weißes Pulver flockt aus Holzdecke

Diskutiere weißes Pulver flockt aus Holzdecke im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo liebe Forenmitglieder, seit kurzem bewohne ich ein Haus (Bj. 2003) mit sichtbarer Holzdecke im Erdgeschoss. Nach Übernahme haben sich nun...
Alter Schaden oder weiterhin akutes Problem?

"seit kurzem bewohne ich ein Haus (Bj. 2003) ... nach Übernahme haben sich nun innerhalb weniger Wochen Flecken an den Deckenbrettern gebildet."

Ich würde hier nicht so schnell von einem behobenen Altschaden schreiben. Der Ursache muss nachgegangen werden - sonst sieht Bass u.U. bald mehr als nur ein paar Flöckchen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Behobener Altschaden....

Ob der Aschaden behoben ist oder nicht, kann nur durch Nachsehen beurteilt werden, ist klar. Aber die Ursache des Schadens kann schon relativ lange zurückliegen. Wie ist denn der tatsächliche Bodenaufbau über der Schalung? Evtl. Fussbodenheizung im Estrich? Die Feuchtigkeit kann ja sonstwo entstehen und zieht dann just an diese Stelle. Sicher bin ich mir aber, dass es ein Feuchteschaden ist. Und ich bin mir ebenso sicher, dass er nicht auf Luftfeuchte der Wohnräume zurückzuführen ist.
Beste Grüsse
Ch. Rothschild
 
> "... nach den nunmehr vielen Tagen von Regen und Feuchtigkeit ist diese ins Holz gezogen... "

Dieser Satz bezog sich nur auf die Lüftungs-Konsequenzen, nicht auf eventuelle Undichte-Spekulationen.
Teilweise wurden draussen weit über 70% Luftfeuchtigkeit gemessen. Wenn ich in diesen Zeiten stosslüfte hole ich ja zwangsläufig mehr Luftfeuchtigkeit rein, als ich eigentlich raustransportieren will. Ich hatte die Befürchtung, daß diese Lüftungs-Feuchtigkeit sich in den Brettern hätte niederschlagen können.

Zur Fußbodenheizung:
Ja, am anderen Ende des Hauses, im Bad über der Küche, gibt es eine Fußbodenerwärmung. An der Decke in der Küche ist auch der Pulver-Austritt sichtbar, aber in geringstem Umfang. Andere "Schlieren" oder Zeichen, die auf Feuchtigkeit von oben schließen lassen, sind nicht erkennbar. Am stärksten bildet sich das Pulver rund um den Kamin im Wohnzimmer aus. Daher meine laienhafte Rücktrocknungs / Estrichpulvertransport - Theorie...

Nun entnehme ich der Diskussion folgendes:

- es kann sich um späte Konsequenzen eines bekannten und nach Auskunft der Vorbesitzer behobenen Altschadens handeln. In diesem Ausmaß jedoch hat er sich bisher nicht gezeigt, und auch bei keinem Rundgang im Vorfeld.
- man kann nicht ausschließen, daß unter Umständen ein aktueller Neuschaden vorliegt, durch frische Undichtigkeit woher auch immer. Die Statistik spricht hier ein klein wenig dagegen. 8 Jahre kein neuer Schaden (nach dem Estrich-Problem) und just 4 Wochen nach Einzug eine defekte oder undichte Stelle. Naja, das muß und wird auf jeden Fall geprüft werden.
- mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich nicht um ein Problem durch Luftfeuchte.
- mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich nicht um Schimmel.

Alle Punkte werden geprüft, morgen 9 Uhr kommt der Gutachter. Ich geb dann sicher Feedback für alle, die es eventuell interessiert. :)
 
Und? Was sagt der Gutachter? *Neugierig bin*
 
Moin,

der Gutachter hat einen solchen Schaden noch nie gesehen. Scheinbar handelt sich beim Bodenbelag im Obergeschoss um einen Gips-gebundenen Estrich. Es sieht also so aus, wie wenn hier Gips-Pulver austritt. Schimmel ist es sicher nicht. WARUM und warum JETZT dieses Problem auftaucht konnte er nicht sagen. Mit Raumfeuchtigkeit hat das jedenfalls nichts zu tun. Wurde hier im Forum ja auch schon separiert.

Einen lokalen Austrittspunkt des Gipses kann man nicht finden. Es scheint keine lokale Feuchtigkeitsquelle zu geben. Auch wenn Wasser sich schnell verteilt, SO gleichmäßig wie auf unseren Balken aufgetragen, ist es nicht möglich bei einer eventuelle Leckage. Eine Art "Startinsel" müßte es dann auf jeden Fall geben, und diese ist nicht sichtbar. Ratlosigkeit vorerst.
Nun müssen wir in Kontakt mit den Vorbesitzern treten.

Ganz nebenbei haben wir im Heizungsraum im Erdgeschoss (kein Keller hier) tatsächlich zufällig entdeckt, daß das Kondensations-Überlaufrohr unter der Heizung verstopft ist. Am übergelaufenen Tropfentrichter ist das Wasser dann runtergelaufen und in den Estrich im Erdgeschoss eingesickert. Feuchte-Spuren in den Fliessen bis in die Küche nebenan....
Der Versicherungsmakler kommt heute noch vorbei. Dann kann er sich ja auch gleich das Holzdeckenproblem im Wohnzimmer ansehen...

Scheint nicht unsere Woche zu werden, um es gelinde zu formulieren...
 
Update:

weder Versicherungsmakler, noch (zufällig anwesender, wegen das verstopften Abwasserrohes im Erdgeschoss) Sanitär- und Klima-Meister noch der heute vormittag bestellte Baugutachter können sich einen Reim auf die Situation an der Holzdecke machen.
Am Montag kommt der Geschäftsführer des Bauunternehmens, welches das Haus gebaut hat, zur Besichtigung.
 
Moin Bass,

sehe ich das richtig, es kommt nur an den Ritzen raus?

Also "läuft es durch".....

Wie ist der genaue Deckenaufbau?

Kann man das wegwischen, d.h. war es den Vorbesitzern am Ende bekannt, oder habt wirklich erst ihr das Problem?

Ich krieg' halt immer das Grübeln, wenn sowas "zufällig" pünktlich nach dem Verkauf auftritt..........

Sowas in der Art kenne ich nur, wenn man's mit der Borsalz-Imprägnierung der Hölzer zu gut gemeint hat, aber dat Zeug ist schon länger nicht mehr zulässig und würde eher flächig auftreten.

Gruss, Boris
 
Weisse Ausblühungen...

Ein par Fragen:
- wie ist der genaue Deckenaufbau?
- Ist die Schalung und die BSH-Träger mit einer Lasur, ggf.
Brandschutzlasur behandelt?
- Ist der Anstrich schichtbildend?
- Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit in den Räumen unter der
Decke?
- Der Schaden aus der Kondensatableitung der Heizung
befindet sich im Geschoss unter der gezeigten Decke?
Beste Grüsse aus OWL,
Ch. Rothschild
 
Hallo Zusammen,

mein Eindruck nach vielen Gesprächen und genausovielen ernsten, wie ratlosen Gesichtern ist, daß zunächst grundsätzlich unterschieden werden muß:

sehen wir hier die Auswirkungen eines AKTUELLEN Schadens oder das JETZT (wieder)auftretende Bild eines ALTEN Schadens?

Im ersten Fall muß natürlich ein Herd gesucht und gefunden werden. Weder Baugutachter noch Versicherungsmakler noch Sanitär/Raum/Klima-Meister gehen hier vom Erscheinungsbild von einem aktuellen Schaden aus. Dazu ist hier alles zu flächig und gleichmäßig verteilt. Morgen kommt noch der Versicherungs"forensiker" für den Feuchte-Schaden am Boden infolge Kondenswasserüberlaufs der Heizung. Diesen Herrn werde ich sicher auch noch bitten einen Blick auf die Wohnzimmerdecke zu werfen.

Im zweiten Fall muß die Frage gestellt werden: was kann gegen dieses häßliche Bild getan werden und wie oft ist das seit dem ursprünglichen Estrichschaden 2003 schon aufgetaucht?


Jetzt zu den Fragen:

Der Deckenaufbau von oben nach unten laut Angebot ist:
- Schwimmender Estrich, 50mm
- Trittschall- und Wärmedämmung: 40mm
- Folie aus Kunststoff
- Din-Holzwerkstoffplatte auf massiven Deckenholzbalken

Mehr weiß ich nicht, auch nicht, ob real tatsächlich dieses Schema eingehalten wurde. Abgesehen von dem damaligen Leck in der Folio gehe ich aber davon aus, daß alles genau so verbaut worden ist, und zwar Raum für Raum einzeln im Obergeschoss. Damals wurde der Schaden durch auslaufenden Fließestrich durch "Reinigen" behoben. Klingt für mich wie: Estrich wurde mit einem Kärcher ausgespült und runtertropfend in alle Richtungen verwaschen. D.h. von einer lokalen Stelle eher weitläufig global verteilt über die gesamte Wohnzimmer- und Restdecke. Ziemlich genau so sehen die Spuren jetzt aus, laienhaft gesprochen.

Kann man das Pulver wegwischen: ja, mit sehr viel Aufwand. Quasi überkopf feucht wischen.

Schalung/BSH Träger mit Lasur/Brandschutzlasur: dazu habe ich keine Angaben. Woran würde ich das ggbfs sehen?

Anstrich schichtbildend: weiß ich nicht, weder ob überhaupt ein Anstrich existiert noch ob der schichtbildend ist/war.

Luftfeuchtigkeit in den Räumen unter der Decke: bei dem miesen Wetter gerade liegt die Luftfeuchtigkeit bei 60-72%. Durch Lüften steigt die Luftfeuchtigkeit eher an, als daß sie sinkt.

Ja, der Schaden der Heizung, also die unter den Estrich gesickerte Feuchtigkeit, ist ebenso im Erdgeschoss. Diese Fläche, ca. 2qm Richtung Küche ist sichtbar (durch dunkle/feuchte Fugen) und liegt ca. 10-12m vom Wohnzimmer entfernt. Angesichts der ohnehin hohen Luftfeuchtigkeit (die hier im Bereich Elbe-Weser aber üblich ist) erwarte ich von dieser Bodenfeuchte keinen nennenswerten Zusatzeintrag an Feuchtigkeit ins Gesamtklima bis "rüber" ins Wohnzimmer. Ich betrachte diese beiden Fälle aktuell getrennt.

Nein, die weißen Flocken kommen nicht nur an den Ritzen oder sonstigen Zwischenräumen raus. Das Pulver drückt auch mitten in den Bretten aus den Maserungen oder Asteinschlussrändern heraus.

Danke für die Hilfe und Diskussion soweit. Die Fragen, die ich nicht beantworten kann (zur Lackierung, etc.) werde ich am Montag dem Bauunternehmer stellen. Ich gehe davon aus, daß er das sagen kann.
 
Thema: weißes Pulver flockt aus Holzdecke

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