Schwingungen - Haus abkoppeln

Diskutiere Schwingungen - Haus abkoppeln im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Ich bin neu hier im Forum und möchte mich ersteinmal kurz vorstellen. Wir sanieren seit einigen Jahren ein etwas 110 Jahre altes Haus. Es bestht...
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axl0815

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Ich bin neu hier im Forum und möchte mich ersteinmal kurz vorstellen.
Wir sanieren seit einigen Jahren ein etwas 110 Jahre altes Haus. Es bestht im Kern aus Fachwerk und ist von massiven Mauern umgeben.
Seit April diesen Jahres wohnen wir nun endlich in zwei Zimmern die schon fertig sind.

Leider verläuft genau vor dem Haus eine stark frequentierte Strasse welche auf Grund von Denkmalschutzanforderungen mit kleinen Granitpflaster gepflastert wurde.

Da sich das ganze Ensemble auf einer sumpfigen Insel befindet werden die Schwingen der Strasse direkt auf unser Haus übertragen und es schwingt mit.

Ein mit einem Gutachten betrauter Schwingungstechniker meinte, dass man gegen die Schwingungen wenig machen kann. Er meinte aber auch, dass man unter Umständen das Haus von der Strasse abkoppeln könnte.

Hat damit schon mal jemand Erfahrungen gesammelt? Wie macht man sowas?

Vielen Dank im Voraus.

Axel
 
Hallo,

bei hochreichendem Grundwasserspiegel geht das gar nicht.
Sonst kann man einen Graben mit senkrechten Wänden ausheben, der zwischen Straße und Haus zu liegen kommt und diesen mit Sand auffüllen. Er muß tief genug hinunterreichen und soll dann die Stoßwellen absorbieren.
Alternativ kann man eine Schlitzwand erstellen und diese ausbetonieren.
Das ist aber auch finanziell keine Kleinigkeit.

Grüße vom Niederrhein
 
Schwingungen

als Baudynamik-Vertiefer und ehem. freier Mitarbeiter in einem Baudynamik-Büro kann ich vielleicht etwas beitragen:

Es handelt sich um tieffrequente Schwingungen, die über das Erdreich und die Fundamente ins Haus übertragen werden. Dies erfolgt in senkrechter Richtung - es müßten also unter die Fundamente sog. Feder-Dämpfer-Elemente eingebaut werden, welche dann ihrerseits wieder auf einem Fundamentbalken stehen.

Gesehen habe ich das z.B. bei Audi in Ingolstadt, wo neben dem Stanzwerk ein Hochhaus steht, das auf diese Weise schwingungsentkoppelt wurde. Die Kosten dafür sind natürlich immens und im vorliegenden Fall unrealistisch.

Da die massiven Mauern wiegesagt von unten angeregt werden bringt ein seitlicher Graben überhaupt nichts - außer vielleicht er wäre sehr tief und als Gleitlager augebildet. Es müßte dann verhindet werden, daß sich die Lastabtragungs-kreise überschneiden bzw. beeinflussen ...
 
Ausziehen...?!?

Vielen Dank schon mal...für die nützlichen Antworten.

Leider ist das etwas entmutigend.
Aber soetwas habe ich schon fast erwartet. Einfach sind Schwingungen, denke ich, nie in den Griff zu bekommen.

Aber vielleicht sollten wir nicht vom Idealfall, alle Schwingungen weg und ein Leben wie auf der ALM, wegkommen. Vielleicht gibt eine Möglichkeit die Belästigungen zu vermindern.
- Ich habe sämtliche Balken im Haus verstärken lassen, bringt natrülich nur bedingt etwas, wenn das ganz Haus schwingt.
- Ich habe die Fussböden als massive Platte umgesetzt.

Meine letzte hoffnung wäre jetzt noch ein "Graben" zwichen mir und der Strasse.

Zu allem Überfluss ist unser Haus auch noch eine Art "Reihenhaus" und unter uns befindet sich ein Bodendenkmal.

Gibt eine Linderungsmöglichkeit? Oder ist alles für die Katz?

Ich würde gern unter mein Haus Schwingungsdämpfer bauen...nur leider habe ich den Haken zum Hochheben des ganzen Gebäudes noch ned gefunden.

Vielleicht können die Profis hier im Forum mit guten Tipps weiterhelfen.

Gruß.
Axel
 
Haken

normalerweise befindet sich der Haken zum Hochheben irgendwo im Dachgeschoß ... Spaß beiseite

Ich weiß nicht wie weit die Straße von derAußenmauer entfernt ist. Theoretisch könnte man sich 2 nebeneinander liegende Spundwände vorstellen. Die eine müßte dann das Haus und die andere die Straße seitlich abstützen. Die beiden Wände dürfen dann nicht wie bei einem normalen Verbau gegeneinander abgestützt werden sondern genügend weit ins Erdreich gerammt werden daß sie als Kragträger funktionieren. Dazwischen wäre dann ein Spalt - einige Meter tief.

Ziemlich hypothetisch - genausogut könnte man die Straße neu machen und auf Styroporblöcken lagern - (habe ich tatsächlich schon gesehen und funktioniert auch)

Oder zumindest die Bodenplatte im Inneren entkoppeln (federnd lagern) - dann würde es zumindest im EG nicht vibrieren.

Oder unter den Sesseln, Betten und Schuhen Federn anbringen ...

Gruß,
 
Traurig aber wahr...

Ich habe Tatsächlich Gummipuffer unter meinem Bett. :-(
Und die sind nicht da um die Nachbarn zu schützen.

Aber an etwas wie diese "Spundwände" hatte ich gedacht. Ich wollte meine Aussenwand ausgraben und dann zwei Noppenbahnen mit den glatten Seiten zueinander zwischen mir und der Strasse bringen.
Meine Vorstellung wäre, dass sich dann beide Seiten unabhängig voneinander bewegen oder besser stillstehen können.
Aber ob das etwas bringt weiß ich ned. Habe es aber schon mal irgendwo gesehen.

Gruß.
Axel
 
Langsamer fahren

Das Problem kenn ich! Einmal wohnte ich an einer Bushaltestelle, und jetzt in der Innenstadt mit Kopfsteinpflaster.

Eine vergleichsweise einfache Massnahme ist eine GESCHWINDIGKEITSBESCHRÄNKUNG auf 30 km/h.

Haben wir jetzt. Ausgenommen irrwitzige Taxifahrer bei Nacht halten sich die meisten Autofahrer daran, und das hilft sehr viel!

Ausserdem parken wir Anwohner "ein wenig schief", das ist sehr wirksam (hehe).

stt
 
Thema: Schwingungen - Haus abkoppeln

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