das ist...
...alles gut und schön mit dem Natron. Ich habe aus guten Gründen als erstes den Versuch mit Spiritus empfohlen:
- ist einfacher und nicht ätzend
- Alkalien vergrauen das Holz. Hinterher muss neutralisiert werden, mit Essig- oder Phosphorsäure. Das reduziert die Vergrauung, jedoch der schöne Alterston des Holzes wird entfernt.
- bei viel Wasser Gefahr für Holzverbindungen, Verwerfen
Letztlich: Was genau ist "Natron"? Natriumcarbonat? Oder Natriumhydrogencarbonat? Beide sind nur schwach alkalisch und weniger geeignet.
Witzigerweise ist "Natronlauge" nicht die Auflösung von Natriumcarbonat (Na²CO³) oder Natriumhydrogencarbonat (NaHCO³) (beide werden auch parallel gern als Soda bzw. doppeltkohlensauere Soda bezeichnet) in Wasser. Wenn man Natronlauge kauft, ist das die wässrige Lösung von Natriumhydroxid (NaOH). Nur bei den Laugenbrezelrezepten ist das verwirrender Weise anders, aber wir wollen ja nicht backen
Wer "Natron" kauft, bekommt kein Natriumhydroxid. Der Unterschied ist auch optisch: Natron ist ein rieselfähiges Pulver, Natriumhydroxid wird als Chips geliefert, die stark hygroskopisch sind. Am einfachsten ist es, 1l Natronlauge bei Amazon zu bestellen, im Baumarkt gibts das eher nicht. Zudem erfolgt das Auflösen von festem Natriumhydroxid in Wasser unter starker Hitzebildung, da kann man was falsch machen. Immer erst die abgemessene Menge Wasser, dann vorsichtig NaOH einrühren.
Wenn man also ablaugen wollte, wäre Natriumhydroxid der richtige Stoff. In einer 10%igen Lösung (komplette Schutzausrüstung!) sollte das problemlos funktionieren, aber es wird halt grau wie oben beschrieben.
Ich selbst versuche, wenn Alkalien gefragt sind, immer erst einmal Salmiakgeist. Das muss unbedingt im Freien passieren, Salmiakgeist stinkt nur kurz, aber heftig. Mitunter ist ein Gemisch ein Drittel Salmiakgeist / 2 Drittel Spiritus erfolgreich.
Wie auch immer, das Mittel der Wahl wird aufgetragen, überbürstet, Überstände abgenommen. Klarwaschen, Trockentupfen, Neutralisieren. Das alles zügig. Lange stehenlassen im Wasser oder feuchtem Zustand schädigt die Holzverbindungen und fördert das Verziehen der Tür.
Zum Trocknen muss die Tür nicht nur schattig, sondern vorallem gerade stehen oder liegen. Ich lege sie luftig, also auf höhere Stapellatten, auf eine ebene Fläche und beschwere die Tür.
Grüße
Thomas