Gewölbe rieselt?
Dachog. Ja das kann so kommen. Da nun der permanente Feuchtegehalt als statische Komponente entfallen ist, muß Ersatz geschaffen werden. Der Mörtel in einem Gewölbe, dem Bogen an sich, dient ja nicht als Bindemittel. Er hat vielmehr die Aufgabe, dort an den Stellen, an denen die Gewölbesteine bedingt durch Unregelmäßigkeit ihrer Gestalt, keinen direkten Kontakt zueinander haben, diesen herzustellen. Ein Lückenbüßer sozusagen. In dieser Funktion muß er in seinem Festigkeitsverhalten, den von Außen einwirkenden Kräften, genügend Widerstand entgegenbringen, er darf nicht zwischen den Gewölbesteinen zermahlen werden, sprich aus den Fugen "gedrückt" werden. Ein transparenter Anstrich, nützt also wenig. Mein Vorschlag wäre, die Fugen, soweit bröselig, auszukratzen und zu säubern. In diese Fugen einen verlängerten Kalkmörtel aus scharfkantigen Kies tief eindrücken und aushärten lassen. Dabei nicht die ganze Gewölbefläche mit einem Mal säubern, sondern abschnittsweise und zwar beginnen an den Kämpfern. Einmal die Seite, dann folgt die gegenüberliegende Seite. Der Scheitel sollte zum Schluß drann kommen. So kann er sich im Laufe der Baumaßnahme noch setzen und man erwischt ihm quasi im Endzustand. Hier wurde noch erwähnt, daß auch der Mörtel der Widerlagermauern, aus den Fugen drückt. Zuallererst müssen also die Widerlager gesichert werden. Es ist nicht auzuschließen, daß durch den permanenten Wärmedruck auf die Widerlager, es zur Austrocknung des umgebenden Erdreichs kam. Die Widerlager sind also nur noch bedingt in der Lage, den aus dem Gewölbe kommenden Schub aufzunehmen. Wie lange noch, da der äußere Feuchtedruck fehlt. Es ist also angebracht, Ursachenforschung und Sicherungsmaßnahmen einzuleiten. Ein Gewölbe ist nur so gut wie seine Widerlager. Mfg ut de ole Mark.