"Bundesumweltministerium will Vermietern Radonschutz aufzwingen"

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Das vom Bundesumweltministerium geplante
Radonschutzgesetz mit der Festschreibung von Grenzwerten für die Raumluft in
Wohnungen ist auf massive Ablehnung der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus &
Grund Deutschland gestoßen. "Wird dieses Gesetz beschlossen, dann kommen
Milliardenkosten auf uns zu. Allmählich fragt man sich, ob durch immer neue
Sonderopfer privates Eigentum systematisch vernichtet werden soll", warnte Haus
& Grund-Präsident Rüdiger Dorn.



Das radioaktive, nicht wahrnehmbare und vor allem in
Mittelgebirgsregionen vorhandene Edelgas kommt natürlich vor und kann in
bestimmten Konzentrationen die Gesundheit schädigen. Dagegen helfe keine
bürokratische Regelungswut, sondern nur Gefahrenaufklärung und nicht einseitige
Belastungen einer einzelnen Gruppe wie der Vermieter. Das Ministerium will nach
dem bisherigen Vorschlag einen Grenzwert von 100 Becquerel pro Kubikmeter
Rumluft in Wohnungen einführen, bei dem saniert werden muss.



Dorn verwies auf Berechnungen der bayerischen Staatsregierung,
derzufolge nach dieser Gestzesinitiative bundesweit mit Sanierungskosten in Höhe
von mindestens acht Mrd. Euro gerechnet wird. Vermutlich müssten in Deutschland
mehrere Millionen Wohnungen saniert werden. Es stehe zu befürchten, dass Mieter
die Sanierung bei ihren Vermietern einklagen mit der Gefahr einer Flut von
Prozessen und ungeklärten Kosten.



Eine Untersuchung des bayerischen Umweltministeriums in 1.500
Haushalten, bei der in einem Drittel aller Wohnungen 100 Becquerel überschritten
wurden, habe gezeigt, dass die Werte durch gutes Lüften auf 25 Prozent gesenkt
werden konnten. Merkwürdigerweise sehe das geplante Gesetz zwar eine
Verpflichtung zur Sanierung bei vermieteten, nicht aber bei selbstgenutzten
Wohnungen vor.



"Wie gefährlich ist Radon tatsächlich?" fragt Dorn. "Entweder
muss die ganze Bevölkerung gesetzlich geschützt werden, oder es bleibt jedem
Bürger selbst überlassen." Es könne nicht sein, dass einer einzigen Gruppe der
Schutz der gesamten Bevölkerung überantwortet werde. Die Politik sei maßlos in
ihren Forderungen an private Vermieter, die keine weiteren Belastungen mehr
verkraften könnten. Die Energieeinsparverordnung, die den teuren Austausch von
Heizkesseln erforderlich macht, die Einführung eines völlig überzogenen
Energiepasses für Hauseigentümer oder die Trinkwasserverordnung nannte Dorn als
Beispiele für stets neue und einseitige Aufwendungen für Vermieter.



<div align='right'>Siehe auch:

Haus & Grund Deutschland



Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V.
</div>
 
Thema: "Bundesumweltministerium will Vermietern Radonschutz aufzwingen"

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