Antwort von Handwerker bekommen
So, kleiner Zwischenbericht:
Ich habe dem Handwerker eine eMail geschrieben, in dem ich auf die drei Punkte der meiner Meinung nach mangelhaften Ausführung eingegangen bin. Letztes WE hatte ich auch einen Fachmann vor Ort (Energieberater BAFA), der sich das Werk angesehen hat und auch meinte, dass kann so nicht bleiben. Der Handwerker hat mir geantwortet und folgendermassen Stellung bezogen:
1. Der Auftraggeber hätte aus Kostengründen eine andere Ausführung mit Einbringung einer Dampfbremse und vorherige Entfernung der vorhandenen Mineralwolle aus Kostengründen nicht gewünscht. Daher wurde es auch nicht gemacht.
2. Wegen den beiden offenen Seiten meinte er, dass bei einer Einblasdämmung und zugigen Luftverhältnissen im Dachboden das Herumwirbeln der Flocken nornal sei und erfahrungsgemäß nach einiger zeit aufhört. Ggf. könnte man die Randbereiche mit Wasser besprühen, dann verfestigt sich das Isofloc.
3. Wegen der Statik meinte er das zusätzliche Gewicht des Isofloc beträgt nur ca. 3,8 kg, das würde der von unten an die Holzbalken genagelten Spanplatten mit Rigips nichts ausmachen. Die kommen schon nicht runter.
Meine Meinung hierzu ist folgende, vielleicht kann die ja noch jemand bestätigen, wenn hier noch mitgelesen wird:
1. Der Handwerker ist doch verpflichtet ein Werk nach den anerkannten Regeln der Technik herzustellen. Dazu gehört der errichten nach gültigen DIN-Normen, die als anerkannt gelten dürfen oder zwischenzeitig neueren Erkenntnissen. Eine Ausführung, bei der nach größter Wahrscheinlichkeit Tauwasser innerhalb der Dämmung entsteht und die Diffusionsfähigkeit nach außen zur kalten Seite abnimmt, entspricht meiner Meinung nach nicht den Regeln der Kunst. Außerdem müsste der Handwerker, wenn der Auftraggeber ausdrücklich eine Bestimmte abweichende Ausführungsform wünscht über die dabei entstehenden Risiken aufklären und sich schriftlich die anderslautende Weisung bestätigen lassen. Erst dann kommt der Handwerker aus der Haftung. Sehe ich das so richtig?
2. Die Winddichtigkeit einer solchen Konstruktion in einem belüftetetn Kaltdach lässt sich meiner Meinung nach nicht durch die Verfestigung mit Wasser herstellen. Diese Form ist von Isofloc zwar vorgesehen, aber doch nur in unbelüfteten Warmdächern!? Sehe ich das auch richtig?
3. Wegen der Statik kann mir eben keiner so genau sagen, ob die Decke hält oder nicht. Wenn ich das meinen Unterlagen richtig entnommen habe, dann sind die unteren Platten in 20cm Abständen mit 2,8mm dicken und 59mm langen Nägeln befestigt wurden. Der Sparrenabstand beträgt 62,5cm und die Gefachlänge 125cm. Hört sich stabil an, ich denke auch mal aus dem Bauch raus das 4 zusätzliche kg pro qm nicht viel ausmachen.
Es würde mich freuen, wenn noch einer der Fachmänner und Architekten Stellung nehmen und mir Tipps für das weitere Vorgehen geben könnte!
Als eine Lösung für das Feuchtigkeitsproblem könnte doch sein, die OSB-Platten komplett zu entfernen und statt dessen diffusionsoffene Holzfaserplatten (Steigo/Pavatex/Unger/etc., welche wären zu empfehlen und begehbar?) aufzubringen oder als Alternative eine Winddichtigkeit mit Flies herzustellen und mit Rauspund und 5 mm Abstand zwischen den Brettern die obere Beplankung herzustellen.
Wäre das eine Alternative?
Lieben Dank an das Forum!
Dominik