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darekl
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Hallo zusammen,
ich saniere seit 2 Jahren ein EFH von 1965 und kann bei einer Detail-Frage zum Thema Dämmung ein paar zusätzliche Ansichten gebrauchen.
Vielleicht vorab noch ein paar Infos zum Haus und zu meiner Person. Wem das jetzt zu langatmig wird, der kann ja weiter unten bei „FRAGE“ weiterlesen.
Das Objekt haben wir 2009 zur Zeit der Wirtschaftskrise zu einem sehr günstigen Preis kaufen können, sogar weit unter dem Grundstückspreis in dieser Gegend. Haus hat 144 m2 Wfl, Grundstück 1150 m2 perfekt gelegen am Ende einer Sackgasse (Spielstrasse) mit Süd-West-Garten und nach hinten unverbaubarem Blick auf ein Wäldchen. Die Hard-Facts passen also, das Haus an sich ist auch grundsolide, aber energetisch gesehen halt auf dem Stand von 1965, was uns natürlich beim Kauf klar war. Und natürlich sind auch sämtliche Bodenbeläge, Wandfarben/tapeten und Bäder zu erneuern, aber diese Aufgabe stellt sich meist auch bei wesentlich jüngeren Gebrauchtimmobilien, die aber wesentlich teurer sind. Die Raumaufteilung im UG wurde durch das Entfernen zweier Wände (natürlich mit Statik) auf den heutigen Standart gebracht, im OG passt es.
Heute ist es ja schon fast üblich solche Objekte abzureissen und neu zu bauen, ich sehe dass aber etwas anders, halte nicht soviel von dieser Wegwerfphilosophie und möchte auch gar nicht in so einer neuen mit Kunstharzspachtel vollgepappten Hütte wohnen, nur um nach 2 Monaten Bauzeit schon einzuziehen. Die Strategie, die ich jetzt seit 2 Jahren verfolge, ist eine Sanierung fast komplett in Eigenleistung (und mit viel Sorgfalt), um unsere Verschuldung so in einem „gesunden“ Maß zu halten, denn ich möchte auf keinen Fall 30-35 Jahre in einer Bankenabhängigkeit leben. Neben der Familie mit 2 kleinen Kindern und Berufsleben bleibt da natürlich nur noch das Wochenende zum Arbeiten, weshalb bis zum Einzug sicherlich noch 1-1,5 Jahre vergehen werden. Ich bin auch nicht direkt von Fach (Industriemechaniker u. Entwicklung-Ing.), war von klein auf aber immer mit von der Partie, wenn Vatern (Maurer u. st. gepr. Bautechniker) am Elternhaus gearbeitet/saniert/angebaut hat. Weiterhin lese ich seit 2 Jahren nichts anderes mehr als Zeitschriften, Fachbücher, die das Thema Bau und Sanierung behandeln, diese Thematik ist schon sehr interessant.
Für die energetische Sanierung wurden 33 m2 Fenster-/Türfläche bereits durch neue ersetzt (U=1.1), Jalousienkästen, Heizkörpernischen gedämmt. Alle Heizkörper wurden gegen noch größere ersetzt (natürlich nach genauer Heizlastberechnung), um die Systemtemperaturen und somit Verluste sehr niedrig zu halten. Es folgen noch Dämmung der Dachschrägen, oberste Geschossdecke, Kellerdecke. So komme ich von etwa 30000 Kwh Heizenergiebedarf auf ca. 18000 Kwh. Weiterhin brauchen wir auch nicht in jedem Raum rund um die Uhr 20°C, da kann man noch etwas reduzieren.
Was ich mir gern ersparen würde ist eine Fassadendämmung. Meine im Prinzip favorisierte Lösung aus Holzweichfaser-Putzträgerplatten ist selbst in Eigenleistung schon recht kostspielig und ich würde eine gefühlte Ewigkeit dafür brauchen. Der jetzige Außenputz ist auch noch einwandfrei.
FRAGE (an Leute, die sich etwas mit Perliten auskennen):
Ich habe im OG im Drempelbereich (siehe Skizze Detail-Zeichnung) einen 16 cm tiefen Hohlraum, da hier eine Vorsatzwand aus verputztem Porenbeton (11 cm) gemauert wurde, damit die Dachschräge nicht so weit hinab reicht. Dieser Hohlraum ist durch die Dachsteine belüftet, so dass hier noch nicht einmal die Wirkung des Hauptmauerwerks aus 30 cm Hochlochziegel zum Tragen kommt. Diesen Hohlraum würde ich am liebsten mir Perliten verschütten, was prinzipiell eine Kerndämmung darstellen würde. Es sind 24 m2 Umschließungsfläche, die ich somit energetisch ziemlich einfach verbessern könnte.
Es gibt ja zwei Sorten von Perliten. Hydrophobierte werden ja üblicherweise in der Kerndämmung eingesetzt, und nicht hydrophobierte.
Die hydrophobierten sollen ja bei einer Kerndämmung von eindringenden Schlagregen durch die Außenfassade unbeeinflusst bleiben und durchgedrungenes Wasser soll dann am Fusspunkt durch z.B. offene Stoßfugen im Mauerwerk wieder ablaufen. Beides habe ich bei mir nicht, durch 1 m Dachüberstand traufseitig keinerlei Schlagregenbelastung, aber auch keine Öffnungen im verputzten Mauerwerk.
Ich stelle mir eher die Frage, was passiert mit dem Tauwasser durch Diffusion, welches theoretisch nach U-Wert.net (nach Glaser) in der Kerndämmung auftritt. Wahrscheinlich ist es durch Sorption vom Mauerwerk weniger als U-Wert.net mir ausrechnet (3 %), aber vielleicht ja trotzdem leicht vorhanden. Sollte ich eher nicht-hydrophobierte Perlite nehmen, um das Tauwasser noch besser im Querschnitt zu verteilen und durch kapillare Verteilung trocknen zu lassen? Oder zerfallen mir die nicht-hydrophobierten Perlite durch Wechselwirkung von leichtem Tauwasser und Frost?
Oder doch lieber hydrophobierte, denen Tauwasser nichts anhaben kann, aber wo sich das Tauwasser evtl unten auf der Betondecke sammelt, weil es durch die Perlite durchläuft?
Vielleicht hatte ja schon mal jemand einen ähnlichen Fall und kann Erfahrungen schildern.
Danke vorab.
Gruß
ich saniere seit 2 Jahren ein EFH von 1965 und kann bei einer Detail-Frage zum Thema Dämmung ein paar zusätzliche Ansichten gebrauchen.
Vielleicht vorab noch ein paar Infos zum Haus und zu meiner Person. Wem das jetzt zu langatmig wird, der kann ja weiter unten bei „FRAGE“ weiterlesen.
Das Objekt haben wir 2009 zur Zeit der Wirtschaftskrise zu einem sehr günstigen Preis kaufen können, sogar weit unter dem Grundstückspreis in dieser Gegend. Haus hat 144 m2 Wfl, Grundstück 1150 m2 perfekt gelegen am Ende einer Sackgasse (Spielstrasse) mit Süd-West-Garten und nach hinten unverbaubarem Blick auf ein Wäldchen. Die Hard-Facts passen also, das Haus an sich ist auch grundsolide, aber energetisch gesehen halt auf dem Stand von 1965, was uns natürlich beim Kauf klar war. Und natürlich sind auch sämtliche Bodenbeläge, Wandfarben/tapeten und Bäder zu erneuern, aber diese Aufgabe stellt sich meist auch bei wesentlich jüngeren Gebrauchtimmobilien, die aber wesentlich teurer sind. Die Raumaufteilung im UG wurde durch das Entfernen zweier Wände (natürlich mit Statik) auf den heutigen Standart gebracht, im OG passt es.
Heute ist es ja schon fast üblich solche Objekte abzureissen und neu zu bauen, ich sehe dass aber etwas anders, halte nicht soviel von dieser Wegwerfphilosophie und möchte auch gar nicht in so einer neuen mit Kunstharzspachtel vollgepappten Hütte wohnen, nur um nach 2 Monaten Bauzeit schon einzuziehen. Die Strategie, die ich jetzt seit 2 Jahren verfolge, ist eine Sanierung fast komplett in Eigenleistung (und mit viel Sorgfalt), um unsere Verschuldung so in einem „gesunden“ Maß zu halten, denn ich möchte auf keinen Fall 30-35 Jahre in einer Bankenabhängigkeit leben. Neben der Familie mit 2 kleinen Kindern und Berufsleben bleibt da natürlich nur noch das Wochenende zum Arbeiten, weshalb bis zum Einzug sicherlich noch 1-1,5 Jahre vergehen werden. Ich bin auch nicht direkt von Fach (Industriemechaniker u. Entwicklung-Ing.), war von klein auf aber immer mit von der Partie, wenn Vatern (Maurer u. st. gepr. Bautechniker) am Elternhaus gearbeitet/saniert/angebaut hat. Weiterhin lese ich seit 2 Jahren nichts anderes mehr als Zeitschriften, Fachbücher, die das Thema Bau und Sanierung behandeln, diese Thematik ist schon sehr interessant.
Für die energetische Sanierung wurden 33 m2 Fenster-/Türfläche bereits durch neue ersetzt (U=1.1), Jalousienkästen, Heizkörpernischen gedämmt. Alle Heizkörper wurden gegen noch größere ersetzt (natürlich nach genauer Heizlastberechnung), um die Systemtemperaturen und somit Verluste sehr niedrig zu halten. Es folgen noch Dämmung der Dachschrägen, oberste Geschossdecke, Kellerdecke. So komme ich von etwa 30000 Kwh Heizenergiebedarf auf ca. 18000 Kwh. Weiterhin brauchen wir auch nicht in jedem Raum rund um die Uhr 20°C, da kann man noch etwas reduzieren.
Was ich mir gern ersparen würde ist eine Fassadendämmung. Meine im Prinzip favorisierte Lösung aus Holzweichfaser-Putzträgerplatten ist selbst in Eigenleistung schon recht kostspielig und ich würde eine gefühlte Ewigkeit dafür brauchen. Der jetzige Außenputz ist auch noch einwandfrei.
FRAGE (an Leute, die sich etwas mit Perliten auskennen):
Ich habe im OG im Drempelbereich (siehe Skizze Detail-Zeichnung) einen 16 cm tiefen Hohlraum, da hier eine Vorsatzwand aus verputztem Porenbeton (11 cm) gemauert wurde, damit die Dachschräge nicht so weit hinab reicht. Dieser Hohlraum ist durch die Dachsteine belüftet, so dass hier noch nicht einmal die Wirkung des Hauptmauerwerks aus 30 cm Hochlochziegel zum Tragen kommt. Diesen Hohlraum würde ich am liebsten mir Perliten verschütten, was prinzipiell eine Kerndämmung darstellen würde. Es sind 24 m2 Umschließungsfläche, die ich somit energetisch ziemlich einfach verbessern könnte.
Es gibt ja zwei Sorten von Perliten. Hydrophobierte werden ja üblicherweise in der Kerndämmung eingesetzt, und nicht hydrophobierte.
Die hydrophobierten sollen ja bei einer Kerndämmung von eindringenden Schlagregen durch die Außenfassade unbeeinflusst bleiben und durchgedrungenes Wasser soll dann am Fusspunkt durch z.B. offene Stoßfugen im Mauerwerk wieder ablaufen. Beides habe ich bei mir nicht, durch 1 m Dachüberstand traufseitig keinerlei Schlagregenbelastung, aber auch keine Öffnungen im verputzten Mauerwerk.
Ich stelle mir eher die Frage, was passiert mit dem Tauwasser durch Diffusion, welches theoretisch nach U-Wert.net (nach Glaser) in der Kerndämmung auftritt. Wahrscheinlich ist es durch Sorption vom Mauerwerk weniger als U-Wert.net mir ausrechnet (3 %), aber vielleicht ja trotzdem leicht vorhanden. Sollte ich eher nicht-hydrophobierte Perlite nehmen, um das Tauwasser noch besser im Querschnitt zu verteilen und durch kapillare Verteilung trocknen zu lassen? Oder zerfallen mir die nicht-hydrophobierten Perlite durch Wechselwirkung von leichtem Tauwasser und Frost?
Oder doch lieber hydrophobierte, denen Tauwasser nichts anhaben kann, aber wo sich das Tauwasser evtl unten auf der Betondecke sammelt, weil es durch die Perlite durchläuft?
Vielleicht hatte ja schon mal jemand einen ähnlichen Fall und kann Erfahrungen schildern.
Danke vorab.
Gruß