ist es wieder das ominöse Gel, was ist das für ein Gel??
Und woher stammen die Daten zur Haltbarkeit? Schauen sie mal hier
http://www.remmers.de/html/doc/pz/Pz19_1810_DE.pdf
Und deren Produkt is sogar noch 30% günstiger!
"Harz- und Schaumharz - Sperren
Die Verwendung derartiger Harze zur Beseitigung von Kapillarwasser-Schäden beweist das fehlende Fachwissen des Anwenders."
- Wände aus zweischaligem Mauerwerk mit und ohne Luftschicht, Holblocksteine etc. werden von Anwendern ohne Fachwissen damit gemacht.
"Diese Harze sind bereits für Poren mittleren Durchmessers zu dickflüssig. PUSchaumharze
reagieren zudem spontan mit Wasser unter Bildung einer lederartigen Haut und fließen nicht
einmal in grobe Poren. Sie sind allenfalls als Wasserstopper bei Druckwasserschäden geeignet, damit man dann mit Reaktionsharzen verpressen kann ohne, dass diese durch das Druckwasser weggespült werden."
- Sie bringen hier einiges durcheinander, vielleicht können sie mal präzisieren wovon sie reden, Duromer, Elastomer oder Hydrostruktrurharze.
Macht vielleicht für sie keinen Unterschied, für mich als "Anwender ohne Fachwissen" aber schon.
"Mikroemulsions-Sperre
Die Emulsionstropfchen einige hundertmal größer als einzelne Moleküle und können daher in Feinstporen nicht eindringen. Die wässrige Mikroemulsion wird durch das Poren Wasser weiterverdünnt und zeigt praktisch das gleiche kapillare Transportverhalten wie das Porenwasser, wird also mit dem Strom des aufsteigenden Wassers aus der geplanten Sperrzone transportiert, auf andere Wandbereiche verteilt und damit weitgehend verdünnt.
Dass derartige wässrige Systeme Verteilungsprobleme in der Wand haben, können Sie bereits an der Gebrauchanweisung erkennen,"
- Die Hersteller dieser Sperren erheben auch nicht den Anspruch wie Sie alle nanoporen zu verschließen. Deren Aussage ist, eine wirksame Horizontalabdichtung zu schaffen.
Wenn man genau liest sprechen sie einmal dem Mittel das Eindringvermögen ab um einen Satz später das gleiche Kriechverhalten wie das Kapillarwasser zu attestieren.
Ja was den nun, gut oder schlecht?
"Wässrige Gelsperren
Sie basieren auf gelbilden-den Kunststoffen -meist Acrylaten- und erzeugen im Mauerwerk zwar keine
bauschädlichen Salze, dichten aber auch nur durch den Einschluss von Wasser in den Poren. Auch hier wird die Dichtwirkung durch Verstopfung der Poren mit einem wässrigen Gel (ca. 90%Wasser im Gel) erzeugt. Der Wärmedämmverlust der Wand im Sperrenbereich des Mauerwerks ist also vorprogrammiert. Wundern Sie sich nach der Verwendung solcher Mittel also nicht über nasse Flecken in der Wand durch Kondenswasser.
Auch hier ist wegen der Verteilungsprobleme ein Bohrlochabstand von 10-15 cm gefordert."
- Ebenfalls alles kompletter Unsinn!!
Acrylatgele oder besser Hydrostrukturharze besitzt als Reaktor SALZ. Acrylatgele sollten nicht auf Sandsteinen verwendet werden. Weil es zu Salzschädigung kommen kann(kann ich hier sagen weil ich Anwender bin und kein Hersteller und auch keine Lizenz- Knebelverträge unterschrieben hab). Acrylatgel besitzt den vor und Nachteil das es Quellflexsiebel bleibt. Was bedeutet das das Material bei Wasserandrang beginnt zu Quillen, kleinere Fehlstellen werden also repariert bzw. verschlossen. Nimmt der Wasserandrang ab, bzw. trocknet die Umgebung zurück nimmt auch das Volumen der Abdichtunsschicht ab. Der Nachteil ist hier jedoch das bei plötzlichem Wasserandrang etwas Feuchtigkeit ins Bauteil eindringen kann(was aber nicht zu Feuchteflecken auf der Innenseite der Wand führt wie von ihnen unterstellt!) bis die Sperre voll wirkt. Dies wird jedoch in Kauf genommen da hier die "Selbstheilung" der Abdichtung und die hohe Druckwasserbeständigkeit überwiegen. Siehe Zulassungsbescheid der Deutschen Bundesbahn(die haben das Zeug auf Teufel komm raus untersuchen lassen, ist übrigens unter anderem im Kölner HBF und dem ICE Bahnhof Montabauer injiziert worden als Vorwandvergelung bzw. Schleierabdichtung).
Die Verarbeitung ist anspruchsvoll, 4 Komponenten die richtig gemischt sein wollen und Pumptechnik die bei der Anschaffung im 5stelligen Bereich liegt. Was der do it yourself Methode eher im weg steht.
Tja und was soll ich jetzt zu Porofin schreiben, einem Mittel das auf Wachsoil basiert und alles kann!?
Lasen Sie sich WTA zertifizieren und sich ihren Bohrlochabstand und die gute Verteilung beim drucklosen einbringen in gesättigtes Mauerwerk quittieren und ich werde mich auch mit ihrem Produkt auseinandersetzen und es im passenden Fall einsetzen. Bis dahin sollten sie jedoch akzeptieren das es Menschen gibt die sich nicht alles glauben was man ihnen so auftischt.
Was die WTA anbelangt so hab ich leider keine Ahnung ob die sich dort bei neuen Produkten abschotten und es soo teuer ist sich dort Prüfen und Bewerten zu lassen. Allerdings möchte ich als Verarbeiter die Merkplätter von denen nicht missen. Denn wie sie selbst auf ihrer Internetseite schreiben "ist die Fülle des Angebots und die Unvergleichbarkeit der Werbeaussagen eher verwirrend als klärend." Und da geht son dummi wie ich schon mal gern hin und liest z.B. Merkblatt Horizontalabdichtung oder Mauerwerksinstandsetzung oder Kor...etc. und schaut ob die Produkte den Anforderungen gerecht werden für die ICH die Gewährleistung übernommen hab. Ich halt die WTA in Zeiten immer neuer Produktoffensiven der Hersteller für eine Art Wegweiser. Was nicht heißen soll das alle nicht zertifizierte Produkte nix Taugen. Ich hab nur nicht die Zeit mich mit allem und jeden auseinander zu setzen. Wozu auch, machen die für mich. Im Übrigen ist es schön zu wissen das Herr Bromm in einem Sitzungssaal brummt während ich im Biergarten gerade Kölsch trink, in diesem sinne
J.H.Schröters