Keep calm ^-^
@Lutz:
schoener Beitrag, lustige Interpretation!
Ich geb dafuer mal einen Punkt, auch wenn ich einen Aspekt Deiner Interpretation anzweifeln moechte.
Zitat:
Und wenn er sieht, dass der Ausschlag weitergefressen hat am Hause, so ist es gewiß ein fressender Aussatz (Echter Hausschwamm) am Hause, und es ist unrein (schadhaft - merkantiler Minderwert wegen des hohen Wiederbefallsrisiko). Darum soll man das Haus abbrechen, Steine und Holz und allen Lehm am Hause, und soll es hinausbringen vor die Stadt an einen unreinen Ort.
Ich gehe davon aus, dass damals die Frage des merkantilen Minderwerts keine Rolle spielte, sofern ein Haus rein gesprochen wurde.
Abgerissen werden sollte es wohl viel eher, um ein Uebergreifen auf die direkt angebauten Nachbarhaeuser zu verhindern - so meine Meinung.
Aber in der Annahme, dass ich keinen Schwamm zu sanieren gehabt haette, gehst Du leider fehl. Doch dazu gleich mehr...
@Martin:
Selbstverstaendlich habe ich in dem kleinen Beitrag nur einen einzigen Aspekt angesprochen, der aber der entscheidende ist. Wo kein Wasser ist, in anderen Worten, wo die Holzfeuchte das Mass, das die Pilze zum Wachsen benoetigen, niemals erreicht wird, kann nichts wachsen. Weder Pilze noch Anobien fuehlen sich dann wohl.
@alle Leser:
Leider irrt Lutz in seiner Vermutung, ich haette bei der Sanierung meines Hauses keine Schwammschaeden zu beseitigen gehabt.
Die knackenden Straenge und das durchwachsene Mauerwerk sind Anzeichen genug gewesen, um mir eine teure Untersuchung des Gewaechses zu ersparen.
Die Ursache war eine vor 15 Jahren geplatzte Wasserleitung in der Aussentoilette. Netter grosser Fruchtkoerper unter der Dielung. Und das war offensichtlich nicht der erste Befall im AWC, denn es war, was sich bei der Demontage zeigte, zu DDR-Zeiten bereits einmal einfach eine neue Dielung auf eine durch einen noch frueheren Wasserschaden zerfressene Dielung aufgelegt worden. Diese "Sanierung" war auf keinen Fall DIN-gemaess, hat aber offenkundig Jahrzehnte, bis zum naechsten Wasserschaden, gehalten.
Habe schon aus Appetitlichkeitsgruenden alle bewachsene Dielung, Einschuebe, und den Fruchtkoerper entfernt. Das lackierte Holz habe ich verbrannt, das nicht lackierte kompostiert.
Zum Glueck war alles krachtrocken, so dass der Ekelfaktor sich in Grenzen hielt.
Nach der Demontage stellte ich erleichtert fest, dass die Balken aus Kernholz bestanden, kaum angegriffen und nagelfest waren. Beim Probebohren an verschiedenen Stellen war der Bohrwiderstand gleichmaessig und hoch, wie es sich gehoert. Schwingen tut auch nichts.
Habe das Ganze dann ein Jahr lang offen stehen gelassen, um etwaige Neubildungen zu beobachten, nichts passierte.
Vor zwei Monaten habe ich dann nach einer Oberflaechenbehandlung mit Holzessig ueberputzt, und das ist nun trocken und ich halte es fuer recht unwahrscheinlich, dass da was neu auswaechst, solange es so trocken bleibt wie es ist.
Low cost Sanierung halt, wie es frueher gemacht wurde. Hat in der Vergangenheit auch meist gut gehalten, sonst gaebe es ja wohl kaum noch Altbauten, schon gar nicht mit bis zu sieben Decken uebereinander. Frueher hat man auf eine vergammelte Balkendecke einfach eine neue drauf gesetzt und gut wars. Der Nachteil war halt, dass die Raumhoehe mit der Zeit immer geringer wurde...
Sicherlich werden unseren Sachverstaendigen hier die Haare zu Berge stehen, ich stelle mir das gerade vor und kann mir ein Grinsen kaum verkneifen.
Natuerlich habe ich das nicht einfach auf Geratewohl so gemacht, sondern eine Menge Literatur dazu gelesen, und mir meine Gedanken gemacht, um nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen.
Literaturhinweise:
-WTA Merkblatt “Der echte Hausschwamm – Erkennung, Lebensbedingungen, vorbeugende und bekaempfende Massnahmen, Leistungsverzeichnis”
-Huckfeldt/Schmidt: Hausfaeule- und Bauholzpilze – Diagnose und Sanierung
-Opderbecke 1909: Das Holzbaubuch
Weblinks:
http://www.bfafh.de/inst4/44/Echter_Hausschwamm.htm
http://www.holzfragen.de/
http://konrad-fischer-info.de/