weißes Pulver flockt aus Holzdecke

Diskutiere weißes Pulver flockt aus Holzdecke im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo liebe Forenmitglieder, seit kurzem bewohne ich ein Haus (Bj. 2003) mit sichtbarer Holzdecke im Erdgeschoss. Nach Übernahme haben sich nun...
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Bassaidai

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Hallo liebe Forenmitglieder,

seit kurzem bewohne ich ein Haus (Bj. 2003) mit sichtbarer Holzdecke im Erdgeschoss.

Nach Übernahme haben sich nun innerhalb weniger Wochen Flecken an den Deckenbrettern gebildet. Eine Art weißes Pulver flockt dort aus, merkwürdigerweise meist entlang der Holzmaserungen, bzw. an Rändern von Ästen. Ein Bild ist angehängt.
Das Pulver läßt sich relativ leicht abbürsten, rieselt von alleine aber nicht zu Boden.
(ich erwähne das, weil ich hier in einem anderen Foreneintrag etwas von Salzablagerungen gelesen habe, welche zu Boden rieselten und dort einen kleinen Haufen bildeten - das ist bei uns nicht so).

Über der Decke ist im Obergeschoss kein Bad oder ähnliches, aus dem man eventuell Feuchte erwarten könnte.

Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?

Danke,
Bass
 
Deckenaufbau

Was für ein Raum befindet sich oben, wie wird er genutzt, wie sieht der Fußboden aus?

Viele Grüße
 
Über dem Wohnzimmer befinden sich zwei Arbeitszimmer mit Teppichboden. Keine Feuchte, keine angehobenen Teppichflächen oder Flecken, kein Wasseranschluß oder dergleichen.

Hab noch ein Bild angehängt.
 
Die Wege des Wassers im Bau sind oft unergründlich...

... also das ist kein Pulver - das ist ein Feuchteschaden.

Wenn die Räume oben trocken sind, dann Abwasserrohre, Zuwasserrohre, evtl. Anschlüsse an der Außenwand, etc. etc. durchchecken.

Notfalls muss die Decke geöffnet werden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Also für mich sieht das schon ziemlich sicher nach einer Reaktion auf Feuchtigkeit aus. Muss ja nicht von oben kommen, kann auch Kondensat von unten sein. Wie ist euer Lüftungsverhalten und wie die relative Luftfeuchtigkeit im Raum? Hygrometer?
 
Tippe auch

auf Wasserschaden.
Wir hatten vor Jahren mal das gleiche Schadbild. Ich hatte beim Fußbodendielenverlegen das Heizungsrohr nur ganz leicht getroffen ;( und mit ca. 4/5 Jahren Verzögerung ( Korrosion dauert halt doch etwas bei Kupfer )fing es dann an aus der Decke zu tropfen. Von oben war da auch nichts zu sehen - das Wasser folgte der Schwerkraft und lief direkt nach unten....
Also vielleicht mal an so etwas denken.
anna
 
puh, wenn das kein "Pulver" ist, ist es also SCHIMMEL? :/

Relative Feuchtigkeit: zwischen 58 und 61%, wenn der Kamin nicht läuft. Mit Kamin gehts deutlich runter... bis zu 38-40%.

Unser Lüftungsverhalten ist relativ sorglos, weil wir einen Wintergarten im (über den offenen Flur verbundenen) Raum daneben fast den ganzen Tag offen haben und insgesamt das Haus sehr groß und "luftig" ist (BRI 1485 m3)
 
Würde es auch für Schimmel halten. Zwar erst erste Ansätze, aber ziemlich sicher Schimmel. Ich empfehle Dir mit Deiner Versicherung Kontakt aufzunehmen und erstmal einen Wasserschaden zu melden. Die meisten Versicherungen haben Partnerschaften zu Spezialfirmen (beispielsweise Fa. Sprint, denen ich neulich bei der Arbeit zusehen durfte, sehr beeindruckend!!!), die Feuchtigkeitsquellen finden ohne die ganze Decke oder sonstwas aufzureisen. Vor allem ist der Spaß für den Versicherungsnehmer kostenlos. Mit einem vernünftigen Feuchtigkeitsmesser kann der Grad des Schadens vielleicht auch schonmal bestimmt werden und die Quelle ggf. gefunden werden. Viel Erfolg!!!
 
Zunächst vielen Dank an alle, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben!

Was mich etwas wundert, ist, daß dieser Schimmel oder was auch immer über die gesamte Stockwerksdecke einigermassen gleichverteilt vorkommt. Auch an tragenden Balken, die ja nicht "von oben" angeseucht werden konnten.

Eine Art "Salz"-Niederschlag vom Nordseewind mit relativ hohem Salzgehalt haltet ihr für unwahrscheinlich?

Versicherung bescheid geben wird nicht so einfach sein, weil wir a) keinen Wasserschaden hatten und b) wir gerade erst das Haus gekauft haben. Die Vorbesitzer hatten erwähnt, daß bei Bau 2003 der Estrich vom Obergeschoss durchgeleckt ist. Das sollte aber alles längst behoben worden sein und völlig unproblematisch sein. Ein Gutachter, mit dem wir vor Hauskauf durchgelaufen sind, hatte auch keine Beanstandung...
 
Wer sagt, dass ihr keinen Wasserschaden hattet? Das soll doch erstmal die Versicherung klären, denn dafür habt ihr die ja. Solltet ihr noch keine eigene abgeschlossen haben und vom Sonderkündigungsrecht nach Eigentumsübergang gebrauch gemacht haben, dann habt ihr die alte Gebäudeversicherung des Voreigentümers übernommen. haben werdet Ihr aber bestimmt eine. Und wie weiter oben schon jemand geschrieben hat, Wasser findet immer seinen Weg, manchmal ist es wahrlich unglaublich wo das rauskommt. Und wenn die Holzbalken von oben nass werden, dann kann das durchaus an der Seite oder unten herausschlagen. Melden und sehen was passiert kann man auf jeden Fall machen!

Ansonsten kauft Euch für 20€ im Baumarkt so nen Feuchtigkeitsmesser für Holz. Damit kann man zumindest schonmal prüfen, wie nass das Holz ist.
 
Mit was wurde die Decke gestrichen?

Wurde sie evtl. gewachst? Oder mit etwas anderem gestrichen?
auf dem Bild sieht es so aus, als ob die Balken eine andere Farbe haben als die Bretter, somit rückt Kondeswasser wieder in den Vordergrund, es besteht ja die Möglichkeit, dass die Feuchtigkeit mit mit dem Anstrich reagiert hat.

Grüsse Thomas
 
So, ich hab den Rat befolgt und einen Feuchtemesser besorgt. Feuchtegrad 1%, siehe Bild.
Das Gerät funktioniert, bei Berührung mit Finger zeigt es 31% an (laut Anleitung soll zwischen 28% und 32%)

Gleichzeitig haben wir etwas von dem Pulver abgekratzt und Schimmel-Entferner draufgesprüht. Bei Schimmel schäumt dieser. Kein Schaum zu meiner Erleichterung. Ich gehe davon aus, daß es sich hier tatsächlich um langsam durch"sickernden" Estrich handelt. Nicht schön, aber erstmal erträglich.

Dennoch werden wir einen Bautgutachter drübersehen lassen.
 
Feuchtemesser und Baugutachter

Hoffentlich kauft Ihr den Baugutachter auch nicht im Baumarkt, dann wird es gut werden.

1% Holzfeuchte anzuzeigen - so ein trocknes Holz hätte ich gerne mal zum Feuern.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Tja, was soll ich da sagen?
Klar kann ich nicht garantieren, daß das Gerät minderwertig ist. Ich habe dafür eine Menge Tests gemacht. Von Terrassen-Dielen (12%, in Sonne) bis Eisenbahnschwellen (39%, im Gebüsch), frisches Brennholz draussen (40%, vor ca. einer Woche geschnitten), altes Brennholz drinnen (13%), Küchenbalken in der Nähe der Spülmaschine (5%) und eben das Deckenholz mit 1%.
Selbst wenn alle Werte konsistent 5% unter Realfeuchtigkeit angezeigt würden, wäre die Decke immernoch "trocken". Oder sehe ich da was falsch?
 
vielleicht

verhindert auch nur die Lassur eine genaue Messung im Holz ?
interessanter wäre eine Detailaufnahme der weißen Fläche mit Streiflicht und von der Seite, Einstellung Makro.
 
Also die Spitzen des Meßgerätes hab ich deutlich weiter als 5mm reingesteckt. Genaugenommen bis zum Anschlag, dürften 7mm sein. Eine Lasur, Lack, Schicht oder sonstwas dürfte da deutlich durchdrungen sein. An keiner Stelle während des Reinsteckens gab es einen nennenswerten Ausschlag.

Anbei eine Macro-Aufnahme einer anderen Stelle. Wirkt im Bild wie kristalines Salz, pulverisiert aber bei Berührung sofort.

Eine kleine, eher unbeholfene Theorie habe ich:
nach den nunmehr vielen Tagen von Regen und Feuchtigkeit ist diese ins Holz gezogen. Nach einigen Kamin-Einsätzen mit sehr niedriger Luftfeuchtigkeit und den aktuell warmen Sonnen-Tagen dunstet diese Feuchtigkeit nun wieder aus dem Holz. Dabei nimmt sie neue Mengen alten eingezogenen Estrichs mit nach aussen.

Klingt das irgendwie plausibel?

Ist getrockneter Estrich überhaupt so weiß?

Danke weiterhin an alle, die sich konstruktiv beteiligen!
Bass
 
Hm, also im Makro sieht es tatsächlich aus wie Salz. Schonmal probiert ob es salzig schmeckt?

Ich würde mal behaupten, wenn der Feuchtigkeitsmesser keine relevante Feuchtigkeit misst, dann ist es dort auch trocken. Punkt. Kann natürlich sein, dass viel Luftfeuchtigkeit auf dem Holz kondensiert und dann eingezogen ist und durch den Kaminbetrieb jetzt tatsächlich aus dem Holz treibt und dort Salze mitnimmt. Woher die Salze kommen ist mir allerdings schleierhaft. Möglicherweise sind die Salze aber auch Bestandteile von Holzschutzmitteln, wie beispielsweise Bor-Salze. Die sind leicht wasserlöslich und waschen sich mit der Zeit auch aus Holz. Nur so ne Idee....
 
Das Problem ist nicht das Pulver sondern die mögliche Feuchte....

.... gut, es ist trocken und das Pulver stört in der Optik. Aber du schreibst selbst:

"... nach den nunmehr vielen Tagen von Regen und Feuchtigkeit ist diese ins Holz gezogen... "

Diese Ursache muss gefunden werden. Eigentlich schon egal, was sich da so in das Holz einziehen und wieder auswaschen lässt. Entscheidend ist, dass keine Feuchte mehr kommt.

Ich bin schon auf den Baugutachter gespannt.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
für mich....

...sieht es aus, wie ein abgetrockneter Feuchteschaden. Wir haben einmal einen ähnlichen Fall begutachtet, die bretter waren auf dem Balken gestossen und über das Hirnholz war Wasser (...eine ganz kleine Undichtigkeit eines Flachdachanschlusses)in die Bretter gezogen. Fi/Ta, geh. mit fertiger, Oberfläche (Brandschutzlasur, farblos) Das eine Bild zeigt deutlich das Schadensbild auf den rechtwinklig zum Träger verlegten Brettern, entlang eines Deckenbalkens. Der Schaden scheint aber rel. alt zu sein.
Grüsse aus OWL.
Ch. Rothschild
 
Thema: weißes Pulver flockt aus Holzdecke

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