Messingkäfer
Guten Tag Bernd Köhler
hir ein par Daten zu deinem Messingkäfer
Messingkäfer gehören zur Gruppe der Hygiene- und Materialschädlinge. Die spinnenartigen Käfer wirken auf die meisten Menschen ekelerregend. Messingkäfer sind freßgierig und lieben Textilien. Damit kann der Schaden sehr teuer werden.
Der Messingkäfer gehört zur Familie der Diebskäfer (Ptinidae).
Aussehen.
Käfer: 2,5 bis 5 mm lang, spinnenartig, rotbraun mit dichter
messingglänzender Behaarung, lange Beine mit keulig ver-
dickten Schenkeln, stark aufgewölbtem Hinterleib, Halsschild
ohne Beulen, deutlich gegliederte Fühler sehen fast wie Beine
aus, flugunfähig.
Eier: 0,6 bis 1 mm lang, länglich oval, zuerst weiß und später
gelblich, mit klebrigem Sekret überzogen, an dem Nahrungs-
und Schmutzpartikel aus der Umgebung kleben, darum schwer
auffindbar.
Larven: Nach dem Schlüpfen 1,5 mm lang, er-
wachsen 5 bis 7 mm, zur Bauchseite hin etwas eingekrümmt,
3 Brustbeinpaare, spärlich behaart, blaß weiß. später gelblich
mit hellbrauner Kopfkapsel.
Puppen: Im gesponnenen Kokon liegend, 3,4 bis
5,4 mm lang weißlich, später elfenbeinfarbig spärlich behaart.
Entwicklung.
Bis zu 200 Eier legt das Weibchen bei günstigen Verhältnissen ab; im Normalfall sind es 100 bis 150. Die Legeperiode dauert mehrere Monate; die Eiruhe ca. 14 Tage. Das Larvenstadium mit 2 bis 3 Häutungen dauert ca. 75 Tage. Die Umwandlung zum Käfer erfolgt in gesponnenen Kokons. Die Puppenruhe dauert ca. 15 Tage. Danach ruht der Käfer noch 18 Tage im Kokon. Die gesamte Entwicklungsdauer beträgt ca. 4 Monate. Die herumvagabundierenden Käfer leben dann noch cirka 5 1/2 Monate. Es gibt 1 bis 2 Generationen pro Jahr. Bei günstigen Verhältnissen erfolgt in cirka 5 Monaten eine Bestandsverdoppelung.
Nahrung und Schaden.
Messingkäfer sind Allesfresser. Als Nahrung dienen den Käfern und Larven z.B. Getreide, alle Getreideprodukte, Heu, Stroh, Samen, Drogen, Trockenfrüchte, Kakao, Tapetenkleister, Häute, Felle, Leder und Wollabfälle. Aber auch Knochen, tote Insekten, Kot von Ratten und Mäusen werden nicht verschmäht. Besonders bei Massenvorkommen in Wohnräumen wirkt der Messingkäfer in hohem Maße ekelerregend; er beeinflußt so Wohlbefinden und Gesundheit des Menschen.
Kein Wunder, denn er ist dann wirklich überall anzutreffen. In Wäsche, Geschirr, Schwämmen, Bürsten, Lampen oder gar an frischem Brot und anderen Lebensmitteln.
Achtung bei Textilien!
Umherwandernde Käfer sind sehr freßgierig und benagen auch Stoffe, die für ihre Ernährung unbrauchbar sind. Dabei entwickeln sie eine gefährliche Vorliebe für Textilien. Es sind erhebliche Schäden möglich! Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen pflegen Messingkäfer die Fasern vor dem Zernagen aus dem Gewebe herauszuziehen. Dadurch entstehen in dünneren Stoffen Löcher von meist rundlicher Form, zuweilen mit ausgefransten Rändern. An stärkeren Geweben fressen Messing
käfer gewöhnlich nur die abstehenden Fasern, so daß an diesen Stellen das Grundgewebe freigelegt wird.
Vorkommen und Lebensweise.
Die Einschleppung des Messingkäfers erfolgt meist mit Waren. Seltener ist die Zuwanderung aus Nachbarhäusern, Ställen, Vogel- oder Wespennestern, Bienenstöcken usw. Messingkäfer sind lichtscheu und ruhen tagsüber in Ritzen, hinter Sockelleisten, Vorhängen, Tapeten, Türrahmen, Bildern, unter Fußmatten, Teppichen und auch sonst überall. Nachts sind die Käfer sehr wanderlustig und verbreiten sich so im ganzen Gebäude. Bevorzugt werden feuchte Räume, Wände und Gegenstände. - Die Larven sind standorttreu; sie bleiben an den Brutplätzen, d.h. im Nährsubstrat. Das Temperaturoptimum ist 20 bis 220 C. Stärkeres Auftreten der Käfer erfolgt meist von August bis November und im Frühjahr- oder Frühsommer.
Massenplage
Vorrausetzung für eine Massenentwicklung sind größere Mengen organischen Materials an sehr ruhigen, dunklen und feuchten Plätzen. Prädestiniert sind alte Gebäude, d.h. Unterdielen-Hohlräume mit Häcksel, Kaff oder ähnlichen Stoffen zur Wärmedämmung. Bei Störungen durch Umbau oder Aufbrauch des Nährsubstrates erfolgt die Befallsausbreitung explosionsartig
Mit zimmerlichem Gruß
Andreas Vollack
aus Hann.Münden