Haariges mit Fruchtkörper an der Gewölbekeller Decke ??

Diskutiere Haariges mit Fruchtkörper an der Gewölbekeller Decke ?? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo, wir haben einen leicht feuchten Gewölbekeller, seit ein paar Tagen beobachten wir das sich an manchen Stellen ein weißer und gelber...
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Thilo1

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Hallo,

wir haben einen leicht feuchten Gewölbekeller, seit ein paar
Tagen beobachten wir das sich an manchen Stellen ein weißer und gelber haariger Flaum an der Decke ansammelt.

An manchen Stellen sind sogar eine Art Coocon oder Fruchtkörper ca. Stecknadelgroße wie kleine Eier mit dunklem Deckel aussehende Dinger !!

was kann das sein ??

Gruss

Thilo
 
Tintlinge

Sie haben in ihrem Gewölbekeller offenkundig ein erhebliches Feuchtigkeitsproblem. Auf dem Foto meine ich Mycel bzw. Ozonium sowie beginnende Fruchtkörperbildung eines Pilzes aus der Gattung der Tintlinge erkennen zu können. Diese gehören zu den wenigen Pilzen von denen bekannt ist, dass sie auch Mauerwerk durchwachsen können. Holz wird nur langsam abgebaut. Als Nahrung können aber auch andere organische Materialien dienen.

Wichtig ist bei diesem Befund, dass Tintlinge sehr viel Feuchtigkeit benötigen. Befindet sich oberhalb des Gewölbes noch eine hölzerne Fußbodenkonstruktion oder besteht auch nur der Verdacht, dass dort noch Holz verbaut ist, empfehle ich ihnen dringend den Fußboden aufzunehmen. Wenn die Lebensbedingungen für Tintlinge vorhanden sind, können sich oder haben sich u.U. schon weitere holzzerstörende Pilze etabliert. Dies kann u.U. teuer werden, wenn nicht gehandelt wird.

Also: Fußboden öffnen - Sachverständigen für Holzschutz ranholen, der Hausschwamm von Tintlingen unterscheiden kann - Feuchtequelle aufspüren und beseitigen.
Wenn ausschließlich Tintlinge beteiligt sind, reicht Trockenlegung als Bekämpfungsmaßnahme. Mycel und Fruchtkörper sollten raumseitig jedoch entfernt werden (abflammen), weil diese guten Nährboden für Schimmelpilze bieten.

Sachverständige finden sie z.B. unter www.dhbv.de.

Gruß
Boris Blenn

PS: Bei Tintlingsbefall dürften die "kleinen Eier" nicht lange stecknadelgroß bleiben. Es müsste sich eine typische Pilzform mit Stiel und Hut bilden, welche nach kurzer Zeit zu einem schwarzen, "tintenartigen" Rest zerläuft. Vor Ort sollte der Befall von einem Fachmann aber auf jeden Fall noch begutachtet werden. Also noch nicht abflammen und Spuren vernichten...
 
Pilze im keller

Hi,

danke für die Antwort.

So sieht der Fruchtkörper jetzt aus.. scheint also ein Tintling zu sein oder ?

Diese Pilze sind nur an der Decke und nur genau in der Mitte vom Keller.

Anscheinend ist dort am wenigsten Zugluft oder !!

Gibt es für diese Pilze Nahrung in den Steinen oder nur in der Holzdecke darüber ? Von oben ist der Holzboden weder feucht noch anders auffällig !!??

Wie sollte man diese Pilze am besten entfernen ??

Danke !!
 
Versteckter Wasserschaden?

Ja, es ist ein Tintling und anhand der abgeknickten Wuchsrichtung würde ich mal sagen, dass er vertikal aus einer Wand im Übergangsbereich zwischen Gewölbedecke und Kellerwand gewachsen ist. Also an einem tiefen Punkt des Gewölbes, der relativ weit von der hölzernen Fußbodenkonstruktion entfernt ist. Tauwasserausfall an der Gewölbedecke wird als Feuchtequelle auf keinen Fall ausreichen, um die Lagerhölzer oder die Unterseite der Dielung dauerhaft über Fasersättigung zu halten. Die Tintlingsbefälle, die ich bisher untersucht habe, traten immer in Verbindung mit einem Wasserschaden bzw. an sehr nassen Kelleraußenwänden auf.

Ich rate daher nochmals, den darüber liegenden Fußboden sowie in der Nähe verlaufende Heizungsrohre untersuchen zu lassen. Wenn Sie sich scheuen, nur aufgrund eines Verdachts die Dielenbretter aufzunehmen, könnten als zerstörungsarme Voruntersuchung auch mit einem Schlangenbohrer die Lagerhölzer von oben angebohrt werden. Die Bohrspäne wird bereits viel über den Zustand der Hölzer aussagen. Auch eine "Schnüffelprobe" an den Bohrlöchern kann nicht schaden.

Parallel zu den Öffnungsarbeiten würde ich zudem Ihren Gebäudeversicherer kontaktieren. Bei Wasserschaden winkt vermutlich eine Schadensregulierung.

Zu Ihren weiteren Fragen: Von den Steinen ernähren sich die Tintlinge natürlich nicht. Auch organische Schmutzablagerungen am Mauerwerk reichen in keinem Fall aus. Da in einer Gewölbeschüttung üblicherweise kein organisches Material vorhanden sein sollte, sehe ich immer noch den Holzfußboden als Hauptverdächtigen für die Nahrungsquelle.
Zum Entfernen des Pilzes hatte ich im ersten Beitrag bereits das Wesentliche gesagt.

Gruß
Boris Blenn

PS: Fotos vom weiteren Verlauf der Ursachenforschung würde ich begrüssen.
 
Sachverständiger war da !

Nun war also ein Sachverständiger da !

Mit einer Kamera konnte man an der Unterseite des Holzbodens ein ganz wenig weißen Flaum an zwei Stellen erkennen.

Die Analyse des Pilzes kommt in ein paar Tagen.

Bleibt die große Frage wo die Feuchtigkeit herkommt ? Es gibt dort kein Wasserrohr oder dergleichen.

Reicht da schon die Feuchtigkeit die vom Keller durch die Steine hochsteigt ( der Keller ist eigendlich nicht übermäßig feucht..ganz normal für einen Gewölbekeller)
oder muss es ein Rohrbruch Schaden sein..der war im Januar aber halt ganz woanders...

Gibt es auch eine Möglichkeit mit Gas dem Pilz in dem Raum
zwischen Gewölbedecke und Holzboden zu bekämpfen ??

Danke für die Hilfe werde weiter Berichten !
 
Hallo,

@Begasung:
Hausschwamm (und damit wahrscheinlich auch alle anderen Pilze) können zwar mit Methylbromid bekämpft werden, dieses Sonderverfahren ist aber aufgrund der Ozonschicht schädigenden Wirkung seit 2004 verboten. Zudem hätte es keine vorbeugende Wirkung. Davon abgesehen: ein neuer Fußboden wäre wesentlich billiger.

@Randbedingungen:
Ist die Schüttung denn feucht? Wurde die Holzfeuchte der Dielung und der Lagerhölzer gemessen? Wo war denn der Wasserschaden und wurde eine Trocknung durchgeführt? Liegt vielleicht oberhalb der Dielung ein dampfdichter Belag? Unter z.B. einem PVC-Boden kann nach einem Wasserrohrbruch die Schüttung in einer Gewölbedecke über Jahre nass bleiben.

Mir ist noch nicht so ganz klar, warum zu diesem Zeitpunkt bereits eine Laboruntersuchung stattfindet. Es sei denn, diese wurde von der Versicherung gefordert, um sich möglicherweise aufgrund der Schwammausschlussklausel aus der Schadensregulierung herauszuwinden.
Unabhängig davon, ob es sich um Echten Hausschwamm, andere holzzerstörende Pilze oder um Schimmelpilze handelt: Die Dielung ist bereits befallen - die Lagerhölzer dann erst recht - die Lebensbedingungen für Pilzwachstum im Allgemeinen augenscheinlich optimal. Bedeutet meiner Meinung nach eine Öffnung des Fußbodens, eine technische Trocknung der Schüttung sowieso. Anhand des Befallsbildes könnte sich dann eine Laboruntersuchung erübrigen (Stränge, Fruchtkörper etc. können u.U. makroskopisch zugeordnet werden).

Das war jetzt vielleicht aus der Ferne etwas zu oberklug daher geredet :) Letztendlich können solche Maßnahmen auch nur vor Ort entschieden werden. "Weißen Flaum" würde ich, sofern nichts anderes zu finden ist, auch ins Labor geben.

Gruß
Boris Blenn
 
Pilzbefall

Hallo,

der Sachverständige wollte die Loboruntersuchung !

Er hat in die Kellerdecke ein Loch gebohrt und ist mit der
Kamera in den Schwischenraum, dort konnte man erkennen das alles Holz recht Neu war was ihn gewundert hat ( warum haben die den das ganze Holz schon erneuert ? hatten die schon mal ein Pilz Problem ??).

Man konnte dann auf der ganzen wirklich gut aussehenden Holzfläche 2 Stellen mit weißen Flaum erkennen mehr nicht !!
Keine Pilzstränge die von unten nach oben oder umgekehrt wachsen !

Die Erde die beim bohren herausfiel war nicht feucht !!

Würde es was bringen den Zwischenraum von Außen mit belüftungslöchern zu versehen ??

Wir wollen halt den neuen Parkett nur im äußersten Notfall
aufreißen !!

Laut Vorbesitzer wurde der Boden 1993 neu gemacht aber es gab nie ein Schimmel Problem !!

Danke !!

Gruss

Thilo
 
Interpunktion nimmt zu...

die Fragen auch, nur über die Randbedingungen bleibt man als Leser im Unklaren. Dies ist vielleicht auch nur vor Ort zu überblicken. Aber: Sie haben doch nun einen Fachmann hinzugezogen. Ihre Decke sollte also in guten Händen sein.

Ich persönlich rätsele noch über folgendes: Decke unten feucht, oben an der Dielung weißes Mycel, also wahrscheinlich auch feucht (Holzfeuchte gemessen?) und in der Mitte alles trocken? Hmmm...

Bin gespannt auf die Laboruntersuchung.

MfG
 
Thema: Haariges mit Fruchtkörper an der Gewölbekeller Decke ??

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