Ist eine Außenwanddämmung von Sandstein möglich?

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Burkhard Metze

Guest
Mein Haus Baujahr 1875 (steht nicht unter Denkmalschutz oder anderen Einschränkungen) soll einen neuen Außenputz bekommen.
Der Sandsteinkeller ist in den Hang hinein gebaut. Aufgrund fehlender Horizontalsperre ist der Sandstein immer etwas feucht. Auf der Talseite schaut die Kelleraußenwand ca. 1.8m heraus. Immer bei niedrigen Temperaturen bildet sich Schwitzwasser und Schimmel auf der Kellerinnenwand. Wäre es ratsam beim anbringen des neuen Außenputzes die sichtbare Kelleraußenwand zu dämmen? Wenn ja, mit welchen Werkstoff?
 
sandsteinwand

hallo,
diese Frage wurde bereits unter Nr 28118 behandelt, allerdings nach dem Dämmen und Putzen der Außenwand.
Ich würde mich daher dreimal überlegen ob eine Sandsteinwand verputzt sein soll oder nicht. Vielleicht gibt es andere Methoden der Trocklegung, die man an Ort und Stelle bestimmen muss (Vielleicht im Erdreich mit einer hinterlüftete Noppenbahn). Schwitzwasser und Schimmel könnten ihre Ursache in mangelder Querlüftung haben, Sandstein ist eigentlich einen sehr guten Feuchtigkeitsregulierer.
m.f.g.
J.E.Hamesse
 
Sandsteinwand

Hallo Oberfranken - hier mittelfranken

möglich ist es schon
zu prüfen wäre es ob es sinnvoll ist - oder ob es sinnvollere Möglichkeiten gibt dem Gebäude positives zu tun!
Ansehen bringt mehr infos und hilfe!

Florian Kurz
 
hallo, wie wird den eine hinterlüftete Noppenbahn eingebaut ? (Testfrage!)

v.G.
Michael Reisinger
 
Machen Sie den Fehler nicht, an die herrlich funktionierenden Sandsteine eine Dämmung einzubauen. Wer das Ihnen rät, hat keine Ahnung von Sandsteinen. Maximal einen reinen Kalkputz außen, sonst nix. Innen können Sie mit Lehmsteinen eine 11.5 oder 17.5 cm starke Wand zur Dämmung und Speicherung von Wärme vorsetzen. Wandheizung wäre ideal. Am Sonnabend hatte ich einen Tag der offenen Baustelle, alle Besucher waren dermaßen begeistert. Man muss es erlebt haben.

Dichtung im Fundamentbereich mit fest gestampften Lehm und um Gottes Willen keine Drainage einbauen. Damit erleben Sie das Blaue Wunder (das Original steht in DD). Schicken sie mal ein paar Bilder, da kann man sich besser eine Übersicht verschaffen.

Und bauen Sie sich auch keine Hinterlüftung an den Sandsteinen ein. Da kondensiert nur das Wasser im Sommer an den kalten Sandsteinen!

Für´s erste Viele Grüße
Michael Reisinger
 
Sandsteinfundament

Guten Tag,

warum darf man denn an Sandsteinfundamente keine Drainage legen?
 
Artikel 12 -22. Ausgabe - 2002 - Meißner Amtsblatt

Drainagen - wie sie nicht gebaut werden sollten
eine Beitragsserie vom Michael Reisinger, Planungsbüro für gesundes Bauen
Das Thema rund um die Drainagen ist eine heikle Angelegenheit. Auch hier offenbart sich der Zwiespalt, in dem die heutige Bauindustrie steckt - soll doch gerade an dieser Stelle der Grundstein für ein solides Haus gelegt werden. Viele übernehmen für diesen Bereich bedenkenlos die Vorgaben aus den DIN-Vorschriften und überblicken nicht, welche Gefahren letztendlich im ausgeführten Detail liegen. Ich selbst habe erfahren müssen, dass ebenso Fachberater, die Drainagematerialien anbieten und vertreiben, Wissen zur richtigen Wasserableitung nur unzureichend besitzen. Wenn ich auf Baustellen oder in Fachseminaren schildere, dass in einer Drainage kein Wasser fließt, wenn man dieses direkt darüber schüttet, denken die meisten, dies sei ein schlechter Scherz. Erst nach einem kleinen vorgeführten Modellbeispiel wird so mancher sehr nachdenklich. Probieren Sie es selbst!

Viele werden den hier dargestellten Detailvorschlag nach DIN sicherlich kennen. Darin sind nach meiner Meinung 5 grobe Fehler vorhanden. Machen Sie selbst einen kleinen Test und Sie werden schnell herausfinden, ab welchem Zeitpunkt Wasser in der Drainage überhaupt fließen kann. Doch nur, wenn das Wasser höher als die Rohrsohle steht. Wenn es unterhalb der Sohle steht und nicht abfließen kann, wird der anstehende Boden durchfeuchtet. Bindige Böden können so unzulässig aufgeweicht werden und es kann zu nachträglichen Setzungen am Gebäude kommen. Gerade bei alten Häusern ist dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Bei fehlerhaften Dichtungen und/oder Rissen kann das stehende Wasser für die Baukonstruktion zudem ernsthafte Feuchtigkeitsprobleme darstellen. Nicht selten wird das Drainagerohr auch direkt auf dem Boden verlegt. Da in der Überzahl orangefarbene oder gar die falschen gelben gelochten Rohre verwendet werden, muss auch hier mit Durchfeuchtungen des Bodens gerechnet werden. Denn alles anfallende Wasser kann dort nicht ordnungsgemäß abgeleitet werden. Fehler werden jedoch nicht nur im Fundamentbereich eingebaut.

Warum lassen wir überhaupt erst zu, dass das Regenwasser über die hausumlaufende Kieselsteinfläche zum Fundamentbereich fließen kann? Kieselsteine bieten nur geringfügigen Schutz gegen aufspritzendes Wasser. Mit den Jahren veralgen und verschmutzen diese so sehr, dass sie den einst gewünschten Effekt und Schutz nur noch sehr unzureichend erfüllen. Kosten für Reinigung oder gar Austausch könnten zweckdienlich anderweitig eingesetzt werden. Auch die Betonrasensteinkante kostet nur Geld und erfüllt ihren Zweck in falscher Richtung.

Viele suchten nach Lösungen und so manches wurde probiert. Es wurde Neues entwickelt und vorgeschlagen, aber leider nur sehr wenig wirklich verbessert. In manchen Fällen wurde sogar mehr Schaden als Nutzen herbeigeführt, so auch im Bereich der Drainage. Nicht selten wurden Betonplatten direkt am Haus verlegt. Ein jeder, der ein bisschen Zeit zum Beobachten hat und sich kritisch mit dieser Problematik auseinandersetzt, wird sich rasch erklären können, warum es auch bei dieser Variante immer zu Feuchtigkeitsproblemen im Fassadenbereich kommen wird und muss. Bei alten Häusern ist dies gravierender als bei Neubauten.

Gerade während der Hochwasserkatastrophe wurde einigen Hausbesitzern die Drainage richtig zum Verhängnis. Denn durch diese wurde das Wasser erst zugeführt, anstatt es vom Haus fern zu halten. Das reißende Wasser hatte ein leichtes Spiel, diesen Bereich auszuspülen. So mancher Neubau in leichter Bauweise und mit dichtem Keller aus WU-Beton schwamm so einfach auf.

Wer neu bauen oder auch sanieren will, braucht gute, zuverlässige und verständliche Grundlageninformationen - unbeeinflusst von fragwürdigen Ideologien, fehlerhafter Bauphysik oder massiven Marktinteressen. Dabei geht es wesentlich einfacher, preiswerter und vor allem langlebiger.

Die eingesparten Gelder könnten für höherwertige Materialien, wie z.B. für die Gestaltung von Innenräumen ausgegeben werden. Mancher Wunsch könnte erfüllt werden, so z.B. der Einbau von Dielen. Diese sind nicht nur schöner für das Auge, sondern auch gut für unsere Füße, da die Oberflächen wärmer sind als Fliesen oder PVC. Selbst bei diffusionsoffenen Fußbodenunterbauten sind sie ideal einsetzbar und haltbarer als so mancher, heute neu eingeführter Konstruktionsaufbau.

Nicht selten werden bei alten Häusern Drainagen vorgesehen. Man erhofft sich, dass damit die Ursache für Feuchteschäden im und am Mauerwerk beseitigt werden. Für den Bauherren ist es eine teure Entscheidung, die weitere und ggf. weit größere Schäden nach sich ziehen wird. Doch meist liegt auch hier die Ursache in falsch verwendeten Materialien. Nicht selten wurden Fußböden bei Altbauten abgedichtet, die Wände mit Zementputzen und dichten Farbanstrichen versehen sowie innenseitig tapeziert. Folgeschäden sind nur zu logisch. Die Suche nach der wirklichen Ursache sollte gewissenhaft und konsequent erfolgen und nicht jedes vorgeschlagene Detail bedenkenlos umgesetzt werden.

Planungsbüro für gesundes Bauen: kostenfreie Bauherrenseminare zu verschiedenen Themen des gesunden Bauens - Anfragen unter 0351- 8387089 oder www.gesundes-Bauen.com


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