Kondensproblem

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Uwe Franck

Guest
Hallo an alle Experten,
wir haben vor 3 Jahren ein Fachwerkhaus Baujahr 1900 gekauft.
Der Speicher ist nicht ausgebaut.Natürlich war beim Kauf die Speicherdecke nicht isoliert.
Nun hatte ich die Idee, um mir eine Menge Arbeit zu sparen einfach den Speicherboden, der betoniert ist (auf der Balkenlage liegen Bretter und dann etwa 5 cm wie eine Art Zementestrich)mi begehbarem Hartstyropor zu belegen.Also haben wir 10 cm dicke Styroporplatten mit Nut und Feder nach oben geschafft und diese kreuzweise aufeinander verlegt.Das war im November 2009. Im ersten Winter habe ich nichts bemerkt. Jetzt im zweiten Winterwurde vor ca. 5 Wochen die Decke an der Aussenecke im Schlafzimmer leicht braun.Das Schlafzimmer hat 2 Aussenwände, eine Giebelseite, eine Traufseite.Da dies zu der Zeit war, wo viel Regen fiel und gleichzeitig der Schnee schmolz( wir hatte ca. 4 Wochen lang Schnee auf dem Dach)dachte ich das käme von aussen.Vor 2 Wochen stellte ich nun fest, dass plôtzlich auch die Aussenwand in diesem Bereich braun wird. Nun war ich heute mit der Leiter auf dem Dach und konnte überhaupt nichts feststellen. Ich ging also auf den Speicher, entfernte die Isolierung und tatsächlich sind die Aussenbalken in genau diesem Bereich feucht.Bei der Verlegung haben wir uns über Kondensat keine grossen Gedanken gemacht, wir dachten das haus ist so undicht dass der Durchzug eigentlich alles wegtrocknen müsste.Nun ist das Problem aber tatsächlich aufgetreten und ich brauche nun einen Rat was ich tun kônnte.Habe schon gedacht in den Zimmern unterm Dach mit Folie abkleben, aber das gibt dann ja eine Riesenbaustelle un was passiert an den Zwischenwänden und den Aussenwandanschlüssen?Gibt es vielleicht eine einfache Lösung?

Vielen Dank für Ratschläge

Uwe
 
Kondensatproblem

Hallo Uwe,
die von Ihnen eingebauten Styroporplatten sind nicht luft- bzw- winddicht verlegt, das geht mit diesem Material auf einer nicht exakt ebenen Unterlage gar nicht. Damit ist die Dämmung zumindest in Teilen unwirksam, da sie von kalter Außenluft unterströmt werden kann, z.B. im Traufbereich. Das passiert bei stürmischem Wetter auf der Luvseite des Daches und der Außenwand.
Auf der Leeseite entsteht im Dachboden und der Außenwand Unterdruck, der warme und damit feuchte Raumluft durch die Decke und die sicher gerissene Estrichplatte saugt. Besonders undicht sind die Übergänge zu den Wänden.
Die warme Luft stömt durch die Fugen der Dämmung, Feuchte kondensiert dabei im Kontakt mit kalter Luft im oberen Bereich.
Ein besonderer Schwachpunkt ist die Tür bzw. Luke zum Bodenraum, die ist i.d.R. nicht dicht.
Das Kondensat läuft nach unten, da die Platten nicht kapillaraktiv sind und keine Feuchte aufsaugen.
Dann kann in harten, schneereichen Wintern Treibschnee durch die Ziegeleindeckeng in den Dachboden gelangen. Das können je nach Windverhältnissen erhebliche Mengen sein.
Wenn es dann wärmer wird, läuft das Tauwasser durch die Fugen der Dämmung nach unten.
Da haben Sie eine Erklärung für die Feuchteerscheinungen.

Was können Sie tun?
Räumen Sie das Schaumpolystyrol herunter.
Als Dämmung eignen sich Weichholzfaserplatten, Schüttungen oder Einblasdämmungen besser, da sie eintretende Feuchte aufsaugen und später durch Verdunstung abgeben.
Überprüfen Sie Ihre Zimmerdecken auf Luftdichtigkeit. Wenn Sie Risse mit schwarz verfärbten Rändern finden, zieht es da durch.
Bessern Sie den Putz dort aus, setzen Sie Sollfugen an Übergängen, dichten Sie Fugen ab.
Bei hochfeuchtebelasteten Räumen sollten Sie über den Einbau einer Unterhangdecke mit Dampfsperre nachdenken.
Halten Sie die Raumluftfeuchte durch Lüften klein.

Viele Grüße
 
Thema: Kondensproblem
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