Fußbodenaufbau im Naturstammhaus

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Chris34

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Hallo werte Forengemeinde,
bisher war ich in diesem Forum immer nur stiller Mitleser und habe viele Informationen daraus ziehen können, allerdings habe ich nun ein spezielles Anliegen und bitte euch daher um einen Ratschlag.
In den letzen 1,5 Jahren habe ich ein Naturstammhaus gebaut. Aktuell sind wir beim Innenausbau angelangt und ich muss mich nun endlich entscheiden wie der Fußbodenaufbau mal aussehen soll. Kurz zu den Eckdaten: Die Bodenplatte ist 9x10m und 20cm stark (kein WU-Beton) darunter liegt eine PE-Folie und darunter ist zwischen 40-140cm verdichteter Frostschutzschotter. Ringsherum ist ein Streifenfundament gegen Erdreich bzw. den Frostschutz betoniert. Eine Drainage haben wir nicht. Laut Aussage eines befreundeten Tiefbauers der mich damals beraten hat, kann ich mir die sparen, da dort nie Wasser fließen wird. Auf der Bodenplatte ist ein 25cm hoher Sockel aus Schalsteinen gemauert auf denen die erste Stammlage liegt. Da ich innen später nichts von dem Sockel sehen möchte muss ich nun diesen Raum irgendwie ausfüllen ohne dafür ein Vermögen auszugeben. Der ursprüngliche Plan waren Lagerhölzer 22cm hoch alle 80cm und darauf 3cm Massivholzdielen. Sollte es diese Variante werden, welcher Dämmstoff zwischen den Lagerhölzern wäre anzuraten? Schüttung oder Dämmplatten? Und ist es notwendig den kompletten Raum mit Dämmung auszufüllen oder reichen bspw. auch 15cm? Da das Bad und der Eingansbereich gefließt werden soll, dachte ich mit meinem laienhaften Verständis an die Variante niedrigere Lagerhölzer zu verlegen, darauf dann mit Estrich ausgegossene Schwalbenschwanzplatten. Ist das eine Möglichkeit oder ist die Idee komplett abwegig?
Wegen der Kältebrücken die die Hölzer möglichwerweise verursachen, hatte ich auch schon die Idee zunächst den ganzen Raum mit druckfesten Dämmplatten (ca. 10cm) auszulegen, darauf dann wiederum alle 80cm Lagerhölzer und Dielung. 25cm ist einfach verdammt viel Raum. Vielleicht wäre es am besten ich lasse nochmal 10cm Beton reinlaufen? Irgendwie bin ich mit meinem Latein am Ende und suche hier einen kompetenten Rat. Weiterhin stellt sich mir die Frage ob es zwingend nötig ist, die Bodenplatte gegen aufsteigende Feutgikeit abzudichten. Schweißbahn, Kaltklebebahn oder doch eine Dichtschlämme? Bisher sah die Bodenplatte und auch der Sockel immer trocken aus (auch letzte Woche, wo aufgrund Starkregen das halbe Dorf überschwemmt war, konnte ich nichts dergleichen festellen). Wenn es nötig ist kann ich gern nochmal ein paar Bilder einstellen. Vielen Dank für`s lesen und noch ein schönes Wochenende. Gruß Christian
 
Bodendämmung

In deinem Fall würde ich den gesamten Hohlraum bis Unterkante Dielung mit Zellulose ausblasen, was aufgrund der enthaltenen Salze auch Mäusebesiedlung verhindert.

Allerdings hätten solche Fragen vor dem Hausbau geplant werden sollen, was unnötigen Aufwand verhindert hätte.

Da die Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur bei Fußböden wesentlich geringer sind als bei Außenwänden wirken sich Wärmebrücken und schlechtere Dämmung hier wesentlich weniger aus.

Bei 50 bis 60 cm Balkenabstand können auch günstigere 21 mm Dielen verwendet werden.
Bei trockenem Untergrund und diffusionsoffenem Bodenaufbau kann auf Abdichtungen verzichtet werden
Andreas Teich
 
variante-andreas-feuteempfindlicher-i24611_201861715509.jpgDanke Andreas...

...für deine Anmerkungen. Klar wäre es streßfreier gewesen, wenn die Planung von Anfang an festgestanden hätte. Aber das Kind ist doch hoffentlich noch nicht in den Brunnen gefallen...
Die Variante mit den Lagerhölzern wird es wohl werden. Wahrscheinlich kreuzweise verlegt, die erste Lage 12cm, die zweite 10 cm stark. Mit was kann ich die Lagerhölzer am besten unterfüttern, falls die Bodenplatte kleine Unebenheiten aufweist? Bei der Wahl des Dämmstoffs bin ich noch skeptisch. Zellulose ist doch ein eher feuchteempfindlicher Dämmstoff. Wäre Perlite nicht geeigneter? Und welche Variante wäre in den Bereichen wo später gefliest werden soll zu bevorzugen? Ich häng zur Verdeutlichung mal ein paar Bilder an...
 
Fußbodenaufbau

Zellulose ist allenfalls gegen Nässe empfindlich und verklumpt dann wie Pappmaschee.
Übliche Feuchtigkeit ist kein Problem.
Perlite kann auch verwendet werden- läßt sich aber nicht so verdichten wie Zellulose, kann bei Löchern herausrieseln und ist teurer.

Bei Kreuzlage für die unter Lage die dünneren Hölzer verwenden und in größerem Abstand verlegen-ca 1m.
Unterfüttern zB mit Gummigranulatplatten, Dachfolienresten oä.

Kreuzungspunkte verschrauben.
 
Abdichtung

Hallo...

ist denn nur die Folie unter der Platte, aber keinerlei Abdichtung auf der Betonplatte?
Die Abdichtung würde ich keines weglassen - oder soll das Erdreich in den Haus abtrocknen? Die Folie unter der Bodenplatte soll eigentlich beim Betonieren nur verhindern, dass der Zementleim sich mit dem "Untergrund" verbindet...
 
Bodenabdichtung

Bei den geschilderten Verhältnissen kann kaum Bodenfeuchtigkeit entstehen.
Allenfalls die aus dem Beton entweichende Feuchtigkeit sollte abgesperrt werden.

Dafür genügt bei darüberliegenden diffusionsoffenem Aufbau eine dickere PE-Folie (0,2 oder 0,3 mm).
Nur bei Fliesen oder anderen dampfdichten Böden würde ich zB die Erika von Bauder oder die Katja Sprint oä verlegen.

Andreas Teich
 
Abdichtung

Üblich ist bei dem Aufbau/Unterbau nun mal eine Abdichtung - Knauf Katja oder ähnliches würde ich dort schon verlegen und die dann eben auch als Fläche an den Stößen verkleben....schon allein um zu verhindern, dass evtl. beim Einblasen der Zellulose etwas unter diese Überlappungen geblasen wird!

Ich denke, auch wenn es viele alternative Lösungsansätze gibt, die hier besprochen werden, so sollte man sich trotzdem an die üblichen Normen und Regeln halten - nicht alle sind falsch und fragwürdig.
 
Abdichtung JA! Aber der Rest?

Hallo zusammen, also nach langem hin und her werde ich jetzt doch eine Abdichtung einbringen. Als ich heute beim örtlichen Baustoffhändler die Knauf Katja Sprint geholt habe, wurde ein wenig über den geplanten Fußbodenaufbau gefachsimpelt. Laut Aussage des Verkäufers muss, oberhalb der Lagerhölzer eine Dampfbremse eingebracht werden. Ansonsten würden mir sonst im Laufe der Jahre die Lagerhölzer weggammeln. Ich habe das erstmal so geschluckt und anschließend mit unserem Bauing telefoniert, der genau diesen Aufbau, allerdings ohne Dampfbremse geplant hat. Nach kurzem überlegen bestätigte er, dass es tatsächlich im unteren Bereich der Lagerhölzer zum Tauwasserausfall kommen kann. Danach fühlt man sich schon irgendwie wie im falschen Film! Was meint ihr dazu? Unser Planer meint, wenn ich auf Nummer sicher gehen will, soll ich einen konventionellen Aufbau mit Styrodur und Estrich machen. Nur 25cm muss man damit erstmal hinbekommen ohne arm zu werden. Was meint ihr zu folgender Variante? 12cm Styrodur, darauf entweder direkt die Lagerhölzer oder eine Lage Spannplatten zur Lastverteilung, dann die Dielung. Zwischen den Lagerhölzern könnte zusätzlich noch mit Perlite/ Zellulose gedämmt werden...
 
Aufbau

Guten Morgen,

die Variante des Planers halte ich für sinnvoll, .d.h. die Abdichtung auf die Bodenplatte. Darauf kannst Du ja trotzdem die Lagerhölzer samt Dielen und Zellulose machen...damit haben viele Planer nur wenig Erfahrung, aber machbar ist es....es passt auch gut zum restlichen Haus - meine Meinung.

Warum Dir im Handel empfohlen wurde, auf die Lagerhölzer die Dampfbremse zu setzen, ist mir allerdings ein Rätsel...damit wären die Lagerhölzer auf der "feuchten" Seite - und es wird sich dort eine Ausgleichsfeuchte einpegeln - Beton hat eine höhere Ausgleichsfeuchte als Holz, weswegen man den direkten Kontakt Holz/Beton meiden sollte.
 
Joerjen...

...ließ nochmal genau meinen letzten Beitrag. Der Planer hat bestätigt das es ohne Dampfbremse zu Problemen im unteren Bereich der Lagerhölzer kommen kann...und das obwohl er es ohne Dampfbremse geplant hatte.
 
Planer

Der Planer verzichtet auf die Dampfbremse, aber nicht auf die Abdichtung - das würde ich nachvollziehen.

...aber ohne Alles...? Neee

Die obere (von den Verkäufern angedachte) Dampfbremse soll vermutlich das Eindringen und damit Auskondensieren der warmen/feuchten Raumluft vermeiden - ich denke, darauf kann man bei solch einem kapillaraktiven Aufbau verzichten...die Dielen (wenn sie denn geölt und nicht lackiert sind) lassen ein Abtrocknen dieser Feuchtigkeit zu....vom Grundsatz her denke ich, dass diese aber nicht falsch wäre! Falsch wäre sie dann, wenn keine Abdichtung vorhanden wäre
 
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