Wand- und Fußbodenbehandlung Altbau (Bj. 1936) - Schimmelverdacht bzw. unklare Wandverhältnisse

Diskutiere Wand- und Fußbodenbehandlung Altbau (Bj. 1936) - Schimmelverdacht bzw. unklare Wandverhältnisse im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, ich freue mich im Forum zu sein und bin gespannt auf einen offenen Austausch mit euch. Folgender Sachverhalt: Wir haben vor...
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Felix10

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dielen-weiße-schicht-i30280_2022121521926.jpgHallo zusammen,

ich freue mich im Forum zu sein und bin gespannt auf einen offenen Austausch mit euch.

Folgender Sachverhalt: Wir haben vor knapp 6 Monaten ein altes Haus erworben, Baujahr 1936, vor ca. 2 Jahren grundsätzlich in Schuß gebracht, hier und da gibt es aber einige Mängel bzw. offene Fragen, die uns natürlich nach und nach auffallen. Grundsätzlich haben wir noch ein Zimmer im EG (Außen, Südseite), das uns noch vor ein paar Rätseln stellt.

In der Außenecke war uns schon beim Hauskauf auf minimale Stock-/Schimmelflecken hingewiesen. Nun wollen wir das Zimmer "schick" machen. Dazu haben wir die Tapeten im Zimmer entfernt, zu Gesicht bekommen haben wir eine dünne, weiße Schicht, die wir nicht identifizieren können (Tiefengrund, etwas kalkhaltiges?). Zum Teil hat die weiße Grundierung auch Blasen geschlagen. Darunter befindet sich entweder ein grünlicher Putz, evtl. mit alter Farbe? Oder eine dunkle, putzartige Wand, jedoch nicht sandend, sondern fest. An manchen Stellen sind auch dunklere Stellen oder auch schwarze Pünktchen erkennbar. Der Verdacht des Schimmels liegt nahe, jedoch habe ich hier etwas Zweifel. In der äußersten Ecke des Zimmers auf den Fußboden haben wir ein Hygrometer platziert, welches nicht über 50-55% kommt. Nur eine kleine Stelle im Fußbodenbereich scheint Schimmel in das Mauerwerk gelangt worden zu sein (ca. 2x5cm), der Rest der Wände scheint in Ordnung.

Meine Frage ist:

1. Welche weiße Schicht könnte hier aufgetragen worden sein?
2. Was ist der grünliche Untergrund?
3. Besteht hier ein Schimmelproblem, welches sich aus den Fotos ableiten lässt?
4. Wie wäre hier das richtige Vorgehen zur Wandbehandlung?
5. Was tun gegen die Mini-Schimmel-Stelle an der Fußbodenleistengegend?

Meine Idee ist, die Wand entweder abzuschleifen (weiße Schicht), evtl. zu grundieren und dann mit mineralischer Farbe (ohne Tapete o.Ä.) zu streichen.

Für den Boden, in der alte Dielen verlegt sind, wollen wir direkt Parkett auf die bestehenden Dielen legen. Der Grund ist, dass die Dielen ziemlich hinüber sind, da gibt es leider auch keinen Charme mehr. Das Parkett soll schwimmend verlegt werden. Die Dielen sind fest, zwei, drei müssten wieder fixiert werden und ansonsten Trittschalldämmung drüber und dann das Parkett verlegen.

Ich würde mich freuen, ein paar Meinungen von euch zu hören. Zum Nachvollziehen werde ich mal vier Bilder mit hochladen/anhängen.

Vielen Dank im Voraus!
 
Dachentwässerung

Moin, deine gebastelte Dachentwässerung KÖNNTE Ursache deiner Problematik sein. Diese solltest du als erstes mal inspizieren.
 
Dachentwässerung 2

Hallo, tatsächlich sieht das wirklich sehr provisorisch aus und ist es auch. Die Vorbesitzer hatten hier die Entwässerung abrupt enden lassen, d.h. das Wasser fiel nach 0,5-1m direkt auf den Boden und konnte dort einsickern. Wir haben hier provisorisch erstmal das Wasser weiter weg geleitet, so ca. 4-5m raus. Das könnte u.U. ein Problem sein, jedoch ist das Haus eines von knapp 16 Häusern in einem alten Dorfanger und so wie ich gesehen habe, ist es fast bei allen die Konstruktion so, dass das Regenwasser dicht am Haus quasi runterkommt. Aber tatsächlich kam es mir auch falsch vor, deswegen das Provisorium.

Zur Aussage "Problem": Wir sind uns ja bis dato nicht sicher, ob wir wirklich ein Problem haben bzw. ob die Wände (Verfärbungen) tatsächlich besorgniserregend sind.
 
Alles bissl theoretisch aber

Nur mal paar Stichworte/Gedanken:
-durch das unorthodoxe Fallrohr scheint die Wand nass geworden zu sein, was man auch auf dem Bild von außen erahnen kann anhand der dunkleren Fugen, Fehler ist ja nun behoben, jetzt dauerts halt ca. 1 Jahr bis das wieder trocken ist, also einfach abwarten

-ich sehe moderne Fenster in historischer Außenwand: hier könntest du Probleme mit Schimmel in den Leibungen bekommen

-Tapete auf historischen Außenwänden ist zu vermeiden wegen Schimmelgefahr

-deine Idee mit Kalkanstrich ist sehr gut
 
Hypothesen

Guten Tag,

anhand der Bilder und der frisch polierten Glaskugel würde ich fogende Hypothesen aufstellen.

Auf dem Bild der Raumecke ist tatsächlich Schimmel zu erkennen. Ursächlich ist hier meist eine Kältebrücke, schlechtes Lüften, vollgestellte Ecken etc.

Den Feuchtigkeitsschaden am Boden würde ich mir an Ihrer Stelle einmal genauer anschauen oder anschauen lassen Der Schimmelbefall, v.a. Schwarzschimmel, ist auch ein Gesundheitsrisiko. Zudem zeigen die Dielen Feuchtigkeitsschäden.


Liebe Grüße
Holger
 
Ergänzung

Ich habe mir soeben nochmal das Foto der Außenwand angeschaut. Es scheint so, also würde der Sockel des Hauses feucht sein. Hat das Haus einen Keller? Mit was ist der Sockel verputzt?

Lg Holger
 
Nicht auf die leichte Schulter nehmen

"1. Welche weiße Schicht könnte hier aufgetragen worden sein?"
Wenn mit der Schicht die Blasenbildende gemeint ist, "könnte" es sich um einen Latexanstrich handeln.
Häufig angewendeter Unfug, in der Hoffnung in der Wand aufsteigende Feuchtigkeit raumseitig fernzuhalten.
Geht aber nicht, weil der Wasserdampf irgendwann raus will! Siehe Blasenbildung.
"2. Was ist der grünliche Untergrund?"
"Möglich" wäre ein Kalkanstrich, dem man früher neben Quark auch frischen Kuhfladen von mit Klee (grüne Farbe) gefütterten Kühen beigemengt hat.
"3. Besteht hier ein Schimmelproblem, welches sich aus den Fotos ableiten lässt?"
Zweifellos.
"4. Wie wäre hier das richtige Vorgehen zur Wandbehandlung?"
Siehe eine Vielzahl von Ratschlägen hier und immer erst die tatsächliche Ursache abklären.
"5. Was tun gegen die Mini-Schimmel-Stelle an der Fußbodenleistengegend?"
Sie 1. nicht als "Mini-Schimmelstelle einstufen bzw. auf die leichte Schulter nehmen.
Die Fotos lassen vermuten, dass hier schon früher mal nachgeputzt wurde, dann besteht das Problem also schon seit langer Zeit.
Vermute mal, da gibt es einige verdeckte Hohlstellen im gesamte Sockelleistenbereich mindestens der Außenwand.
Das Bild der Bodendielen weckt erhebliche Bedenken, von wegen einfach mal Parkett mit Trittschalldämmung draufklatschen.
Das könnte dann eine "echte Klatsche" werden.
Der Zustand der Dielenunterseite sollte unbedingt untersucht werden.
Die Frage, ob das Haus unterkellert ist, hast Du ja leider bisher nicht beantwortet!
 
Nachtrag / Nachfrage

1. Stammen die horizontalen Linien/Schnitte (Foto von der Ecke) von einer früher schon mal nachgebesserten Tapete?
2. Täuscht es oder reichen die Dielen stellenweise "unter" den Putz?
 
antwort-dielen-wand-i30280_2022121619451.jpegAntwort

Ja, die horizontalen Linien scheinen von einer früheren, abgetrennten Tapete zu stammen. Nicht von uns, aber vom Voreigentümer.

Die Dielen sind u.a. an einigen Stellen vom Wurm befallen gewesen. Warum erwecken sie noch einen besorgniserregenden Zustand? Nein, die Dielen schließen eigentlich mit der Wand ab. Durch nachträglichen Putz und Ähnliches liegen sie aber fast abschließend zur Wand.

Das Haus ist teilweise unterkellert, aber nur mit einem knapp 15m2 großen Gewölbekeller, der mit diesem Raum eigentlich nichts zu tun haben sollte.

Ich habe heute von einen Bekannten noch einen Feuchtigkeits- und Temperaturmesser besorgt. Leider ist die Ecke tatsächlich „nass“. Am Montag habe ich ein Date mit einem befreundeten Bauingenieur, er will sich das Ganze mal anschauen.
 
warum besorgniserregend

Ja, die horizontalen Linien scheinen von einer früheren, abgetrennten Tapete zu stammen. Nicht von uns, aber vom Voreigentümer.

"... die Dielen schließen eigentlich mit der Wand ab. Durch nachträglichen Putz und Ähnliches liegen sie aber fast abschließend zur Wand."
> und haben relativ sicher, sei es nur über Fugenschmodder (zu geringer Wandabstand), Feuchtigkeit gezogen.
Die beiden Fotos von der Oberfläche weisen auf Feuchteschäden hin.

"... Gewölbekeller, der mit diesem Raum eigentlich nichts zu tun haben sollte."
Dann dürften die Dielenlager mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Erdreich eingebracht sein."

Folglich, vorausgesetzt die aufsteigende Feuchtigkeit ist dann im Griff:
Vor dem Einbringen von Parkett unbedingt unter die Dielung schauen und den Wandabstand vergrößern!
 
Schimmel vs. dichte Wandfarbe

Mit der "dichten" Wandfarbe wirds auch richtig schwierig dahinter den Schimmel abzutöten, um die Farbe halbwegs gefahrlos runter holen zu können. Man kommt mit nix hinter den Farbfilm. Ich rate euch dringend, wenn ihr an den Wänden rum kratzt, unbedingt einen ordentlichen Atemschutz anzulegen!!!

Gruß,
KH
 
dielen-unterkonstruktion-untergrund-i30280_20221217212915.jpgAntwort

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für euren zahlreichen Hinweise. Die Frage nach der weißen Schicht habe ich vielleicht entschlüsselt: Es handelt sich vermutlich um Putz(-Haft)Grund der Firma Laier. Wie gesagt, es könnte sein, jedenfalls habe ich mir nochmal die alten Farbeimer etc. in unserer Scheune angeschaut und das würde am ehesten passen.

Mein Vorgehen wäre nun Folgendes:

1. Tatsächlich erstmal Montag abwarten, was mein Bekannter (Bauingenieur), ebenfalls Besitzer eines älteren Hauses zum Zustand/Feuchtigkeit der Wände/Boden sagt.
2. Wahrscheinlich die Wände bzw. die Wandfarbe im gesamten Raum, auf jeden Fall an den Außenwänden abkratzen/schleifen, sodass der Putzgrund (oder was auch immer), abgeht. Exemplarisch ist auch, dass beim Feuchtigkeitsmesser die Feuchte immer gering ist (30-40 digits) beim weißen Untergrund, beim bereits freigelegten bzw. abgeplatzten Putz auf der "grünen" Wand >50 bis 120 digits.
3. Die Dielenbahn an der Außenwand entfernen. Ich denke hier zuerst an zwei Dielenbahnen an der Außenseite 1. Damit lege ich dann eine gesamte Seite frei sowie die Ecke mit ca. 50-60cm Überhang zur anderen Seite. Dann prüfen, wie der Untergrund etc. aussieht. Ggfls. dann auch noch die andere Außenwand. Hier bin ich mir noch nicht sicher, wie ich das machen sollte. Ich müsste ja (1) entweder alle Dielen rausreißen (was ich ungern tun würde, weil im Raum auch noch eine Trockenbauwand als Raumtrenner steht, gefußt auf den Dielen) oder (2) die Dielen jeweils immer um 30-40cm kürzen an der Wandseite (abhängig von der Unterkonstruktion) und später dort eine Diele quer einlegen. Alles, sofern die Dielen später als Unterkonstruktion bleiben sollten.
4. Die Frage wäre dann noch, was mit der Wand machen nach dem Abtragen/Abschleifen? Für die Ecke gewiss warten und beobachten. Für den Rest und später, spachteln zum Begradigen mit mineralischen Putz und mineralische Farbe später drüber?

Für Hinweise bin ich euch sehr dankbar!
 
Für Hinweise bin ich euch sehr dankbar!

Warte doch erst mal die Beratung von Deinem Freund am Montag ab.
Wenn er über entsprechende Erfahrung verfügt, ist seine Vorortberatung immer die bessere Wahl gegenüber Ferndiagnosen auf der Grundlage von Deinen doch sehr laienhaften Zustandsbeschreibungen.
 
Bodendielen absägen

Bevor du an den Stirnseiten der Dielen anfängst rum zu sägen, prüfe bitte erst wo die Unterkonstruktion liegt.
Entweder siehst du das an den Nagelreihen, oder. falls nicht, suche mit einer dünnen Spachtel, Klinge, Cutter in den Fugen danach. Nicht dass du die Dielenenden vor dem Lagerholz ab sägst.....

GRuß,
KH
 
grüne Ölfarbe

Falls der grüne Anstrich unter der Latexfarbe keine Grundierung ist, tippe ich auf die für die Bauzeit übliche grüne Ölfarbe, die damals überall verstrichen wurde. Ansonsten würde ich darauf tippen, dass der Sockel schon lange feucht ist und die Wand an der Unterseite deshalb nachgebessert wurde.
 
@KH

Das Bild Nr. 4 der Dielenenden mit den stark verrosteten Nagelköpfen lässt m. E. auf Braunfäule an der Dielenunterseite bzw. auch dem Lagerholz schließen.
Ich würde es an seiner Stelle nicht riskieren, darauf unbekümmert neues Parkett zu verlegen.
Ganz abgesehen davon, dass ja wohl keinerlei Wärmedämmung gegen Erdreich vorhanden ist.

Gruß
MSteinig
 
Thema: Wand- und Fußbodenbehandlung Altbau (Bj. 1936) - Schimmelverdacht bzw. unklare Wandverhältnisse

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